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Leider haben die Sonnenstrahlen am Nachmittag des 30.04.2016 die Waldlichtung schon wieder verlassen, als endlich die geschmückte 99 5902
mit dem aus Wagen des Traditionszuges gebildeten Sonderzug von Wernigerode zur Walpurgisnacht in Schierke herandampft. Nur noch einen Katzensprung ist es
zum Ziel der Fahrt, bis die erwartungsfrohen Feierwütigen den Zug verlassen und sich bergab in den Ort mit seinem Walpurgisfeuer begeben können. |
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Der ebenfalls aus dem Jahr 1898 stammende GHE-Triebwagen T 1 (187 001) hat den Bahnhof vorher erreicht und wurde schon auf ein Nebengleis umgesetzt,
um Platz zu schaffen für den wenig später eintreffenden vorletzten Zug vom Brocken, den mit 99 7243 bespannten P 8934, welcher angesichts der Teufel und der sie bewundernden
Menschenmassen an der Malletlok laut pfeifend in den Bahnhof rollt. |
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Die festlich geschmückte Malletlok steht noch eine ganze Weile am Hausbahnsteig und sonnt sich unter den bewundernden Augen des Teils der Fahrgäste,
der sich das Interesse an solch einem urigen Zeugnis altertümlicher Technik bewahrt hat und den Weg in den Ort etwas später antreten wird.
Der Regelzug nach Wernigerode hat inzwischen den Bahnhof wieder verlassen und nun bietet sich dem stillen Betrachter ein malerischer Überblick über die beiden wartenden
Sonderzüge, wobei das Interesse der Menschen mehr der Malletlok vor dem Traditionszug gilt. Eigentlich zu Unrecht, denn auch der alte Triebwagen T 1 der Gernröder-Harzgeröder
Eisenbahn stammt wie die Dampflok aus dem Jahr 1898. Noch ein Zoombild, |
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dann kommt Leben in die Dampflok, denn es heißt nun, an das andere Zugende umzusetzen. Dazu ist in die Brockenausfahrt vorzuziehen, die dortige
Rückfallweiche sorgt bei der Rückkehr für das Befahren des anderen Gleises, um an die Ausfahrt nach Drei Annen Hohne und von dort weiter wieder an den Zug zu gelangen.
Und das alles, ohne eine Weiche umzustellen! |
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Ja, und da steht die alte Dame dann im warmen abendlichen Gegenlicht, die Ausschmückung mit Birkenzweigen ist auch noch nicht verwelkt, sie sind
offenbar in Wernigerode frisch geschnitten worden. Bei Veränderung des Aufnahmewinkels kommt dann nochmals der GHE-Tw 187 001 mit aufs Bild, nebst der nachempfundenen
historischen Laterne. Auch das nähere Herantreten ist erlaubt: Ein Blick ins verwaiste Führerhaus mit seinen Hebeln, Hähnen und Handrädern läßt sich werfen, ebenso eine
Frontansicht der geschmückten Rauchkammertür von der Bühne des ersten Wagens aus fotografieren. |
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Ich gehe noch einmal aan dem Zug mit seinen wunderschönen historischen Wagen entlang und fertige noch ein paar Bilder. Zuerst einen Nachschuß von
der vor sich hin blubbernden Lok, später von einem Teil der Wagen und zuletzt vom ganzen Zug. Der jetzt letzte Wagen hat sogar noch einen Bremsersitz. Da oben zu hocken,
muß bei bis zu 50 km/h Geschwindigkeit eine harte Arbeit gewesen sein. Nun, heute ist dieser Platz von einer Hexe okkupiert, wer auf einem Besenstiel durch die Lüfte
fliegen kann, dem macht das bißchen Fahrtwind dann wohl doch nichts aus. |
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Während ich auf Gleis 2 die Einfahrt des letzten Zuges nach Wernigerode erwarte, noch zwei letzte Bilder: Noch ein Stilleben der beiden historischen
Fahrzeuge mit der Sonne genau hinter der historisierenden Laterne, deren Scheiben ruhig etwas schmutziger hätten sein können, und beim Einsteigen in denselben noch eines
von der inzwischen ihren Zug zurücksetzenden Malletlok. Warum nur? Das Rätsel wird sich kurze Zeit später lösen, als von Drei Annen Hohne aus der Mephisto-Express zum Brocken
einfährt. |
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