60 1397 der SNCFR am 24.09.2011 im Personenzugeinsatz zwischen Salva und Viseu de Sus



Pünktlich um 12:22 Uhr erreicht am 24.09.2011 der "Krabbenkutter" 60 1397 mit R 4132 aus Viseu de Jos den Endbahnhof Salva. Die wenigen Reisenden aus den zwei Wagen haben den Warteraum aufgesucht (Gesehen habe ich keinen - war gar niemand im Zug?).

Nun geht es ans Umsetzen der Lok. Zuerst werden die beiden Wagen vom Bahnsteig weggesetzt - bis auf Höhe des Wasserkranes an der Nordseite.

Dann brummt die Diesellok auf dem Nachbargleis heran. Die Zeit der Dampfloks, welche hier Wasser nahmen, ist auch hier allerdings unwiederbringlich vorbei.


So geht es recht flott zur anderen Bahnhofsseite.

Schon ist sie auf dem anderen Gleis

und setzt sich wieder an die beiden Wagen, um diese wieder


an den Bahnsteig vorzuziehen. Pause.... Auch der Fotograf verzieht sich unter das Vordach des Hausbahnsteigs.

Erst um 14:00 Uhr belebt sich die Szenenrie. 41 0710 bringt den Anschlußzug aus Bistrita Nord heran, R 4206. Aber was heißt hier schon Anschluß: Erst um 14:52 Uhr wird R 4131 nach Sighetu Marmatiei den Bahnhof verlassen.

Und pünktlich verläßt der Zug den Bahnhof und biegt in die reizvolle Strecke ein. Deren unterer Teil, Ende der dreißiger Jahre erbaut, ist in erbärmlichem Zustand. Mit 50 km/h, oft auch langsamer, erreichen wir den ersten Bahnhof, Cosbuc. Im Hintergrund ist die Brücke über das Flüßchen Salauta zu erkennen, durch dessen Tal sich das Gleis in die Karpaten windet.


Am Kilometer 12 schließlch wartet der Hp Bichigiu auf Reisende, bei diesem Zug besteht allerdings, wie offensichtlich fast immer, kein Haltebedarf.

Bald ist nun der Bahnhof Telciu erreicht, zumindest das Einfahrsignal. Ein Formsignal im DRG-Stil, ergänzt um ein Ausfahrvorsignal nach dem CFR-Signalbuch - am selben Mast!

Während des Verkehrshaltes sei ein Blick auf das Empfangsgebäude des Bahnhofs geworfen! Es ist gut erhalten und recht geräumig, endete doch hier bis 1949 die Normalspurstrecke. Die Strecke weiter über den Berg war bis zu diesem Zeitpunkt schmalspurig und begann wahrscheinlich auf dem auszumachenden Freigelände zwischen dem Gebäude und den Normalspurgleisen.


Aber nun in die Berge! Der Weichenwärter (Es gibt an jedem Bahnhofsende einen!) hat das Ausfahrsignal gezogen und der Krabbenkutter brummt, eine Rußwolke ausstoßend, weiter. Man beachte auch die langen Gleise, erforderlich für ausreichend lange Güterzüge in das nur über diese Strecke erreichbare Gebiet Maramures.

Und nun geht es auch schneller! So etwa mit 80 km/h eilt der Zug dahin, kaum bleibt Zeit, die repräsentative Kirche des Ortes aufs Bild zu bannen.

Der nächste Bahnhof liegt etwas verwunschen mitten im Wald: Fiad. Man beachte auch den Vorsignalwiederholer (oder besser Fahrtmelder?), für die in der Kurve mit langen Gleisen liegende Station ein Muß.


Entsprechend kleiner ist auch das Empfangsgebäude. Es ist trotzdem besetzt und in gutem Zustand.

