Regennasse Bilder aus Comandau vom 15.06.1989



Beginnen wir unseren Rundgang durch die Bahnanlagen von Comandau am 15.06.1989 am Südkopf des Bahnhofs, dort, wo die Strecke aus Ghiula in den viergleisigen Bahnhof einmündet.

Am nördlichen Ende dieser vier Gleise ist der Bahnhof allerdings noch lange nicht zu Ende: Links verläuft das sich später nach Holum bzw Siclau aufspaltende Streckengleis, recht beginnt der Anschluß zum dampfmaschinenbetriebenen Sägewerk und zum Lokschuppen.

Und hier befindet sich auch das repräsentative Dienstgebäude der Bahn, welche in Comandau immerhin ihren Betriebsmittelpunkt hat.

Der Blick schweift weiter gen Norden: Hinten verzweigt sich das linke Gleis nach dem Sägewerk und dem Lokschuppen, das Streckengleis rechterhand führt dagegen an allem vorbei.

Reichlich Holz ist am Lokschuppen angehäuft, um als Betriebsstoff für die Dampfloks zu dienen. Das modernste Gerät hier im ganzen Areal dürfte dagegen die am Sägewerk wartende rote Feuerwehr sein, offenbar lange nicht eingesetzt und noch nicht mit dem Schlamm der Straße überzogen.

Links neben uns befindet sich die Brotbäckerei. Sieht alles nicht sonderlich hygienisch aus, was? Aber das Brot hat in Verbindung mit den mitgebrachten Wurstbüchsen wunderbar geschmeckt.

Eine Bahnhofsgans möchte man angesichts des Wetters sein! Dicke, regenundurchlässige Federn und saftiges Gras, so könnte man es schon aushalten. Der Junge dagegen sagt irgendetwas, was wir nicht verstehen. vielleicht will er uns ja warnen, immerhin haben die Viecher ja Junge dabei.

Weiter vorn zweigt vom Streckengleis der Anschluß zum Draisinenschuppen ab, er wurde bestimmt noch nicht beim Bau der Strecke angelegt. Kühe suchen im Buschwerk gegenüber dem Bahnhof nach Nahrung, einen aufwendigen Vegetationsrückschnitt wie heutzutage braucht es nicht.

Hinter uns dann präsentiert sich die Draisinenwerkstatt in ihrer ganzen Schönheit, angefüllt mit zwei Schienen-LKW und einer Anzahl von Bediensteten. Links der Lokschuppen mit seiner in den Jahren verräucherten Vorderfront.

Am nördlichen Bahnhofskopf befindet sich das Gleisdreieck. Seine vordere Spitze weist genau auf die nebenstehend im Halbdunkel erkennbare Brücke, über diese lief in der Vergangenheit auch das Streckengleis in Richtung Siclau.

Tiefliegende Wolken eilen über den immerhin in ca 1000 Meter liegenden Ort, es regnet in Strippen. Keine gute Idee, den Ort nun zu verlassen, oder?

Etwa einen Kilometer weiter nördlich befindet sich der neu angelegte Abzweig der Strcke zur Standseilbahn, geradeaus geht es zum Holumpaß. Und für unter Wassermangel leidende Dampfloks wurde eine Quelle kanalisiert.


Aber nun herüber zur Hauptstraße nach Covasna! Nach etwa 10 Kilometern Fahrt wird sich ein hier verkehrendes Kraftfahrzeug wohl farblich nicht mehr wesentlich von der Farbe des Straßenbelags unterscheiden. Immerhin ist das die wichtigste Verbindung von Comandau zur Außenwelt!

Aber über allen Ärger der Autofahrer über den Straßenzustand hilft bestimmt diese Losung hinweg:"Die Partei und Ceaucescu sind Rumänien". Zumindest noch ein reichliches halbes Jahr.

Da hinten liegt Comandau mit der Dampfwolke vom Sägewerk, im Vordergrund die mäandernde Große Bosca. Links ein kleines Häuschen unklarer Bestimmung.

Weiter im Tal der Großen Bosca! Das Gleis nach Siclau überquert den Fluß auf dieser hölzernen Brücke. Die Einengung des Flußbetts wird wohl dazu beitragen, daß diese recht häufig wieder aufgebaut werden muß.

Ein paar Häuser befinden sich an der Stelle, wo das "Neubau-" Gleis auf die Straße trifft. Von der alten Strecke in den Ort ist noch ein etwa 500 Meter langes Stumpfgleis geblieben, welches zum Abstellen von beladenen Trucks genutzt wird, welche bei Bedarf die von Comandau herankommenden Züge auffüllen können.

Ein paar Kilometer verläuft nun die Schiene entlang der Straße, bis sich das Gleis dann seitwärts in die Büsche schlägt und erst wieder an der Talstation der Standseilbahn auf diese trifft. Interesse an dem Zug? Schauen Sie HIER !


Wir haben immer noch nicht genug vom Regen! Ein Panoramablick hin zum Tal der Großen Bosca mach Appetit, ein Stück entlang der Strecke zum Holumpaß zu wandern.
Dazu muß aber zuerst die Große Bosca überquert werden. Umweg über die Eisenbahnbrücke oder Abkürzung? Wir entscheiden uns für letzteres, die schuhe sind sowieso schon naß.

Ein paar idyllisch regennasse Bilder von der Strecke zum Holum-Paß sollen die Bilderserie beenden. Ich habe nicht genau die Streckenkilometer festgehalten, da von irgendwelchen Hektometerzeichen keine Spur auszumachen war. Die Bilder links dürften aber wahrscheinlich an der Stelle entstanden sein, wo die Strecke schon mehrfach weggespült wurde. Aber schauen Sie sich einfach die Bilder einmal an und freuen Sie sich darüber, im Trockenen zu sitzen! Bis zum Holum-Paß sind wir allerdings nicht gekommen, die weitere Erkundung der Strecke in das Tal der Kleinen Bosca wird einem Aufenthalt zwei Jahre später vorbehalten bleiben....