99 1585 am 25.01.1978 im Personenzugeinsatz auf der Preßnitztalbahn



Auch im Winter 1978 sind die Anschlüsse in Wolkenstein ins Preßnitztal bescheiden. So habe ich eine knappe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Vormittags-P 14287 nach Jöhstadt. Die Zuglok 99 1585 dampft noch friedlich an der Bekohlungsanlage vor sich hin.
Genug Zeit für ein Portrait der IV k im Schneetreiben.


Irgendwann naht aber dann doch die Abfahrtszeit! Kurz vor halb zehn Uhr dampft die Maschine an ihren am Schmalspurbahnsteig schon bereitstehenden Zug.
Kuppeln, Bremsprobe, auch der Gepäckkarren kämpft sich durch das Schneetreiben an den menschenleeren Bahnsteig, um am Packwagen eine Sendung abzuliefern.


Ich stehe auf der letzten Bühne von P 14287, als der Zug kurz nach halb zehn Uhr anruckt und lasse den im Schneetreiben entschwindenden Bahnhof Wolkenstein an mir vorüberziehen. Zuerst geht die Fahrt an den Lokbehandlungsanlagen vorbei, im Lokschuppen wartet 99 1586 auf die Beförderung des Vormittagsgüterzuges.

Weiter vorne wartet noch eine auf einem Regelspurwagen verladene IV k auf ihr weiteres Schicksal.

Die Gleisentwicklungen in der südlichen Bahnhofsausfahrt erwecken nun mein Interesse: Das vom Personenbahnsteig und den Lokbehandlungsanlagen her kommende Schmalspurgleis wechselt wegen der Einmündung des Gleises von den Güterbehandlungsanlagen etwa in Höhe des Stellwerks auf die andere Seite der Regelspur.


Kurz nach Passieren des Einfahrsignals A, das Schmalspurgleis hat inzwischen wieder auf die andere Seite der Regelspur gewechselt, poltert der Zug über die Zschopaubrücke.

Am Stellwerk 1 trennen sich schließlich die Strecken, das Schmalspurgleis biegt in das Preßnitztal ein.

Auf einer langen Brücke wird zum letzten Mal die Zschopau überquert.


Eine anderthalbstündige Fahrt durch das Preßnitztal schließt sich nun an. Leider habe ich nur dieses eine Bild davon gemacht, dieses zeigt die Lok auf einem BÜ zwischen Streckewalde und Großrückerswalde mit einem vorschriftsmäßig angehaltenem PKW "Wartburg". Die erste Begegnung mit dieser reizvollen Strecke weckt meine Begeisterung und wird die Grundlage für eine große Zahl weiterer Fahrten hierhin werden......


Irgendwann geht dann aber die langsamste und schönste Fahrt zu Ende! Jöhstadt ist erreicht. Ziemlich schnell wird der Wagenzug weggesetzt, wenig später werden noch Wagen rangiert, vorbildlich mit Rangierleiter. Haben Sie bitte etwas Verständnis für die aus schlecht erhaltenen Filmen eingescannten und bearbeiteten Bilder.....


Beachtlich umfangreich sind die Gleisanlagen und Baulichkeiten des Bahnhofs, welche sowohl an seinem Südkopf als auch bei einem Blick in umgekehrter Richtung auszumachen sind.


Etwa eine Stunde später dann ist 99 1586 mit ihrem Nahgüterzug ebenfalls in Jöhstadt eingetroffen und präsentiert sich kurz neben 99 1585 im Lokschuppen,

bevor sich die Tore vor ihr schließen.

Unsere Lok dagegen wird den Nachmittags-Personenzug nach Wolkenstein befördern und bleibt daher vor dem Schuppen.


Kurz vor 14:00 Uhr soll P 14292 nach Wolkenstein aufbrechen, eine geraume Zeit vorher setzt sich die Dampflok an den Zug. Von hinten grüßt schneebedeckt ihre Schwester 99 1590 (Bild links).
Kurz darauf habe ich Von der Bühne des Schmalspurwagens ein Schornsteinbild versucht, eine ziemliche Glückssache wegen der Sucher-Abweichung meiner Billigkamera (Bild rechts).


Schließlich ist die Lok angekuppelt, sind Luft- und Heizschlauch verbunden. Nun ist die Bremsprobe auszuführen, eine Arbeit, welche von einem hammerschwingenden Mitarbeiter mit großer Sorgfalt (Es ist ja Frost!) ausgeführt und vom Bahnhofsarbeiter aufmerksam beobachtet wird. Letzterer hat seine Schneeräumtätigkeit dazu unterbrochen.


Aus unerfindlichen Gründen hat P 14292 in Niederschmiedeberg jahrelang eine Pause von über 20 Minuten, was der Attraktivität der Schmalspurstrecke nicht förderlich sein dürfte.

Das Lokpersonal ist zum Schwatz in den Packwagen verschwunden und ich wage einen Blick ins Führerhaus der IV k.

Und kraxle den Hang neben dem Bahnhof hinauf für ein Bild von oben, wo aber alles ziemlich zugewachsen ist und zusätzlich ein dickes Rohr für Verdruß sorgt.


Ein Blick aus dem in Wolkenstein einfahrenden Personenzug zum nun leeren Lokschuppen hin soll meine Reise durch daß Preßnitztal beschließen.