798 760 und VT 57 der Eifelbahn-Verkehrsgesellschaft im Einsatz auf der Kasbachtalbahn Linz-Kalenborn



In der prallen Sommersonne warte ich am 31.05.2014 auf Bahnsteig 2/3 auf den Triebwagen aus Kalenborn. Und da rollt er auch schon heran: VT 57 der Eifelbahn-Verkhrsgesellschaft und der aus der Konkursmasse der Hochwaldbahn erworbene 798 760. Eigentlich zwei steilstreckentaugliche Triebwagen gleicher Bauart, wegen ihrer untersvhiedlichen Anstriche aber durchaus verschiedenartig wirkend. Lange ist der Wendehalt in Linz nicht, die Strecke nach Kalenborn wird ja an Wochendenden im Stundentakt befahren. Noch ein Blick auf das Bedienpult des 798 760, dann beginnt auch schon die neunzehnminütige Fahrt durch das reizvolle Kasbachtal hinauf zur Linzer Höhe.


Der Endbahnhof Kalenborn ist erreicht. Bis hierhin hielt sich der Güterverkehr noch bis in den Mai 1995 aufgrund der Basaltsteibrüche in Ortsnähe. Aber immernoch fahren hier Züge und Leben zieht in den ansonsten recht verschlafenen Bahnhof ein. Ein Überholgleis braucht es dazu nicht, es ist aber noch vorhanden und müsste bei Dampflokbetrieb nur von den abgestellten Kesselwagen beräumt werden. Aber wieviele steilstreckentaugliche Dampfloks gibt es eigentlich noch in der Bundesrepublik? Aber da reißt mich das Brummen der VT aus meinen Gedanken und das Züglein verschwindet wieder im Wald des Kasbachtales. Ob die Feiernden zur Kirmes in Kalenborn mit dem Zug angereist sind? Für eine Dreiviertelstunde kehrt nun wieder Ruhe auf dem Bahnhof ein. Und wir beschließen, das Kasbachtal hinunter zu wandern, die 8,9 Kilometer bis Linz schrecken da nicht wirklich.



Ein schöner Waldweg schlängelt sich durch das sich immer tiefer in den Berg einschneidende Tal. So etwa zwei Kilometer später überquert der Wanderweg die Strecke mittels einer wunderschönen Steinbogenbrücke. Warten auf den nächsten Zug. Und dann kommt er auch, aber mein Akku versagt beim eigentlich geplanten Bild. Akkuwechsel in Lichtgeschwindigkeit, aber es reicht nur noch für einen Nachschuss. So ein Mist! Aber es warten noch andere schöne Motive auf uns.


Die Talfahrt verpassen wir. Viele Bäume, viel Unterholz und große Entfernung der Strecke. Erst in Nähe des Hp Brauerei Steffens weitet sich das Tal und der Weg nähert sich wieder der Strecke. Gelegenheit, den Bahndamm zu erklimmen und die nächste Bergfahrt des roten Brummers zu dokumentieren, welcher auch schon bald mit schwer arbeitenden Dieselmotoren die Bergfahrt absolviert. Und irgendwie stört da auch der noch einige Zeit zwischen den Bäumen verweilende Abdampf nicht...


Das dem Tal namensgebende Dörfchen Kasbach liegt idyllisch an seinem Beginn, die Strecke hat hier schon Höhe gewonnen und umrundet die Häuser, und ein Seitental mittels eines Viaduktes. Da wir die Talfahrt beim Genuss eines Bieres verpasst haben, bleibt jetzt hier noch ein reizvolles Motiv für die nächste Bergfahrt. Nur kurz zeigt sich die Garnitur auf dem Viadukt, danach schnell zum Gleis eilen, um noch ein weiteres Bild zu schießen, wie er aus dem kleinen Tunnel der Unterquerung der Verladestelle einer ehemaligen schmalspurigen Basaltbahn hervorbrummt.



Das Einfahrsignal B ist hoch oben auf dem Bahndamm auszumachen, hinter ihm lauert schon das ESTW-Exemplar. Und als wir dann, doch ein wenig müde von der Wanderung mit tiefen Eindrücken auf dem Bahnsteig 1 auf die Rückfahrt nach Neuwied warten, da taucht er noch einmal zum Ende seiner letzten Fahrt auf, der rote Brummer! Gemächlich rollt er in den Bahnhof, und von oben grüßt die Burg Ockenfels im abendlichen Sonnenlicht! Was für ein schöner Abschluss eines wunderbaren Tages!