Auch in dieser Richtung gibt es einen Fahrtmelder für das Ausfahrsignal. Der Hang ist stark bewaldet und man sieht das eigentliche Signal erst wenige Wagenlängen vorher. Wenig später passiert der Zug das rückwärtige Einfahrsignal. Trotz der Zwischensignale im Bahnhof mit einem Ausfahrvorsignal.


Knapp sieben Kilometer weiter liegt der (aufgelassene) Bahnhof Romuli, heute nur noch ein Haltepunkt. Aber mit Wasserkran!

Immer weiter windet sich die Strecke nun aus dem Salauta-Tal in die Berge hinauf, überquert mehrere Seitentäler auf Brücken.

Schließlich nähern wir uns Dealul Stefanitei. Hier, auf dem letzten Bahnhof auf Siebenbürgischer Seite vor dem Scheiteltunnel unter dem Setref-Paß hindurch, fanden am 28.12.1949 die Feierlichkeiten zur Streckeneröffnung statt.


Nach Passieren einer Brücke poltert der Zug, vorbei am Stellwerk, in den Bahnhof.

Der Blick zurück ins Gegenlicht: Wieder so ein "Vorsignalwiederholer".

Kurz hält der Zug am Empfangsgebäude. Diese ist, wie das von Telciu, recht geräumig, der Bedeutung des Bahnhofs angemessen.


Da brummt der Krabbenkutter auch schon weiter, wir werden gleich nach dem Passieren des Ausfahrsignals und einer Rechtskurve in den 2388 m langen Tunnel eintauchen.

Der Tunnel ist erfolgreich passiert, nun geht es in schneller Fahrt bergab nach Maramures, in das Tal der Iza hinab.

Den Schienenstrang säumen idyllisch aussehende Landschaften, in der Sonne perfekt zum Fotografierren platziert.


Bald ist nun der erste Halt nach dem Paß erreicht: Sacel. Güterwagen, beladen mit Holz, dem Reichtum der Region, warten hier auf Abtransport.

Ein Blick über die schon etwas maroden Anlagen der Bahn. Nur die Privatautos sind neu....

Mit dem Passieren des Einfahrsignals der Gegenrichtung verläßt der Zug diesen Bahnhof und erreicht wieder die freie Strecke.


Unten im Tal dagegen zieht sich der Ort noch ein wenig hin und beschert dem Bahnreisenden prächtige Ausblicke.

Nur langsam nähert sich die Bahntrasse der Talsohle, mehrmals müssen reizvolle Seitentäler auf Brücken überquert werden.

Iza ist erreicht. Das Überholgleis des Bahnhofs ist derzeit nicht nutzbar.


Und auf der anderen Seite befindet sich der zugehörige Gleisbauzug. Gebaut wird offenbar an diesem Samstag nicht.

Der nächste Viadukt, noch vor dem Einfahrsignal schließt er sich unmittelbar an die Weichen an.

Ich weiß, ich langweile Sie mit immer neuen Signalbildern.... Aber diese gefallen mir sehr.


Die wunderschöne Zugfahrt nähert sich nun nach 60,4 Kilometern ihrem Ende. In einer weiten Linkskurve rollt der Zug nach 100 Minuten Fahrzeit auf Viseu de Jos zu, das Einfahrsignal zeigt "Fahrt frei".

Ein paar Minuten Aufenthalt spendiert der Fahrplan dem Zug hier. Der Zugführer betrachtet seine (hoffentlich genau gehende) Taschenuhr, dann gibt er das Abfahrtsignal.

Gemächlich entschwindet der Personenzug weiter in Richtung Sighetu Marmatiei, seinem Endbahnhof, wo er dann schließlich nach weiteren 98 Minuten Fahrzeit um 19:19 Uhr eintreffen soll.


Insgesamt sieben Hauptgleise zählt der für heutige Verhältnisse viel zu groß dimensionierte Bahnhof, erweitert in einer Zeit, als die hier beginnende, im Jahr 1949 eröffnete Strecke die einzige Verbindung aus der Region Maramures in das rumänische Kernland war.