60 0797 am 02.10.2005 mit R 4131 zwischen Salva und Viseu de Jos



Am frühen Nachmittag hat der Anschlußzug aus Cluj nach endloser Fahrt durch die Berge den Bahnhof Salva erreicht. Türen schlagen, auf dem engen Bahnsteig drängeln sich die ausgestiegenen Leute, wenn sie nicht gleich wegen seiner niedrigen Höhe unter ziemlicher Kraftanstrengung die Wagen des krabbenkutterbespannten R 4131 nach Shigetu Marmatiei auf dem Nachbargleis entern. Noch ist nichts zu hören vom Dieselmotor der 60 0797 vor den drei Wagen im verwaschenen CFR-Blau und so schleiche ich ein wenig zwischen den Gleisen herum, was hier keinen von den zahlreichen Bahnbediensteten in irgendeiner Weise stört. Doch schließlich startet der Diesel und nach einem letzten Bild der Lok vom Güterschuppen aus verdrücke ich mich in den mittleren der drei Wagen und die dreistündige Fahr nach Maramures kann beginnen.


Die Strecke schlängelt sich bergan durch das Tal der Salauta, mit mäßiger Geschwindigkeit, meist nur 50 km/h, brummt der Krabbenkutter vorbei an Wiesen mit Heuschobern, flankiert von den typisch rumänischen Telegrafenmasten, abenteuerlich zusammengezimmerten Tiergattern, überall ist es grün, noch nichts deutet auf den nahenden herbstlichen Blätterfall hin. All das läßt sich ob des schönen Wetters bequem auf die Speicherkarte bannen. Kurz darauf ist Cosbuc erreicht.


Etwa zwanzig Minuten später tauchen in der Ferne die Häuder von Telciu auf, dem wohl bedeutendsten Ort im Tal der Salauta. Und wer genau hinschaut, kann auch schon der spitze Turm der eindrucksvollen Kirche auf einem Hügel in der Ortsmitte erblicken.

Mit quietschenden Bremsen hält der Zug im Bahnhof des Ortes, wo auf dem Bahnsteig schon eine erstaunliche Anzahl von Personen auf Mitfahrt in dem eigentlich ziemlich leeren Zug wartet.

Und nach Weiterfahrt des Zuges wird meinem Genießerblick noch einmal durch das Panorama der Breitseite der Kirche geschmeichelt.


Weiter und weiter schraubt sich der Zug den Berg hinauf, beim Halt in Fiad gelingt ein Blick auf das reizvolle Ausfahrsignal der Gegenrichtung, wobei man vielleicht auf dem davor verlaufenden Überholgleis nicht mehr fahren sollte. Zwischen Romuli und Dealu Stefanite poltert das Bähnle über einen Viadukt, die Bahngleise haben hier schon gegenüber der Talsohle ziemlich an Höhe gewonnen. Da naht er auch schon, der letzte Bahnhof auf siebenbürgischer Seite: Dealu Stefanite. Auch hier sollte man das durchgehende Hauptgleis eher nicht verlassen. Und das Ausfahrsignal ist erstaunlicherweise mit einem deutschen Signalflügel ausgestattet, nach Passieren desselben taucht die Lok brummend in den 2388 Meter langen Tunnel unter dem Setref-Pass hindurch nach Maramures ein.


Die andere Seite des Gebirges ist erreicht. Einfahrt nach Sacel, gesichert durch ein Hauptsignal in Reichsbahn-Optik. Wenn da nicht die andere Form des Ausfahrvorsignals wäre....

Und in Viseu de Jos wartet noch eine besondere Überraschung: 230 516 hat am Vortag einen Dampfzug nach Maramures gebracht und wartet nun im Bahnhof auf die Rückfahrt in Richtung Timisoara. Das Feuer scheint allerding aus zu sein, so daß es mit der Rückfahrt noch ein wenig dauern dürfte. Zweieinhalb Stunden Fahrzeit für reichlich sechzig Kilometer liegen hinter und einige interessante Tage bei der Waldbahn von Viseu de Sus vor uns....