764 211 am 26.09.2011 mit dem Fotowochen-Sonderzug auf der Wassertalbahn
Sonnenaufgang am 26.09.2011 in den Karpaten nahe der ukrainischen Grenze! Katzenwäsche,
verschlafenes Trappen zum Essenraum der Herberge von Valea Babii hoch oben im Wassertal! Jemand hat den Dieselgenerator angestellt,
so daß es immerhin wieder Beleuchtung gibt. Nun aber schnell hinaus in die Dämmerung!
764 211 hat mit dem Dienst- und unserem Personenwagen auf dem Gleis neben der Herberge übernachtet.
Es ist schwierig, ohne funktionsfähiges Stativ Bilder von der noch recht ruhig dahinschmauchenden Maschine zu machen.
Ein paar Steine aufgeschichtet......
Viel passiert jetzt noch nicht. Mitfahrer und Zugpersonal schlürfen im Essenraum noch ihren Kaffee.
Vorher wurden noch ein paar Holzscheite in den Kessel der Lok eingeworfen, so daß nun langsam ein ordentliches Feuer entsteht.
Prall gefüllt ist der Dienstwagen mit Holzscheiten. Diese werden im Laufe des Tages im unersättlichen Feuerloch der kleinen Lok landen.
Genießen wir doch noch ein wenig die Atmosphäre, die Stille im Tal, während die Sonne sich anschickt, die Berggipfel zu beleuchten.
Einfach still sollte man da stehen und staunen.....
Schnell noch einmal zurück ins Haupthaus auf einen Kaffee! Das erste Huhn nutzt gerade die Feuchte des Morgens, um seinen Magen zu füllen.
So ganz paßt der Zug leider nicht in den Ausschnitt zwischen den beiden Gebäuden. Der Holzvorrat für Heizung und Herd ist schuld!
Proportional zur wachsenden Helligkeit entfacht man auch das Feuer im Lokkessel weiter.
Zufrieden betrachtet der Heizer sein Werk. Alles verläuft planmäßig.....
Nun sind die Zylinder und der Sandbehälter dran. Alles muß angewärmt werden, getrocknet werden, sonst hat die Lok auf der Bergfahrt nach Comanu keine Chance.
Inzwischen ist es schon hell genug geworden, um die Einzelheiten dieser idyllischen Stelle im Wassertal zu betrachten.
Nun aber los! Fauchend und schleudernd setzt sich die Lok in Bewegung, sie hat nicht mehr genügend Sand, um ihn nach den Erfordernissen zu verwenden!
Für kurze Zeit erfüllt Donner das sonst stille Tal und bricht sich an den Berghängen ringsum.
Und dann gilt es! Ganz langsam schleudert sich die Maschine durch die enge Kurve hinter der Herberge mit ihren morgenfeuchten Schienen, Anhalten wäre hier tödlich. In einer langen Reihe
stehen wir bereit, aufzuspringen. Alles verläuft ohne Blessuren!
"Gligan" nennt sich das ziemlich verwunschen im Wald liegende Gehöft, welches nach einiger Zeit vorüberzieht.
Recht komfortabel für rumänische Verhältnisse sieht es ja aus, aber kein Mensch ist zu sehen.
Einen Kilometer weiter bergauf liegt die Wüstung Ivascoaia. Vor der Wende war hier eine Bergarbeiter-/Holzfällersiedlung im Entstehen. Danach ruhte der Weiterbau und
alles Brauchbare, einschließlich der Fenster, wurde inzwischen aus den halbfertigen Häusern gestohlen.
Und trotzdem leben hier Menschen, junge, noch halbe Kinder! Betreuen Pferde, holen mit ihnen Bäume aus dem Wald, und schauen natürlich interessiert aus ihrer notdürftig in dem
zugigen, leeren Haus eingerichteten Wohnstätte heraus auf den herannahenden Dampfzug. Selten verirrt sich ein solcher hierhin, und schon gar nicht einer mit Touristen.
Und zeigen uns, wie sie mit den Pferden umgehen können, als sie sich mit ihnen im gestreckten Galopp in den Wald entfernen.
Und wir fahren weiter bergan, unter ständigem Schleudern geht es langsam auf den ausgeleierten Gleisen voran. Erste Sonnenstrahlen streifen an günstigen Stellen den Talboden.
