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Nähert man sich auf der B 156 aus Richtung Bautzen kommend dem kleinen Städtchen Uhyst, so überquert man zuerst die Hauptstrecke Hoyerswerda-Horka am östlichen Ende des gleichnamigen Bahnhofs.
Ganz hinten ist das Einfahrsignal A zu erkennen, und aus dem Wald heraus kündet ein einsames Rangiersignal von den Zeiten, als hier noch ein Gleis zum LAUBAG-Übergabebahnhof abzweigte (Bild links).
Nach Westen schließt sich die Spreebrücke an, und die Anschlußweiche samt Kilometerstein 0,0 ist noch vorhanden. Bis Ende der neunziger Jahre wurden hier noch die Kohlependel zum Kraftwerk Hagenwerder an die DB übergeben (Bild rechts). |
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Der BÜ Lange Straße auf der anderen Spreeseite ist dann schon ortsbedient vom Fdl-Stellwerk B 1. Ein relativ modern wirkendes Stellwerk, allerdings
mit mechanischer Stellwerkstechnik. Wahrscheinlich ist das Original-Stellwerk den Kämpfen im Jahr 1945 zum Opfer gefallen. |
Die Schrankenbäume schließen sich und kurz darauf verläßt ein ODEG-Triebwagen den Bahnhof in Richtung Klitten. Die Triebwagen verkehren im Jahr 2010 im Zweistundentakt auf dieser Strecke. |
Schauen wir nach Westen: In einer leichten Rechtskurve entwickelt sich der Bahnhof mit seinen drei Gleisen bis zum BÜ Bautzener Straße, dahinter die Ausfahrsignale C, D und E. |
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Gerade habe ich die Bautzener Straße erreicht, als sich die Schrankenbäume erneut schließen. Ein Blick zurück zum Stellwerk B 1, neben dem dann auch schon wieder ein ODEG-Triebwagen auftaucht.
Haben Sie schon anhand des Formats erraten, daß es sich um ein aus zwei Bildern zusammengesetztes handelt, sozusagen um ein Hand-Panoramabild? |
In Reih und Glied stehen die Ausfahrsignale C, D und E zum Fototermin bereit. Für den in der Gegenrichtung verkehrenden Triebwagen haben sie keine Bedeutung. |
Der nächste Blick geht in die Tiefe des Bahnhofs hinein, entlang der drei Gleise bis zu den Ausfahrsignalen F, G und H. Schnell hat der Weichenwärter den Signalflügel
nach der Abfahrt des Triebwagens wieder in Haltstellung gebracht. |
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Südlich des Bahnhofs verläuft eine Anliegerstraße, wer das kratzige Akaziengebüsch nicht scheut, kann an ziemlich jeder beliebigen Stelle zu den Bahngleisen gelangen. So auch ich.
Und das Panorama entschädigt für einzelne Kratzer: Hinter hohen Laubbäumen mit Herbstfärbung verbirgt sich das Empfangsgebäude. |
Davor das ziemlich verwunschen daliegende Toilettenhäuschen, wahrscheinlich schon lange nicht mehr benutzt. |
Ungewöhnlich anzuschauen ist das Bahn-Wohnhaus: Die Dachform ist eingentlich für ein preußisches Beamtenwohnhaus nicht typisch. |
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Ich kehre zur Straße zurück und schlage mich ein Stück weiter vorne erneut durch das Unterholz. Der Wasserturm gelangt ins Bild, zur Zeit
des Bahnbaus ein Muß, da es in der Stadt damals wohl noch keine zentrale Wasserversorgung gab (Bild links).
Ein letzter Blick in Richtung Westen mit den Ausfahrsignalen F, G und H und daneben dem Wärterstellwerk W 2, dann laufe ich zum BÜ Bautzener Straße zurück,
um den Bahnhof von seiner anderen Seite zu erkunden (Bild rechts). |
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Auf der Nordseite des Bahnhofs schließt sich an den BÜ die inzwischen überwucherte Ladestraße nebst kombinierter Kopf- und Seitenrampe an. Inzwischen ist alles ohne Gleisanschluß.
