Bahnhofsansichten von Mücka am 19.10.2010



Wandert man entlang der Strecke von Petershain nach Mücka, so biegt der Weg nach etwa einem Kilometer von der Bahntrasse in Richtung Wald ab. Aber was ist das? Noch ein Bahnübergang, mitten im Wald? Rostige Warnkreuze, aber blanke Schienen in einer Bettung, die jedem Öko-Rasengleis alle Ehre machen würde! Laut dem Eisenbahnatlas dürfte hier aber kein Gleis liegen, auch nie eines gelegen haben!

Überschreiten wir den Bahndamm, suchend nach links und rechts schauend: Die Trasse kommt von Mücka, aber wohin geht sie? Laut Wikipedia wurde bis Dezember 1895 "eine Industriebahn zum Steinbruch Sproitz verlegt und in Betrieb genommen". Und, auf Karten ist auch eine Trasse bis dorthin zu erkennen, bald 5 Kilometer lang. Diese wird noch ein Stück lang zur Holzverladung genutzt.

Aber weiter in Richtung Mücka. Weit vor dem Bahnhof nähert sich das Anschlußgleis der Hauptstrecke in Höhe der ersten Vorsignalbake des Einfahrsignals.


Ich gebe zu, daß mein Blick doch etwas sehnsüchtig zurückschaut. Wie gern hätte ich das Gleis erwandert. Aber ich habe mir die andere Richtung vorgenommen, außerdem beginnt es zu regnen. Da ist ein Aufenthalt in der Nähe von Ortschaften immer empfehlenswert.

Ziemlich dunkel ist es hier: Den einzigen Lichtpunkt bietet die Beleuchtung vom Einfahrvorsignal Va.

Das So 16 gilt dagegen den beiden Halbschranken von Petershain.


Im Dunst ist auch das Einfahrsignal A zu erkennen. Da hier nie alle Spuren der Zweigleisigkeit beseitigt worden sind, gibt es Einfahrten nach Mücka nur auf "Zwei Flügel". Und das Vorsignal hat nur eine Lampe, die gegebenenfalls dem Lokführer mit Blinklicht die freie Fahrt signalisiert.

Am weiteren Weg befindet sich ein über die Freileitung angeschlossener Streckenfernsprecher, nicht wie sonst mit schwarzem Stift ausgekreuzt. Aber ob der bei dem schlechten Zustand der Freileitungen noch funktioniert?

Ein Kilometerstein der Anschlußbahn lugt da aus dem Gras hervor, nicht unbedingt nach DR (DRG-)Norm ausgeführt.


Näher und näher kommt das ziemlich eingewachsene Einfahrsignal A.

Aber solange das Signalbild noch erkennbar ist.....

Kilometer 36,0, schon zwischen Einfahrsignal und der ersten Weiche.


Sehr gut ist auf diesem Bild die Gleisentwicklung am Ostkopf von Mücka sichtbar: Links die Einmündung des Anschlußgleises in das durchgehende Hauptgleis in Richtung Horka. Züge der Richtung Hoyerswerda wechseln mit 60 km/h auf das Gleis daneben, immerhin mit Ausfahrvorsignal. Und ganz rechts am Stellwerk verläuft noch ein Überholgleis in beiden Richtungen.

Durch eine kleine Änderung der Perspektive bietet sich ein besserer Blick auf das Stellwerk.

Oder so: Stilleben mit Schrankenbaum und Signal.


Bis auf den Tank ganz rechts, leider nicht vollständig durch den Telegrafenmast verdeckt, könnte dieses Bild so auch schon vor Jahrzehnten aufgenommen worden sein (Bild links)!
Schon um kurz vor 17.00 Uhr bricht die Dämmerung an, als ich mich vom Bahnhof verabschiede (Bild rechts).