99 713 am 28.02.1982 mit Traditionszug auf der Lößnitzgrundbahn zum Radeburger Karneval



Am 28.02.1982 verkehrt auf der Lößnitzgrundbahn der Traditionszug zum Radeburger Fasching. 99 713 steht am Radebeuler Lokschuppen zu seiner Beförderung bereit (Bild rechts).


Wenig später starten Umfangreiche Rangierbewegungen, um die gewünschte Zugkomposition zu erreichen. Unter der Regie des Personals der Radebeuler Traditionsbahn in alten sächsichen Eisenbahnuniformen gelingt dies zur vollsten Zufriedenheit. Schließlich ist der Zug zusammengestellt, und es wird unter den Augen unzähliger Fotografen ordentlich Dampf gekocht. Reges Treiben herrscht auf dem Bahnsteig, gutgelaunte Karnevalsbesucher finden sich in großer Zahl ein.


Pünktlich verläßt der Traditionszug P 14211 nach Radeburg den Bahnhof Radebeul. Ziemlich klein wirkt das Bähnle neben den Regelspurgleisen! Aber wenig später entfernt sich dann die Schmalspurstrecke schon von der Fernbahn Richtung Lößnitzgrund.


Unter heftigem Bimmeln und Pfeifen nähert sich der Zug dem ersten einer größeren Zahl von Bahnübergängen, der PKW der beliebten Marke 'Wartburg' läßt sich davon allerdings nicht beeindrucken. Aber alles geht gut! Natürlich ist das Auto schneller als der herannahende Zug! Eine endlose Wagenschlange rumpelt an mir vorbei, alles was fahren kann, hat die Traditionsbahn aufgeboten, um die zahlreichen Karnevalsbesucher, gesäumt von Eisenbahnfotografen nach Radeburg zu befördern. Auch als die Lok nur noch an ihrer Rauchfahne hinter den Schrebergärten erkennbar ist, haben noch lange niocht alle Wagen den Bahnübergang passiert.


Mit P 14214 hinterhergefahren, treffe ich die Maschine vor dem Lokschuppen von Radeburg wieder: Der Zug steht auf einem Abstellgleis, die Vergnügungssüchtigen sind beim Karneval, nun ist der Zeitpunkt gekommen, um sich auszuruhen und für die Rückfahrt mit den dann alkoholbedingt wesentlich schwereren Fahrgästen Kraft zu tanken. Als dann auch 99 1773 fertig rangiert hat, stehen beide Lokomotiven schließlich einträchtig vor dem Radeburger Lokschuppen, während das Sonnenlicht immer größere Schatten wirft und der Abend sich ankündigt. Gemütlich schmauchen beide Maschinen vor sich hin, da zischelt ein Ventil, dort blubbert eine Pumpe ein bißchen, man könnte meinen, sie unterhalten sich. Was sie sich wohl zu erzählen haben? Auch etwas zu trinken gibt es, dieses unterscheidet sich aber doch gewaltig von den in der Stadt ausgeschenkten hochprozentigen Flüssigkeiten. Dampfloks sind Antialkoholiker, die Eisenbahner, welche sie führen, wohl eher nicht. Nun, lassen wir die Loks noch ein wenig ausruhen, wenn die "Jecken" heiter und beschwingt von der Faschingsveranstaltung zum Bahnhof zurückkehren, ist es damit vorbei.