Immerhin sind aus den verbliebenen Überholgleisen Ausfahrten mit 60 km/h zugelassen. |
Alle drei Signale stehen, auch von dieser Seite aus betrachtet, in einer interessanten Formation zum Fotografieren. |
In westlicher Richtung geschaut: Der freie Durchblick zum Empfangsgebäude ist inzwischen nicht mehr möglich, die Natur erobert sich das Bahnhofsgelände zurück. |
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Die Ladestraße gleich inzwischen einem Waldweg. Das Kopfsteinpflaster wird noch von Bussen zur Zwischenabstellung befahren, vielleicht finden hier auch illegale Autorennen statt, wer weiß das schon? |
Am Ende der Ladestraße vor der Kulisse des repräsentativen Empfangsgebäudes zerfällt langsam aber sicher das Gebäude der ehemaligen Güterabfertigung. |
"Und Graffity ist doch Kunst" verkündet der Farbtupfer auf der Hauswand. Nun ja, wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter..... |
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Tristesse überall: Links verläuft die Bahnhofstraße zur Bautzener Straße hin, rechts geht es zur Ladestraße. |
Mein Blick gleitet über den ausgedehnten Bahnhofsvorplatz zum Empfangsgebäude hin. Vorbei die Zeiten, als hier vor und nach jeder Zugabfahrt ordentlich Betrieb war.
Nur ein einziger Pendler hat sein Auto abgestellt. |
Die massenhaft mit dem Zug aus aller Welt eintreffenden Touristen müssen sich entscheiden: Wählen sie die nach links abbiegende Eichenallee oder die geradeaus verlaufende Bahnhofstraße,
um den weltbekannten Touristenort zu erkunden . |
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Als Ersatz für das geschlossene Empfangsgebäude fungiert dieser Servicepunkt: Ein paar Anti-Obdachlosensitze und einige Fahrradständer - ungenutzt. |
Vom Bahnsteig aus sind die drei östlichen Ausfahrsignale nochmals sichtbar. Besonders wichtig: Die Sichtachse zum Signal C. Seine Fahrtstellung mußte ja für Zugführer oder Aufsicht von hier aus erkennbar sein. |
Kilometer 52,0: Die Zählung beginnt in Kohlfurt (heute Wegliniec) und endet mit km 233,7 in Roßlau (Elbe). |
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Das Empfangsgebäude ist geschlossen. Der Durchgang ist aber gut erhalten und könnte geöffnet werden, sogar der Papierkorb wirkt wie frisch geleert. Aber wozu soll man aufmachen? |
Vielleicht wird ja irgendwann hier ein Wolfsrudel Unterschlupf finden.....? |
Rechts davon befindet sich der Dienstraum. Die neuzeitliche Heizungsanlage sowie der Hauptschalter für die Bahnhofsbeleuchtung sind noch vorhanden. |
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Ein letzer Blick hin zur immerhin funktionierenden Bahnhofsuhr soll den Rundgang abschließen. Es ist relativ klar, was aus der ganzen Anlage in einigen Jahren geworden ist: Die Strecke ist dann zweigleisig und elektrifiziert,
Bahnsteige gibt es nicht mehr, irgendwo hier wird ein ESTW-gesteuertes Blocksignal stehen, die B 156 wird mittels einer Brücke über die Strecke geführt sein und vielleicht gibt es noch den BÜ Bautzener Straße. Und im Dickicht von den Lokführern der
vorbeibollernden Güterzüge erkennbar sein wird noch das zerfallende Empfangsgebäude, während Wohnhaus und Wasserturm, offenbar inzwischen in Privatbesitz, noch guterhalten von dem ehemaligen Bahnhof Uhyst künden. |
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