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Eine Dreiviertelstunde Zeit habe ich hier nun bis zur Abfahrt des P 14287 nach Jöhstadt. Am Schmalspurbahnsteig steht
der Wagenzug bereit, die Zuglok 99 1585 schmaucht jedoch noch an der Bekohlungsanlage friedlich vor sich hin. Ruhig liegt der Bahnhof im Schneetreiben.
Das ändert sich jedoch, als es auf halb zehn Uhr zugeht und es Zeit wird für die IV k, an den Zug zu fahren. Geschäftigkeit hebt an,
Brems- und Heizschläuche werden verbunden, die Bremsprobe durchgeführt und die bislang kalten Personenwagen hüllen sich in Dampf. Ein Gepäckkarren naht,
um den Packwagen mit Sendungen für das Preßnitztal zu füllen. Nur Reisende sind keine zu sehen. |
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Und dann geht die Fahrt los! Ich habe mich auf die letzte Bühne gestellt und möchte Ihnen die bei der Bahnhofsdurchfahrt geschossenen
Bilder nicht vorenthalten. Sie geben trotz ihrer nicht so berauschenden Qualität einen guten Überblick über den Bahnhof:
Zuerst rumpeln wir an den Lokbehandlungsanlagen vorbei, im Lokschuppen wartet 99 1586 auf ihren Einsatz vor dem nachfolgenden Nahgüterzug, während eine
andere IV k auf einem regelspurigen Transportwagen ihres weiteren Schicksals harrt. Am Südkopf des Bahnhofs ist das Schmalspurgleis dann auf die andere
Seite der Regelspur gewechselt, um die Einfädelung der Trasse von der Güteranlage zu ermöglichen. In Höhe des Einfahrsignals A allerdings verläuft
das Schmalspurgleis dann wieder auf der rechten Seite der Trasse, da nun nach einigen hundert Metern die Trennung von Normal- und Schmalspurstrecke erfolgt
und unser Bähnle nach einer letzten Überquerung der Zschopau in das romantische Preßnitztal einbiegt. |
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Leider habe ich während der nun folgenden anderthalbstündigen Fahrt mit dem Schmalspurzug nach Jöhstadt nur dieses eine Bild gemacht,
in einer Rechtskurve windet sich der Zug zwischen Streckewalde und Großrückerswalde über einen unbeschrankten Bahnübergang, vor dem ein PKW "Wartburg"
vorschriftsmäßig in gebührendem Abstand zum Halten gekommen ist. Ich weiß heute nicht mehr, ob ich angesichts der strapaziösen nächtlichen Anfahrt
den Wasserhalt in Steinbach im mollig warmen Schmalspurwagen nicht einfach verschlafen habe..... |
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Kurz nach 11:00 Uhr ist schließlich der Endbahnhof Jöhstadt erreicht. Schnell wird der Zug weggesetzt
und die Dampflok beginnt, vorschriftsmäßig unterstützt von einem Rangierleiter, noch einige weitere Rangierbewegungen unter der
Aufsicht eines weiteren Eisenbahners unbekannter Bestimmung. |
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So sind noch einige entladene E-Wagen von der Ladestraße weg zu bewegen, um Platz zu schaffen
für den bald darauf eintreffenden Nahgüter 69953 aus Wolkenstein, bestehend aus 99 1586, einem mit angesichts der Kälte
dringend benötigtem Brennstoff beladenen E-Wagen und dem Packer. Der Schneefall ist wieder stärker geworden,
das Rangieren unter solchen Bedingungen ist besonders schwere Arbeit jenseits aller Schmalspurromantik. |
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Ja, und dann ist die Arbeit getan, und 99 1586 rollt in den linken Stand des Lokschuppens. Nur kurz ist sie
noch zu sehen, dann schließen sich die Tore. 99 1585 dagegen bleibt vor dem Schuppen stehen, sie wird den Gegenzug nach Wolkenstein zurück
befördern. Aber noch ist es nicht soweit, eine Stunde lang passiert nichts. Mittagspause, ruhig liegt der Bahnhof da im Schneegestöber. |
Kurz vor 14:00 Uhr soll P 14292 nach Wolkenstein aufbrechen, rechtzeitig naht die Dampflok, um ihn zu bespannen. Recht gemächlich
knarzt sie über die altersschwachen Weichen und Gleise, die Kupplung wird aus der Bewegung hinaus eingehängt, der Splint hinein und fertig! Ich probiere
ein Bild vom Schornstein der Maschine, eine echte Herausforderung wegen dem neben der Linse befindlichen Sucher von meiner billigen Kamera.
Und irgendetwas ist da noch links unten auf das Bild geraten..... Tschuldigung! |
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Ich steige noch einmal aus. Gerade findet die Bremsprobe statt, anläßlich der kalten und nassen Witterung ausgiebig und exakt
von einem hammerschwingenden Bediensteten durchgeführt, unter kritischer Beobachtung durch den Bahnhofsarbeiter, welcher zu diesem Zweck seine
Eisbeseitigung mittels Spitzhacke unterbrochen hat. Im Hintergrund auszumachen ist der zweite Wagenpark der Bahnlinie, er wird erst am späten Nachmittag,
gezogen von 99 1586, nach Wolkenstein aufbrechen. |
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Pünktlich verläßt P 14292 den Bahnhof. Dieser Zug hat jahrelang aus unerfindlichen Gründen in Niederschmiedeberg eine Pause von
knapp einer halben Stunde. Auch so ein Baustein, um die Attraktivität dieser Bahn möglichst gering zu halten. Den Fotografen freut's dagegen, kann er doch
Bilder machen, von der Lok, vom Blick in das vom Personal in Richtung Packwagen verlassene Führerhaus sowie nach einer kleinen Kraxelei auch von oben,
leider durch Bewuchs und eine dicke Rohrleitung nicht ganz der reinen Fotolehre entsprechend. |
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Nach einer weiteren halben Stunde erreicht das Bähnle Wolkenstein. Früh bricht an diesem Tag die Dämmerung heran und das
Schneetreiben wird wieder stärker, so daß ich beschließe, mit dem nächsten Personenzug, P 18780, nach Flöha(-Karl-Marx-Stadt) aufzubrechen. 50 Minuten
Aufenthalt, Zeit für ein Bierchen (Essen habe ich immernoch genug (grins)). P 4716 schaukelt mich mit einer Reisegeschwindigkeit von ca 40 km/h nach
Leipzig zurück, wo die besorgte Großmutter schon bange auf meine unversehrte Rückkehr wartet. |
Die gesamte Fotoserie umfaßt 29 Bilder, die alle auch unter den jeweiligen Loknummern (99 1585, 99 1586) ins Bildarchiv eingestellt
wurden.
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