Bahnhof Warburg (Westf) am 18.11.2014 im Nebel



Nebel empfängt mich bei Aussteigen in Warburg (Westf). Weiter hinten, hinter dem interessanten Empfangsgebäude aus dem Jahr 1853, qualmt ein Schornstein vor sich hin und verstärkt den Dunst noch. Hier verzweigt sich die Strecke von Kassel, der "Wackler" rechts im Bild will über die obere Ruhrtalbahn nach Hagen Hbf, der Keolis-ET weiter auf der Hauptbahn nach Altenbeken/Paderborn. Auch aus südlicher Richtung macht das hervorragend restaurierte Empfangsgebäude einen guten Eindruck! Historische Staffelgiebel mit insgesamt 16 Laternen schließen die Baulichkeit nach oben ab, auf den 840 Quadratmetern Nutzfläche entstand neben Toiletten und einem Bistro für Reisende ein buddhistisches Mediationszentrum. Auch eine Idee für eine Bahnhofsnutzung....


Auch auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes gibt es ein Bahnsteigdach. Früher war Warburg ein Inselbahnhof: Hier bestand der Bahnhofsteil der Bergisch-Märkischen Eisenbahn, heute als die obere Ruhrtalbahn bezeichnet. Aber die Idee einer Nutzung der Überdachung als Regenschutz für die Bushaltestelle ist durchaus bemerkenswert. Trister sieht es dagegen daneben aus: Die alten Gleise des Gbf liegen noch, sie haben die Aufgabe des Bahnhofsteils noch überdauert, als Anschlussgleis zur Südzucker AG, deren Bedienung inzwischen allerdings ausschließlich über die Straße erfolgt.


Über die Brücke der alten Bahnhofsanbindung des Inselbahnhofs führt auf dem zweiten Gleistrog ein Fußweg hinüber zum Parkplatz für die PKW der Pendler und Mitarbeiter. Und weiter führt das verbliebene Gleis bis zur Brücke über die Desenbergstraße, hier wurde ihm kurz vor der Stillegung noch ein neuer Brückentrog spendiert.


Ein Blick vom Hausbahnsteig außerhalb der Ausfahrsignale, dann laufe ich zurück, diesmal über den Parkplatz mit der alten Güterabfertigung und vorbei am alten Brennstoffschuppen, früher wichtig zum Nachfüllen und zur Wartung der Zugschlusslampen und Signalleuchten, wegen der Brandgefahr immer ein bisschen außerhalb angeordnet.


Wieder auf dem Bahnsteig angelangt, interessieren mich noch die Zwischensignale S2, S3 und S4, beide mit interessanten fahrtstellungen. Und wenig später surrt 185 214 mit ihrem Güterzug auf Gleis 4 vorbei, im Hintergrund das alte Dienstgebäude und ein paar überwucherte Gleise einer weiteren hier beginnenden Strecke nach Volkmarsen, welche im Jahr 1977 stillgelegt und 1983 abgebaut wurde. Zum Abschied dann noch die am Empfangsgebäude angebrachte Infotafel zur Abrundung des Gesamteindrucks.