Nutzen wir sie doch für einen ersten Fotohalt! Schnell durch die enge Kurve nach vorne gelaufen, da bricht die Dampflok auch schon hervor, schleudernd zerrt sie ihre beiden Wagen an uns vorbei,
der wir da dichtgedrängt auf einem Steinhaufen stehen. Wow!
Dann geht es weiter, durch den noch im Halbdunkel liegenden Talgrund bergan, der Sonne entgegen. Der Tag verspricht, herrlich zu werden!
Etwa einen Kilometer weiter erreichen wir Catarama. Die noch tiefliegende Sonne beleuchtet die Szenerie mit dem einseitig angebundenen Ausweichgleis.
Hingerissen stehen wir da, ausgestiegen aus dem Zug. Sollen wir da wirklich zum Fotohalt vorlaufen oder einfach hier stehenbleiben?
Die wenigen, welche den Zug lieber ein x-tes Mal schräg von vorne aufnehmen wollen, sind für diesmal überzeugt. Wir bleiben hier!
Mal etwas anderes, das Motiv "Entschwindender Waldbahnzug in der Morgensonne", oder?
Nur aus der Rauchwolke über der Lok war keinerlei Struktur herauszuholen, diese ist leider nur in reinweißer Farbe vorhanden.
Wenige Meter weiter kommen dann auch die "Schräg von vorne-Fans" wieder auf ihre Kosten.
Die Aufräumarbeiten nach dem letzten Hochwasser haben hier einen durch einen Graben vom Bahndamm
getrennten Steinwall geschaffen, auf welchen man sich mittels eines kurzen Sprunges gerne postieren kann.
Endlich mal ein ohne Schleudern zu befahrendes Schienenstück. Hier hat die Sonne schon ganze Arbeit geleistet!
Den Blick nach vorne möchte ich Ihnen aber auch nicht vorenthalten. Es ist wohl eins der schönsten Bilder dieses Tages, ja der ganzen Fotowoche (links).
Der letzte Anstieg nach Coman hinauf ist dann nur unter großen Mühen zu bewältigen. Der Rangierer hat Sand/Kies im Eimer und schaufelt ihn, vor der schleudernden Lok hergehend,
auf den Schienenkopf. Und wir sind natürlich gerne vorher ausgestiegen..... (rechts).
Coman ist erreicht. Am unteren Bahnhofskopf stehen einige Gebäude mit landestypischem Aussehen. Allerdings alles leer und verschlossen. Die Saison ist halt vorbei.
Nach dem anstrengenden Anstieg dampft man nun gemächlich heran und
rollt durch den langgestrecken Bahnhof ins Gegenlicht herein.
Anhalten und abkuppeln,
dann setzt die Maschine an den beiden Wagen vorbei zur
anderen Bahnhofsseite um.
Ein paar hundert Meter können nun noch schiebend überwunden werden, vorbei an der Grenztruppenkaserne
zum Holzladeplatz von Izvorul Boului. Die Gebäude der Waldarbeiter liegen hinter mir im Schatten, sie bleiben unfotografiert.
Das Gleis soll von hier noch einige hundert Meter steil bergauf in den Wald gehen, für Lokomotiven unbefahrbar. Knapp 40 Kilometer haben wir seit gestern früh zurückgelegt,
nun drängelt der Fahrtleiter. Der "Holzverlad mit Hand" in der Nähe von Valea Babii wartet schon!
Ziemlich schnell geht es nun bergab nach Valea Babii, dort heißt es, auszusteigen und der historischen Waldarbeitertätigkeit nachzuspüren. Sie können das nun auch tun,
Schauen Sie dazu !
Unsere Lok hat dabei die Aufgabe, die bereitstehenden Trucks gegen Wegrollen oder Entgleisen auf der abschüssigen Strecke zu sichern, während die Stämme auf sie heraufpoltern.
Während die Waldarbeiter schwer arbeiten, hat das Lok- und Zugpersonal Pause.
Der Verlad ist abgeschlossen, der Wagen hin zur Herberge gerollt, wo sich alle Akteure nun zu einem reichhaltigen Essen treffen.
Auch zwei Pferde haben sich eingefunden. Und da sage mal einer, diese seien nicht neugierig!
