03 001 am 29.05.1982 mit dem Pfingst-Rheingold im Muldental



Vom 28.Mai bis zum 31.Mai 1982 tourte der Pfingst-Rheingold, organisiert vom Reisebüro "Intraflug", durch die DDR. Die Fahrt von der Einreise in die DDR über Gerstungen nach Leipzig am 28.05.1982 konnte von mir leider nicht verfolgt werden. Aber einen Tag später ging es dann, nach einem kräftigen Frühstück durch das Muldental nach Radebeul und Dresden. Das erste Bild beweist es: "Genau um 11:00 Uhr bullert 03 001 durch den idyllisch gelegenen Hp Klosterbuch."

Eine halbe Stunde später kommt es dann mehr auf das Fingerspitzengefühl des Lokführers an. Mit gebremster Kraft rollt die Fuhre durch das Weichenvorfeld des Döbelner Hbf. Das Einfädeln und Überqueren der Hauptstrecke von Karl-Marx-Stadt nach Riesa (Bildmitte) erfordert eine Sägefahrt, 60 km/h sind hier zugelassen. Links im Bild wartet eine 110'er mit einer Garnitur Rekowagen auf neue Aufgaben, der Deutrans-Lastwagen auf der Brücke dagegen an einer roten Ampel auf Weiterfahrt.

Vielleicht ist er den Rheingold-Wagen schon einmal im Westen begegnet? Diese Art von LKW überquerte ja recht oft die innerdeutsche Grenze....
Auf jeden Fall ist er schon weitergefahren, bevor der Zug die Brücke passiert hat. Kann es sein, daß er eilige Exportgüter in seinem Laderaum hat? Nur noch ein paar neugierige Passanten (oder Fotografen?) bevölkern diese jetzt noch.


Noch eine Studie von der durch die Weichen knarzenden Dampflok, dann

hält der Zug auch schon auf dem Döbelner Hbf. Im Nachhinein habe ich dann festgestellt, daß ich zufällig noch eine echte Rarität auf dieses Bild gebannt habe: Die Altbaulok 50 2407 wartet auf dem Gbf mit ihrem Nahgüter auf Ausfahrt in Richtung Karl-Marx-Stadt Hilbersdorf!

Kilometer 62,8 ist erreicht! Eine Kurze Steigung führt zwischen Niederstriegis und Roßwein ein wenig aus dem Muldental heraus, wenig später wird vom südlichen Berghang her die Nebenbahn von Niederwiesa/Berbersdorf einmünden.


Roßwein wurde soeben vom Zug durchfahren, für eine Aufnahme zusammen mit der berühmten Signalbrücke hat die Zeit nicht gereicht. Dafür nun diese Bilder, aufgenommen am Einfahrvorsignal der Gegenrichtung von Roßwein. Unten fließt die Mulde, im Vordergrund hat der Landbesitzer einen Obst- und Gemüsegarten angelegt.


Nach kurzem Halt wurde nun der Bahnhof Nossen verlassen, steil geht es nun aus dem Muldental hinauf. Auf der anderen Seite der Freiberger Mulde thront das Schloß hoch über der kleinen Stadt. Kurz darauf bullert die schwer arbeitende 03'er an mir vorbei. Immerhin 8 Wagen hängen am Zughaken, und bei diesen handelt es sich bestimmt nicht um die leichtesten!


Volle Fahrt durch Deutschenbora! Der Brechpunkt der Strecke ist hier erreicht, nun geht es nach Meißen zur Elbe herunter.
Und - was meinen Sie, wieviel Verfolger dieser Zug hatte? Ich weiß es nicht, es war auf jeden Fall eine ordentliche Anzahl, die da diesem auch in der DDR berühmten Rheingold hinterher raste, soweit es die engen und oft schlechten Straßen zuließen...


Die Elbe ist erreicht. Fotohalt! Der Zug kehrt nach dem Absetzen der Reisegruppe zur Brücke über den Fluß zurück und pausiert auf dieser in verschiedenen Standpunkten, meist den berühmten Meißener Dom im Hintergrund.

Und für den (nicht fußlahmen) Betrachter auf den Elbauen bieten sich ständig neue Perspektiven, zumal das an diesem Tag recht wankelmütige Sonnenlicht für ständig wechselnde Lichtverhältnisse sorgt.

Unter der Brücke ist übrigens der Reisebus Marke Ikarus sichtbar, welcher die Fahrtteilnehmer vom Bahnhof zur Brücke transportiert hat. Diese verhielten sich übrigens viel besser als die Verfolger des Zuges. Oder sehen sie irgendwo einen von denen auf dem Bild?


Als dann doch einige Fotografen auf die Auenwiese rennen, kann ich mich dann noch für Tele-Aufnahmen erwärmen.

Na, dann noch eine Breitseite von der Schnellzuglok, dann schleiche ich mich von dannen und passe den Zug

beim Überqueren der Dresdner Straße nochmals ab. Links die drei Ausfahrsignale des Bahnhofs, rechts die Bahnsteigenden, angefüllt mit der geballten Ladung der Fotografen.


Irgendwann erfolgt dann aber die letzte Rückkehr des Zuges in den Bahnhof, diesmal stehe ich auf dem die Elbe längs der Eisenbahnbrücke überquerenden Fußweg. Mit 60 km/h darf man hier in Richtung Meißen-Triebischtal über die Elbe bollern. Aufmerksam wird die Einfahrt des Zuges auch von zufällig vorbeikommenden Passanten beobachtet, nicht nur von der Fotografenmeute auf den Bahnsteigen.
Der Zug verläßt bald darauf den Bahnhof, um die Reisegesellschaft in Radebeul Ost an die Lößnitzgrundbahn zu übergeben. Hier geht es weiter: Zum Lößnitzdackel !