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44 0225 ist am 18.10.1981 gerade mit ihrem leeren Kupferpendel 58702 aus Helbra in Niederröblingen angekommen. Das Abkuppeln der Lok ist hinter den
austretenden Dampfwolken nur anhand des Klirrens der Haken auszumachen. Wenig später knarzt die Lok beim Umsetzen am Domizil des Fahrdienstleiters vorbei.
Den gibt es hier weiterhin wegen der hier befindlichen Kupfererzgrube, der Personenverkehr endete hier im Jahr 1973, die Weiterführung der Strecke nach Allstedt
ist insgesamt stillgelegt. Ankuppeln und Bremsprobe sind recht schnell erledigt, aber noch ist Gag 57413 nach Helbra nicht abfahrbereit. Der mit 960 Tonnen grenzlastige Zug
erfordert wegen des Schmuddelwetters zur Fahrt über die Blankenheimer Rampe besondere Maßnahmen. Mittels eines Schlauches wird das Triebwerk gesäubert, besonderer Wert
wird dabei auf saubere Laufflächen der Treibräder gelegt. Schließlich will man ja an der Rampe nicht liegenbleiben. |
Zeit genug, die schöne Maschine mit ihrer wunderbaren Symbiose aus Kraft und Eleganz zu umrunden: Links ein Bild mit dem im Dunst verschwindenden
Lokpersonal, danach ein Antlitz der wuchtigen Lok mit ihren "fliegenden" Windleitblechen und daneben noch eines von der anderen Seite, wobei der angebrachte Leerwagenpendel
noch nicht in Richtung Grubenanschlußbahn abgeholt wurde. Aber wenig später sieht es so aus, als ob man abfahren wolle! |
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Ein ganz besonderer Dank gebiert dem Lokpersonal, es hat nichts dagegen, uns bis nach Blankenheim Trennungsbahnhof mitzunehmen! Und auch die Frage
nach der Möglichkeit zum Fotografieren von der Ausfahrt des Zuges wird positiv beschieden: "Wir halten nach dem Bahnübergang noch einmal kurz an!"
Und man legt eine Bilderbuchausfahrt hin: Ein Pfiff der Lok, erste Abdampfschläge stoßen in den nebligen Himmel hinauf, erstes Anrollen, das dabei
auftretende Schleudern vom Tf mit Sanden und Können abgefangen, so nähert sich die Lok langsam dem Bahnübergang in der Bahnhofsausfahrt, überquert diesen
und hält wenig später nochmals kurz an. Hinauf auf den Führerstand! Ziemlich geräumig, der Ölbrenner bullert und knarzend setzt sich die Fuhre wieder in Bewegung,
um die 3,6 Kilometer nach Oberröblingen zu überwinden. |
Gemächlich geht es nach Oberröblingen. Hier ist erst einmal Schluß, die eingleisige Strecke nach Sangerhausen ist noch besetzt. Zeit, um nach den Pumpen zu schauen.
Erfahrene Dampflokführer besitzen einen siebenten Sinn, um entstehende Störungen rechtzeitig zu erkennen, bevor man irgendwo auf freier Strecke liegenbleibt. Da heben sich klappernd die
beiden Signalflügel, weiter! Problemlos die Fahrt nach Sangerhausen, Einfahrt auf zwei Flügel. |
Aber jetzt! Ausfahrt! Anfahrt auf das Hauptgleis, mit möglichst großer Beschleunigung, um Schwung für den Berg zu haben! Der Brenner bullert, aber nur langsam
gewinnt Gag 57413 an Fahrt, Block Steinberg, Riestedt und Blankenheim, überall zeigen die Signale freie Fahrt, der dunkle Tunnelschlund umfängt uns, die tosende Lok hüllt uns mit beißendem Dampf ein.
Atemberaubend! Poltern über die Weichen des Trennungsbahnhofs, dann kommt der Zug auf der Rampe Richtung Helbra zum Halten. Gerne wären wir weiter mitgefahren, aber das Risiko
ist dem Lokpersonal zu groß. Warum behandelt man in der DDR bloß eine simple Kupferhütte als Hochsicherheitstrakt? |
Über 800 Meter durch den Tunnel? Ist nicht verantwortbar, trotz Regen. Also auf verschlungenen Pfaden über den Bergkamm, gerade noch rechtzeitig, um auf der anderen Seite,
in Blankenheim, den Gegenzug 58704 auf Film zu bannen. Da geht es doch wesentlich gemütlicher zu! |