"Hinein in die Sonne" mit 764 421 bei Miraj



Nach reichlich zwei Kilometern nahe Miraj liegt das Tal in der Morgensonne und wir schnell ausgestiegenen Fahrgäste sind vom Glint hingerissen, als sich der Zug ins Gegenlicht in Bewegung setzt. Langsam bullert die Lok mit ihren scheppernden Wagen an uns vorbei, die Strahlen der tiefliegenden Sonne erzeugen zuerst an den Fahrzeugen und später auf die Dampfwolken erweiterte wunderbare Spiele von Licht und Schatten, bis die Fuhre anhält und wenig später zu uns zurückdrückt. Es verbietet sich selbstverständlich, durch den jungfräulichen Schnee zu stapfen, denn nun wollen die Schräg von vorn-Fans endlich auf ihre Kosten kommen.


Und sie kommen auf ihre Kosten, die Schräg von vorne-Fans, wenn auch die Lichtverhältnisse an dieser Stelle ein wenig durchwachsen sind. Aber werden solche Bilder nicht dadurch besonders interessant und entfalten ihren Reiz, auch wenn die Dampfmaschine nun schon wieder den Schattenbereich erreicht hat und wenig später für einen sehenswerten Nachschuss ins Licht davondampft? Zurück zum Einsammeln der Fahrgäste, denn nun sollen auch die Lok im Tal vom Berg-Fans auf ihre Kosten kommen!


Was für eine Kraxelei hebt nun an! Der Schnee auf der Freifläche darf ja nicht zertrampelt werden, also geht es durch halbhohe Fichten bergauf. Und dann dampft er unten im Tal heran, der Zug! Zuerst eine weiße Wolke über den Fichten, sie kommt näher und unter ihr wird der Blick auf die Dampflok frei, welche sich auf ihrer Bergfahrt ordentlich anstrengen muss. Schnaufend nähert sie sich dem letzten einsehbaren Streckenteil und verschwindet schließlich hinter den Bäumen.


Sind Sie mehr ein Fan von "Fluss zwischen Fotograf und Zug" - Bildern? Da kann Ihnen hier auch geholfen werden. Nur ein Baumstamm als Brücke und eine kleine Kraxelei warten, während der Zug gemächlich bis zur nächsten Biegung zurücksetzt, um dann mit voller Kraft auf der anderen Talseite vorbeizudampfen, angestrahlt von der inzwischen langsam steigenden Sonne.

Wiederholung der Scheinanfahrt, diesmal unmittelbar vom gegenüberliegenden Flußufer aus genossen und auf Chip gebannt! Die langsam erstarkende Sonne wärmt inzwischen von hinten und schickt sich an, erste Stellen der Schneedecke wegzutauen. Nur leider nicht von dem vereisten Baumstamm, welcher hier, um ein wackliges Geländer ergänzt, als Brücke über das Wasser dient, was einem der Fahrtteilnehmer zum Verhängnis wurde. Zum Glück ist das murmelnde Wasser nicht tief.... Wenig später steht der Zug wieder zum Einsteigen bereit, aber da wartet noch ein weiteres Motiv!


Die "Schräg von vorne"-Fans haben noch einmal gesiegt, diesmal an derselben Schonung wie vorher von weiter oben. Aber auch ein durchaus reizvolles Motiv mit den im Vordergrund wartenden Holztrucks am Ladegleis von Miraj. Also genießen wir noch einmal die Vorbeifahrt des Zuges in der glitzernden Schneelandschaft, bis es dann endgültig heißt, diesen wunderschönen Ort zu verlassen. Es ist Montag und wir haben nicht ewig Zeit bis zum ersten von Viseu de Sus heraufkommenden Produktionszug.


Zwei Bilder der Klause von Macarlau möchte ich noch dazufügen, einmal vom Betonkörper des Bauwerks mit dem von eiskalter Nacht kündenden vereisten Überlauf und dem eisigen Bassin unterhalb der Staumauer und ein zweites von der dampfenden Lok in Warteposition vor dem Dienstgebäude des Weilers. Aber nun weiter nach Gura Stevioara, denn hinter uns wartet schon der erste Produktionszug!