52 4867 am 28.02.2009 auf Sonderfahrt im Zellertal |
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Da stehe ich nun fröstelnd am nicht richtig hell werden wollenden 28.02.2009 in Monsheim/Rheinhessen
und warte auf die "Große Rheinhessenrundfahrt" der Historischen Eisenbahn Frankfurt. Auch nach 11 Uhr gibt es keine Wetterbesserung!
Aber was macht das schon, wenn man wieder einmal eine 52'er unter Dampf sehen will! Und sie kommt pünktlich,
gemächlich rollt sie in den Bahnhof. Am Zughaken: An erster Stelle der Marketenderwagen, als Bierwagen (Frankfurt/Main, Binding, was sonst...) getarnt.
Und dahinter rollt ein recht schöner historischer Wagenzug durch die noch völlig graue Natur auf mich zu.. |
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Aber nun los! Da mir der Bahnhof nicht so sehr gefällt, treibt es mich ins Pfrimmtal. Ein Stück B 47 mit dem Fahrrad, umwabert von Abgasschwaden, dann einen holprigen Feldweg entlang der Bahnlinie hinauf! Ein Pfiff dringt vom Bahnhof herüber, na dann, ab durch das Gestrüpp auf das Planum für das ehemals zweite Gleis. Na, immerhin ein Kilometerstein und irgendwelche Samenträger vom Vorjahr finden sich. Das muß reichen- zur Perspektive von unten! |
Langsam und gemächlich rumpelt der Zug an mir vorüber. Die ehemalige Hauptstrecke, immerhin fuhren hier zeitweise die Schnellzüge D 391/D392 Berlin-Paris entlang, ist zur selten benutzten Nebenbahn mutiert, wenn auch, immerhin, ihre Stillegeung abgewendet werden konnte. |
Der Bierwagen, jetzt am Schluß, rollt an mir vorüber und der Zug verschwindet im Pfrimmtal. Und auf mich warten 13 Kilometer Fahrradfahrt ohne Chance, den Zug bis Marnheim einzuholen. Na, wenigstens werde ich dann nicht mehr frieren.... |
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Na, geht doch! Nach schneller Bergauf-/Bergabfahrt, auch mit kleineren Umwegen, nähere ich mich Marnheim. Früher ein Bahnknotenpunkt, aus Richtung Norden lief hier die Donnersbergbahn (von Mainz-Alzey) in das Pfrimmtal ein, über diesen 1945 gesprengten Viadukt, dessen Reste mir den Blick auf den Ort versüßen. |
Schnell einen Blick zum nördlichen Widerlager geworfen, heute offenbar ein Aussichtspunkt. |
Die andere Talseite ist erklommen. Mit einem Panorama vom gesamten Viadukt: Nördliches Widerlager, Viaduktrest und südliches Widerlager. Und alles in einer leichten Kurve in die Landschaft gebettet. |
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Aber nun schnell zum etwa 500 Meter entfernten Bahnhof Marnheim. Ich komme gerade rechtzeitig an, um mich noch am Umsetzen der Lok zu erfreuen. |
Umfangreiche Bahnanlagen prägen diesen ehemaligen Knotenpunkt. Und theoretisch ist auch noch alles befahrbar, allerdings bar aller Sicherungsanlagen. Die Lok setzt zum Südkopf (Richtung Langmeil) um, bis zu einer schönen gemauerten Brücke. Na, ein Motiv für die nächste Sonderfahrt (seufz). |
"Solch ein Gewimmel möcht' ich sehen!" Das Empfangsgebäude, ohne Nutzung, und der Zugang zum Inselbahnsteig. |
Langsam und bedächtig hat die Lok inzwischen die Einfahrweiche erreicht. Sonst fahren hier ja nur Schienenbusse, mit wesentlich geringerer Achslast... |
Und wer weiß schon, wann auf dem Überholgleis der letzte, echte, Zug gefahren ist! |
Aber gepflegt sieht dieses Gleis dennoch aus. Kein Knirschen und Knarren der Lok bei ihrer Vorbeifahrt! |
Immer wieder mit kurzen "Fotohalten" aufwartend, rollt die Lok am Empfangsgebäude und ihrem Zug vorbei. |
Vorbei am auf dem schnellzuglangen Inselbahnsteig wachsenden Nadelbaum zum Nordkopf des Bahnhofs. |
Die überhöhte Einfahrweiche am Nordkopf bringt es an den Tag: Da hat die Lok wohl etwas zu viel Wasser genommen.... |
Fertig: E 88004 nach Frankfurt/Main ist bespannt. Ich überlege, nun an die Strecke zu fahren. Aber es soll ja noch eine (Schein-) Durchfahrt durch den Bahnhof geben. Und irgendwie gefällt mir dieser Bahnhof, er sieht so gar nicht nach Börsenbahn aus.... |
