Südliche Rampenreste der Hindenburgbrücke am 01.09.2007



Für den Krieg gebaut, durch den Krieg genommen: Die Hindenburgbrücke, eine Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Rüdesheim und Bingen. Am 01.September 1915 wurde sie in Betrieb genommen, eine weitere Verbindung für die deutschen Truppen gegen Frankreich von der Lahntalbahn über Nahe und Glan nach Elsaß-Lothringen zu schaffen. Für die zivile Nutzung war ihre Bedeutung aber nur recht gering, so dass nach ihrer endgültigen Zerstörung am 15.März 1945 durch Pioniere der Wehrmacht im Gegensatz zu den Rheinüberquerungen bei Mainz und Koblenz auch kein Wiederaufbau erfolgte. So überdauerten ihre Reste, links oben ein granitener Strompfeiler mitten im Rhein, daneben ein Bogen der Vorlandrampe aus östlicher Richtung, solide gemauert für die Ewigkeit, während man sich auf den Bildern links eine Infotafel zur Brückengeschichte durchlesen und daneben einen der damals architektonisch üblichen Brückentürme betrachten kann.


Durchschreiten wir den Bogen der Vorlandbrücke doch einmal auf die stromabwärtige, westliche Seite! Auch hier noch einmal ain Blick auf den Strompfeiler, auch auf dieser Seite sind die Fundamente eines Brückenturms erkennbar. Nochmals der solide gemauerte Bogen, dann schließt sich weiter ins Landesinnere ein schon im Januar 1945 durch Bomben zerstörter Teil der Vorlandbrücken an, während die darauf folgenden Bögen dann wieder noch gut erhalten sind


und den Rheinuferwanderweg überspannen. Betrachten wir uns noch einmal das solide Mauerwerk! Bis zur linksrheinischen Hauptstrecke Mainz-Koblenz sind es dann nur noch wenige Meter, welche sich die Natur inzwischen zurückgeholt hat. Immer wieder aufflammende Diskussionen um eine Neuerrichtung der Brücke für den Straßenverkehr scheitern somit schon an Naturschutzinteressen.