Bilder von der Streckenbegehung Novat Delta-Poiana Novat am 26.06.1992
Wenn sich ein aus Richtung Viseu de Sus auf den Schienen der Wassertalbahn nähernder Wanderer der Einmündung
des Novat- in das Wassertal nähert, so erblickt er zuerst eine noch recht neue Betonbrücke, über welche das Gleis zum dahinter liegenden Gleisdreieck
Novat Delta verläuft. Hier zweigt der Seitenast nach Ihoasa vom durch das Wassertal verlaufenden Hauptast ab. Und am 26.06.1992 gibt es hier auch noch einen
Streckenwärter, welcher das Umstellen der drei Weichen durchführt und auch in Absprache mit dem Zugleiter in Viseu de Sus ankommenden Zügen die Erlaubnis
zur Weiterfahrt erteilt. Obwohl hier kein offizieller Haltebahnhof existiert, warten doch einige Personen auf eine Mitfahrgelegenheit. Noch ein letzter Blick auf
die Einfahrweiche aus Richtung Poiana Novat mit ihrem Stellhebel und Weichensignal, dann verlassen wir diese reizvolle Stelle in dieser Richtung.
Wir wandern die Schienen entlang, bergauf. Ein schwieriges Unterfangen! Die Schwellenabstände in Deutschland
bin ich ja gewöhnt, aber diese hier sind so unregelmäßig, auch gibt es verfaulte Schwellen, so daß man mehr auf den Weg als auf die wunderbare Landschaft achten muß.
Das Pferd auf der Waldlichtung stört's nicht (Bild links oben). Nach dem ersten Kilometer taucht eine Weiche auf, ein drei Kilometer langer Abzweig in das
Valea Boului ist hier angebunden, welcher auf einer Holzbrücke den Fluß überquert. Auf der anderen Seite stehen festgebremste Holztrucks.
Wir wandern aber im Haupttal weiter, in einer starken Steigung geht es bergauf, zunehmend idyllischer wird die Landschaft. Weiter oben wechselt das Gleis
dann auf einer abenteuerlichen Brücke die Flußseite, um bei Kilometer 2,5 ein geweitetes Tal zu durchfahren, so daß ich bei einem Bild auf das Hochformat
verzichten kann.
Poiana Novat ist erreicht. Auch hier gibt es ein Gleisdreieck, zweigte doch hier eine zwei Kilometer lange Strecke
nach Greaban ab. Heute gammelt auf dem verbliebenen Gleisstummel ein alter Schienen-LKW vor sich hin, von dem nun langsam die Natur Besitz ergreift (Bild links).
Ziemlich still liegt das dahinter befindliche Dienstgebäude des Bahnhofs im Mittagsdunst, garniert mit einer Anzahl davor stehender Holztrucks. Hinter uns
warten dagegen beladene Trucks auf die Weiterfahrt Richtung Viseu de Sus, herangerollt mit Schwerkraft vom oberen Teil der Strecke. Und wenn Sie auf dem
Bild unten rechts den Blick ganz nach hinten schweifen lassen, erkennen Sie auch den auf einem Schenkel des Gleisdreiecks warteden weiteren beladenen Truck.
Etwa einen Kilometer weiter im Wald: Festgebremst stehen einige Trucks im Wald und werden hier beladen, eine schwere
und gefährliche Arbeit. Zur Verfügung steht nur ein Werkzeug, welches aussieht wie eine Kreuzung aus Hacke und Sense, mit einer Spitze wie der Schnabel
eines Greifvogels: Ein Sappie. Wollen Sie mehr darüber wissen?
Da wir bald die auf dem anderen Streckenast aus dem Wassertal zurückkehrenden Dampfzüge erleben wollen,
eilen wir die ca 4 Kilometer nach Novat Delta zurück und bringen uns dort in Position, neugierig beäugt von einigen Kindern (Bild links). Aber nichts passiert,
nur Wagoneten tauchen auf: In halsbrecherischer Fahrt scheppert die erste, schwer mit Baumstämmen und Personen beladen, an uns vorbei. Wahre Könner sind da am Werk,
mit dem Ding nicht umzukippen, das dürfte schon eine Kunst sein. Die zweite Draisine dagegen ist, nur beladen mit einigem Knüppelholz, wesentlich langsamer
unterwegs, der Schwung reicht nicht, um durch das in der Ebene liegende Gleisdreieck die Flußbrücke zu erreichen, so daß nun Muskelkraft gefragt ist,
bis das Gefährt auf der anderen Brückenseite im Gefälle wieder auf Schwung kommt. Aber nicht alle sind gleich und helfen schieben, auch hier gibt es Personen,
welche noch gleicher sind und einfach auf dem Holzstapel sitzen bleiben....