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Eiseskälte ist am 18. Februar 1983 über das Land gezogen, jegliches Leben scheint hier am Nordkopf des Bahnhofs Röderau erstarrt,
unterstützt noch durch die Tristesse der Landschaft. Was will ich bloß hier? Aber da, taucht da nicht eine Dampfwolke aus dem Dunst auf? Und schält sich nicht
kurz darauf solch ein schwarzes Ungetüm aus dem Nebel? Ja! Die Nossener 35 1113 hat in Riesa den nur freitags und sonntags verkehrenden E 944 nach Magdeburg übernommen,
hat mit diesem polternd das Gleiskreuz am Bahnhofskopf durchfahren und wenig später, die Brückenträger zum Dröhnen bringend, die Elbe überquert, hat mit 40 km/h scheppernd
die abzweigenden Weichen vom Abzweig Ra durchfahren und sich danach elegant in die enge Kurve nach Röderau gelegt! Aber jetzt gilt es! Beschleunigung
auf die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, nur siebzehn Minuten Fahrzeit sieht der Fahrplan für die 28,6 Kilometer bis Falkenberg (Elster) vor. |
Pünktlich um 20:30 Uhr hält mit quietschenden Bremsen dann der Gegenzug E 947 von Magdeburg nach Dresden am Hausbahnsteig des unteren Bahnhofs von Falkenberg (Elster),
wo sich schon zwei Transportpolizisten in strategisch günstiger Lage postiert haben, um die Aussteiger einer entsprechenden visuellen Überprüfung zu unterziehen. Nun, auf den beiden Nachtbildern
mit langer Belichtungszeit sind allerdings keine Personen auszumachen. Beim zweiten Bild war dieser Zeitrahmen schon zu lange, gleich wird die Maschine mit kräftigen Abdampfschlägen
mit dem Zug zum letzten Ritt nach Riesa antreten, wo schon P 15777 in die Heimat nach Nossen auf sie wartet. |
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