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Eine regnerische Nacht wird am 16.05.1987 von einem ebensolchen Vormittag abgelöst.
Nebelschwaden umwabern die Höhenzüge des Erzgebirges nördlich der höchsten Erhebung der DDR, des Fichtelbergs.
Wonnemonat Mai? Fehlanzeige! Trotzdem pünktlich wie immer, rollt der Mittagszug P 14311 von Cranzahl
nach Oberwiesenthal in den Bahnhof Neudorf (Erzgeb) hinein, vorbei an den das Wetter nicht scheuenden Wanderern,
den Schulkindern und dem zur Begrüßung vor dem Gebäude stehenden Bahnangestellten. Und auch neue Urlauber wird
der Zug mitbringen, immerhin ist Sonnabend, der einheitliche Anreisetag des FDGB-Feriendienstes,
und der Zug hat in Cranzahl die Reisenden aus dem von Leipzig kommenden E 771 übernommen.
So wird gleich ein kurzes Gewimmel auf dem Bahnsteig anheben, abrupt abgebrochen pünklich um 12.15 Uhr durch
die Trillerpfeife des Zugführers, worauf kurz darauf der Zug unter heftigen, aber schnell leiser werdenden
Abdampfschlägen der 99 1777 anruckt und wieder im Nebel verschwindet. |
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