Ich beschließe, noch zu bleiben. Da habe ich doch noch vergessen, ein Bild vom Binding-Wagen zu schießen. Schnell nachgeholt, da drückt der Zug auch schon zurück und ein Feldwebel von Ordner teilt jedem Interessenten die Plätze zu. |
Gelegenheit, noch einmal ein Bild vom Bahnhofsgebäude zu machen. Wenn es hier immer so voll gewesen wäre, dann hätte die Strecke auch heute noch ihren Personenverkehr... |
Aber nun: Die Scheinanfahrt! Die Lok bullert los, mit ordentlichem Qualm und Abdampfschlägen geht es am Gasthof "Zur Drehscheibe" vorbei, gab es hier solch eine Einrichtung? |
Na, das ist doch Labsal für Augen und Ohren! |
Auch am Empfangsgebäude gibt es noch ordentlich Dampf! Aber die Abfahrtszeit des Zuges kommt näher, Zeit, auf die Strecke zu gelangen. Und, weit brauche ich gar nicht zu fahren, denn das Überführungsbauwerk hat es mir angetan.... |
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Mit einer der ehemaligen Hauptstrecke angemessenen Überhöhung unterquert die Strecke, etwa 500 Meter vom Bahnhof Marnheim entfernt, die Rampe der ehemaligen Donnersbergbahn zum Pfrimmtalviadukt. Und gleichzeitig wird ein Fahrweg überquert, mittlerweile nur noch mit Warnkreuzen gesichert. 52 4867 legt sich elegant in die Kurve, so daß der Tender die im Winterschlaf liegende Bahndammvegetation mit Wassergüssen erfreut. Mir wäre es lieber gewesen, wenn auch Binding-Flaschen gerieselt wären... |
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Schnell radle ich hinterher, bis hinter Albisheim verläuft ein Feldweg oberhalb der Bahnstrecke. Rauchwolken künden am Horizont vom Zug, aber in Albisheim erreiche ich ihn noch nicht. Ein kurzer Schnappschuß vom restaurierten, mir aber farblich nicht so gefallenden Empfangsgebäude, dann weiter... |
Da gefällt mir der Bahnübergang, an dem mein Weg endet, schon besser. Mit Blick auf den Ort Einselthum.... |
Für mich geht es hier ins Tal, hinunter zur Kleinmühle! |
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Über holprige Feldwege geht es weiter im Tal nach Harxheim, wo ich den Zug dann wieder erreiche. Die Scheinanfahrt ist zwar schon vorbei und die Reisenden schlendern langsam zum Zug zurück, aber mir bleibt ja noch die eigentliche Ausfahrt! |
Noch ist aber ein wenig Zeit, etwas näher zu treten, so weit mich das Brombeergestrüpp heranläßt. |
Und dann geht es auch schon los! Zischend und bullernd setzt sich der Zug langsam in Bewegung. |
Das ist doch Musik für Augen und Ohren! |
Schnell verschwindet die Fuhre in der rheinhessischen Hügellandschaft. |
Und ich muß mich sputen, um die knapp 3 Kilometer nach Wachenheim zu gelangen. Vorher sei aber noch ein Blick auf das liebevoll restaurierte Empfangsgebäude geworfen, welches nun einer Familie als Wohnhaus dient. |
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Kein Problem, in Wachenheim habe ich den Zug wieder ein. Der Bahnhof ist allerdings völlig zugewachsen,
und vor allen Dingen, voller Menschen. Dies ist noch das beste bei der Scheinanfahrt entstandene Bild (links). |
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Noch ein Bahnhofspanorama, mit Raiffeisen-Speicher?, zugewachsenem Ladegleis und Rankhilfe in Form eines alten BÜ-Signals. |
Nun noch die Abfahrt des Zuges, leider wegen des nur mit Schritt befahrbaren Bahnübergangs fast ohne Dampf. |
Und wieder entschwindet der Zug in den Dunst des Nachmittags, diesmal endgültig für mich mit meinem Pedalfahrzeug. Eine interessante Fahrt, auch zum Erkunden und Genießen dieser recht schönen Strecke. Da werde ich wohl in der wärmeren Jahreszeit wiederkommen.... |
Wie ich meine, auch eine gelungene Sonderfahrt der "Historischen Eisenbahn Frankfurt e.V."! Schauen Sie doch einmal auf deren Seite! Sie können sich auch beim Förderverein Eistalbahn über Neuigkeiten und Fahrpläne dieser reizvollen Strecke informieren! |
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