Die paar Meter zum Bahnhof von Valea Babii sind schnell überwunden, die Lok hat beide Personenwagen über die Einfahrweiche geschoben,
der Holztruck ist mit Schwerkrafthilfe in das Ladegleis gerollt, und nun kann die schon im Ladegleis wartende Draisine erst einmal weiter bergwärts fahren.
Zeit für die Dampflok,
die im Ladegleis wartende Wagengruppe, bestehend aus den gestern herangebrachten Leertrucks und einem mit einem Radlader beladenen Flachwagen,
aus dem Ladegleis hervorzuziehen,
um diese in das Hauptgleis zu schieben.
Die Fuhre wird nun durch den ganzen Bahnhof geschoben,
um dann, wieder mit Schwerkraft, hinter die beladenen Holzwagen zu rollen.
Nun müssen nur noch die beiden Personenwagen vor die Holzwagen gebracht werden. Schwerkraft hilft in dieser Richtung nicht, also muß hier das mitgeführte Stahlseil genutzt werden.
Nach der Lok wird die Weiche umgestellt und man fährt sozusagen zweispurig.
Die Weiche nochmals umgestellt, und
die Maschine rollt in das Ladegleis an den Zug.
Der andere Rangierer hat inzwischen die Holzwagen besetzt, diese werden nun mit den beiden Personenwagen zusammengekuppelt. Fertig!
In flotter Fahrt geht es nun über Macarlau nach Miraj. Und- man kann auf der Bühne hinter der Lok stehen! Links die Ausfahrt aus Valea Babii,
in der Mitte und rechts dagegen zwei Szenen während der Fahrt. Die Bilder sind beim Anklicken auch breiter.....
Der Zug nähert sich Miraj. Still und verlassen liegt der Bahnhof im Mittagslicht, nur der am Vortag hier abgesetzte Heuwagen harrt im Ladegleis seiner weiteren Verwendung.
Pause. In Faina will man uns noch nicht, hat der Zugführer über Funk erfahren.
Da ist doch nicht etwa ein Schaden an der Lok?
Alles in Ordnung. Durch das wildromantische Tal rollen wir weiter, durchfahren Lostun ohne Halt und
nähern uns in einer engen Kurve dem wohl wichtigsten Zwischenbahnhof Faina. Die auf den Gleisstummel ausquartierten Draisinen zeigen schon an, daß im auch nur aus Strecken- und Ladegleis bestehendem
Bahnhof kein Platz für uns vorhanden ist.
Und richtig: Die Fuhre bleibt in der Kurve stehen. Na, dann abgestiegen und los in den Bahnhof!
Nachdem die Diesellok 87 0036 mit dem ersten Güterzug in Richtung Viseu den Bahnhof verlsssen hat und die von dort her eingefahrene L18H 001 in das Ladegleis weggesetzt wurde,
kann unser Zug endlich einfahren.
Die gelbe Diesellok hat einen interessanten Zug am Haken: U.a. mit Reifen für die schweren Holzrückfahrzeuge. Mehr zu diesem Zug gibt es
!
Schade! Aber wir werden aufgefordert, wieder einzusteigen. Es ist Montag, und wir müssen uns in den werktäglichen Plan der Güterzüge einordnen.
Zwischen Suliguli und Botizu weitet sich das Tal etwas, so gelingt nochmals eine Aufnahme vom Zug, von den vier Holzwagen und den in den Türen sitzend die Fahrt genießenden Fahrgästen.
Ein kleiner Anstieg zu einer Flußbrücke! Der dröhnende Schornstein verführt zu einem Bild.
Vor Botizu versperren vier Holzwagen die Strecke. Aber der Zug muß sowieso erst einmal Wasser nehmen!
So halten wir vor der Brücke, die Mitfahrer können aussteigen und über diese zum Fotopunkt laufen.
Wenig später wird auf die Brücke vorgerückt und Wasser genommen.
Nach dem Wassernehmen, die Rangierer und Bremser haben inzwischen die Holzwagen in den Bahnhof gerollt, folgt auch der Zug dorthin.
Botizu: Abkuppeln von den mitgebrachten Holzwagen und Vorziehen über die Ausfahrweiche in den Tunnel ist angesagt.
Während die Weiche umgestellt wird, qualmt die Dampflok im Tunnel.
Die vier hier beladenen Wagen werden nach dem Zurückstoßen angekuppelt.
