In den Wäldern zwischen Valea Babii und Gligan



Nach kurzer Fahrt hält der Zug an der im Sommer zur Vorführung vom Holzverlad mit Hand genutzten Rampe. Die tiefverschneiten Stämme zeugen allerdings nicht von einer Benutzung zu Winterzeiten. Da die Lok ihre Wasservorräte auffüllen muss, versucht amn es hier am murmelnden Bergbach. Schlauch hinein in das Wasser und hoffen, daß die Pumpe Wasser fördert. Es funktioniert aber nicht, der Wasserstand im Bach ist zu gering. Was nun? Man weiß Rat, der Schlauch wird wieder eingezogen und wir dampfen ein wenig höher in die Berge.


Ist das nicht schön, mitten im Wald? So muss Waldbahn sein! Durch eine Waldlichtung kämft sich der Zug bergan, der ausgestoßene weiße Dampf von den umliegenden Bäumen in eine Orgie von Licht und Schatten versetzt, auch die Dampflok wechselt immer wieder von besonnten in schattige Abschnitte, dank der recht tief stehenden Wintersonne werden Aufnahmen möglich, welche im Sommer so nicht realisierbar sind.


Aber was nun? Der Zug hält, die Lok kuppelt ab und verschwindet in Richtung der Sonne. Werden wir hier im Wald zurückgelassen? Das Rätsel ist schnell gelöst: Die nächste Zapfstelle für Wasser liegt in der Steigung, wo Anfahren mit dem ganzen Zug schwierig ist, so dass man uns hier lieber warten lässt. Und richtig: Einige Minuten später kehrt die Lok auch schon wieder mit vollen Wasserkästen zurück, so dass einer Scheinanfahrt an dieser schönen Stelle nichts mehr im Wege steht.


Und da naht er auch schon, der Waldbahnzug! Ganz hinten am Beginn der Lichtung: Eine Wolke herrlichen weißen Dampfes, darunter die vom roten Rahmen untersetzte, in der Sonnne glänzende Rauchkammertür, und dann hüllen wenig später das Bullern der Lok und der Dampf die stille Lichtung ein. Näher und näher kommt das schwarze Ungetüm, bullert an uns begeisterten Fotografen vorbei und verschwindet mit seinem scheppernden und klapperndem Anhang im ansteigenden Bergwald.


Einsam liegt das leerstehende Anwesen von Gligan im Sonnenlicht. Und eigentlich fahren die Waldbahnzüge hier ohne Beachtung vorbei. Aber was ist heute los? Ein Dampfzug hält an, heraus stürzt eine Meute mit umgehängten Kameras und entert das Grundstück, woraufhin der Zug zurückdrückt und die Vorbeifahrt wiederholt. Klicken der Fotoapparate und schon strebt die Meute wieder dem Personenwagen zu. Abfahrt des Zuges, Stille kehrt ein und Fuchs und Hase können sich wieder Gute Nacht sagen.


Das Zugpersonal wird langsam unruhig, weil der erste Güterzug schon in Valea Babii wartet, aber der Besuch einer besonders schönen Stelle recht nahe hinter Gligan soll uns dann doch nicht vorenthalten werden: Am besonnten Hang gibt es nochmals eine schöne Vorbeifahrt zu bestaunen, obwohl die Mittagssonne hier schon an besonders exponierten Stellen den Schnee zum Schmelzen gebracht hat. Gleich darauf geht es geschoben nach Valea Babii zurück.