298 323 am 20.10.2010 im Nahgüterzugdienst in Niesky und Abzw Mückenhain




Am Mittag des 20.10.2010 scheint sogar ein bißchen die Sonne, als die Senftenberger 298 323 mit FZT 55031 in Niesky einfährt, vorbei am mechanischen Stellwerk W 2 aus dem Jahr 1908.

Langsam rollt der Zug, zumeist aus leeren Flachwagen gebildet, in das Überholgleis 3 des Bahnhofs.

Die Fuhre ist zum Stehen gekommen, der Tf, nun zugleich Rangierleiter, muß nun mit Fdl und Weichenwärter per Funk die notwendigen Rangierfahrten absprechen.

Als auch noch DPN 99672 aus Richtung Görlitz eingefahren ist und der entsprechende Durchrutschweg wieder frei ist, kann das Rangieren beginnen. Die gesamte Wagengarnitur soll in die Anschlußgleise der Waggonfabrik gedrückt werden. Gegenüber an der Ladestraße ist derweil eine Gleisbaurotte damit beschäftigt, eine schon recht verschlissene Doppelkreuzungsweiche befahrbar zu halten. Wir werden sie später noch brauchen.....

Vom vorderen Rangiertritt aus steuert der Lokführer die Lok.

Hinter Stellwerk und Schranke zweigt das Anschlußgleis zur Waggonfabrik ab, in dem die Rangierabteilung jetzt verschwindet.

Gemächlich rollt die Lok über die geöffnete Gleissperre,

bevor sie in den umfangreichen Gleisanlagen der Waggonfabrik verschwindet.

Beim langanhaltenden Hobeln im Anschluß werden zuweilen auch Bahnhofsgleise mitbenutzt. Kein Wunder, steht dort doch am Prellbock ein Autotransportwagen.

Fertig! Die Wagen sind auf den Anschluß verteilt. Nun gilt es, auf die andere Bahnhofsseite zu wechseln, um den Anschluß Stahlbau zu bedienen. Nur die Weiterfahrt von DPN 99672 muß noch abgewartet werden.

Langsam kreuzt die Rangierabteilung die Hauptgleise.

Auch jetzt steuert der Lokführer von den Rangiertritten aus.

Und weiter geht's auf schon recht zugewachsenen Gleisen. Im Hintergrund der Güterschuppen mit den Fahrzeugen der Gleisbaurotte davor.

Ein Achtungspfiff vertreibt deren Mitglieder aus dem Gleis.

Vorsichtig dirigiert der Rangierlokführer die Abteilung knapp über die Weichenspitze, um die EKW zum Zurückdrücken in den Anschluß umzustellen.

Das Anschlußgleis verläuft direkt durch die Ladestraße und teilt diese in zwei Teile. Deren Größe läßt den Güterumschlag in früheren Jahren erahnen.

Und nun geht es in den Akazienbusch!

Während der Rangierleiter den Bahnübergang sichert, kann man noch etwas näher an die V 100 herangehen.

Irgendwie erinnert mich die Rangierkupplung an einen Rüssel. Aber einen roten Elefanten, gibts denn das? In Niesky offenbar schon....

Schnell ist der Flachwagen abgehängt (der Elefantenrüssel!) und dessen Handbremse angezogen. Noch ein letzter Kontrollgang....

...

Ganz langsam fährt man wieder an, allzu schnell sollte man auf diesen Gleisen auch nicht fahren....

Die Gleissperre ist offen geblieben, nun muß sie nach Durchfahrt der Lok wieder angelegt werden.

Fertig! Nun eilt der Lokrangierführer wieder zum Bahnübergang.

Über die weitläufige Ladestraße schaue ich der davonrollenden Lok hinterher. Links stehen schon die Wagen nach Kodersdorf Sandberge für FZT 55033 bereit.

Aber gemach! Die Lok wird erst einmal am Güterschuppen abgestellt. Pause! Der Lokführer entschwindet zum Essen...

Menschenleer jetzt der Bahnhof! Zeit, sich aufs Rad zu schwingen, um nach Horka zu gelangen!


Tja, und dann standen wir bei Abzw Mückenhain im strömenden Regen, über eine Stunde. FZT 55033 kam nicht. Also Aufgabe und nach Horka geradelt! Ein Blick über das Feld - da fährt er ja gerade....

Nach der Durchfahrt um 15.30 Uhr öffen sich die Schranken schnell wieder. Im Hintergrund die Kirche von Ober-Horka.

Die dort wartenden Autos überholen den Zug recht schnell...