Ein Hund taucht auf aus dem Nichts und untersucht ein weggeworfenes Stück Papier. Wer hat da seine Brote gegessen und deren Umhüllung einfach weggeworfen?
Wenig später taucht die Rangierfahrt mit den 4 Holzwagen wieder aus dem Tunnel auf und
wird in Kürze mit den weiter hinten wartenden, von uns mitgebrachten vier Wagen vereinigt.
Fertig! Der Zug, inzwischen aus 10 Wagen bestehend, ist abfahrbereit. Gleich geht es durch die drei Tunnel weiter nach Bardau.
Die obenstehenden Bilder entstehen dann an verschiedenen Stellen bei der Tunneldurchfahrt: Ganz links am Anfang des ersten Tunnels,
in den hier offenbar stabilen Fels gebrochen. In der Mitte die Ausfahrt aus diesem in das gleißende Sonnenlicht. Bei der Ausfahrt aus dem letzten Tunnel
ist dagegen das Licht dezenter, diese liegt im Schatten.
Ein bißchen bleibt unklar, warum der Zug nun gerade im tiefsten Halbdunkel irgendwo zwischen Novicior und Cozia halten muß. Aber muß man alles verstehen?
Na, noch ein Halbdunkelbild, dann heißt es wieder, einzusteigen!
Vor Cozia läßt man uns dann das nächste Mal heraus, für eine Foto-Durchfahrt durch den Bahnhof.
Idyllisch liegt der Bahnhof in der Nachmittagssonne, als sich unser Zug daranmacht, ihn zu durchqueren.
Kein Mensch weit und breit. Nun ja, die Feriensaison ist schon lange vorbei.
Malerische Bilder entstehen, wegen der Wärme allerdings ohne Rauch.
Noch ein Nachschuß,
und wir eilen dem Zug hinterher, um wieder einzusteigen. Laufen möchte dann doch keiner!
Kurz vor Glimboca dann ein weiterer Halt: Es soll hier Fische geben, hier wurden schon oft welche geangelt.
Aber die Bemühungen des Lokpersonals bleiben am heutigen Tag ohne Erfolg.
In Glimboca dann der nächste Fotohalt, Posieren des Zuges zum Stilleben mit Felsen ist angesagt.
Während der Fahrt weiter nach Novat Delta fällt mein Blick auf die hinter uns herschwankenden Holzwagen.
Ein bißchen mulmig könnte einem ja bei diesem Anblick schon werden:
Was wäre wohl, wenn diese sich selbstständig machen würden, um wie Geschosse den Personenwagen davor zu zermalmen?
Der nächste Halt findet dann erst wieder in Valea Scradei statt, am wohlbekannten Magazin mixt. Und jetzt, auf der Rückfahrt, braucht es nicht nur Kaffee sein, welcher hier konsumiert wird!
Eine Zeit lang verläuft die Dorfstraße hier entlang dem Eisenbahngleis.
Noch einmal mitfahren, oder doch gleich laufen? Ich entscheide mich für ersteres.
Als Belohnung gibt es noch ein paar stimmungsvolle Bilder von der Ortseinfahrt:
Die Landschaft wird lieblicher, Obstbäume werden zusehends zahlreicher. Und auf dem rechten Bild ist sogar das Einfahrsignal zu sehen,
wenn auch der grüne Signalbegriff im Gegenlicht nicht so recht sichtbar ist. Ob's im Signalbuch dafür eine Vorlage gibt?
Die Bahnhofseinfahrt von Viseu de Sus ist erreicht. Schnell aussteigen, um das Schauspiel des schwerkraftgetriebenen Vorbeirollens der Holztrucks mitzuerleben!
Gemächlich rollt die Fuhre noch ein Stück in den Bahnhof herein,
bremst dort ab, und
Lok und Personenwagen werden abgekuppelt und verschwinden in Richtung Lokschuppen.
Die Bremsen gelöst, und die Wagenschlange rollt polternd vorbei und verschwindet hinter dem Lokschuppen in Richtung Sägewerk (links).
Und unsere Dampflok? Sie muß noch die Personenwagen vor das Verwaltungsgebäude stellen, um dann Richtung Lokschuppen zum Restaurieren und zur wohlverdienten Nachtruhe abzudampfen.