199 891 am 06.03.1993 mit Personenzügen auf der Brockenstrecke



Der erste, noch von der Deutschen Reichsbahn aufgestellte Fahrplan nach Wiedereröffnung der Brockenstrecke sah im Winter dort keinen Verkehr vor. Nach Übernahme durch die HSB wurde dies recht schnell geändert, schon ab Mitte Februar rollten die Züge wieder auf den Berg, allerdings endeten der erste und letzte Zug des Tages weiterhin in Schierke. So brummt das Harzkamel am 06.03.1993 mit dem ersten Zug des Tages zum Brocken erst um 11:30 Uhr vorbei am noch vorhandenen Sicherheitszaun durch die Winterlandschaft und wird gleich den Überweg über die Brockenstraße erreichen. Dichtgedrängt genießen die Fahrgäste auf den Einstiegsbühnen der Wagen die Fahrt durch die Winterlandschaft. Immerhin ist es der erste Winter überhaupt, an welchem der Brocken per Zug erreichbar ist...

Etwa zwanzig Minuten später kehrt die Lok schon wieder zurück an die Brockenstraße, diesmal mit P 8927 nach Schierke. Und schnell ist der Zug auch schon im Nebel verschwunden.....


Es ist Mittag geworden und hinter den Nebelschwaden ist so etwas wie Sonne auszumachen. P 8928 hat das Brockenplateau erreicht und wird gleich in den Brockenbahnhof einfahren. Schnell ein Stück hinterhergeeilt! Da steht der Zug im Bahnhof, die Lok hat schon mit dem Umsetzen begonnen. Eine "Begleitete Rangierfahrt" findet wenig später statt. Oder will sich die Aufsicht nur den Fußweg zur umzustellenden Weiche ersparen? Na egal, die Weiche auch schnell ist umgestellt und die Lok setzt an den Wagenzug zurück. Wenig später steht P 8921 zur Abfahrt nach Nordhausen Nord über Schierke und Drei Annen Hohne bereit. Es ist der letzte Zug des heutigen Tages. Wer noch mitfahren will, sollte jetzt einsteigen.


Na dann fahren wir doch mit! Rumpelnd setzt sich die Fuhre in Bewegung, links und rechts von Nebel umhüllt. Als die Brockenspirale fast passiert ist, reißt der Dunst über dem Gipfel noch einmal kurz auf! Und hinter Goetheweg taucht der Zug dann in den Hochwald ein. Gegenüber, hinter dem Tal der Kalten Bode, erhebt sich der Wurmberg. Von der bis vor drei Jahren noch unüberwindlichen Mauer zeugt nur noch der sich am Berghang entlangziehende weiße, waldfreie Streifen. Kurz darauf wendet sich der Zug nach links und taucht ins Eckerloch ein. Und plötzlich scheint hier, im eigentlich dunklen Loch, die Sonne! Durchfahrt hier, leicht quietschend. Auch wenn diese Kurve vom Radius her nicht an die bei Steinerne Renne heranreicht! Und während wenig später unten im Tal schon die ersten Häuser von Schierke auszumachen sind, windet sich aus diesem die Brockenstraße heraus, um auf ihrem Weg nach oben das nach unten führende Gleis der Eisenbahn zu kreuzen. Nach dreißig Minuten Fahrzeit ist Schierke erreicht. Der Zug hält hier nur kurz, ein Wassernehmen ist bei einer Diesellok ja nicht notwendig....