|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sommerfahrt zur Zittauer Schmalspurbahn |
Zur Zittauer Schmalspurbahn sollte mich meine Fahrt am 06.07.1978 führen..... |
![]() |
Schnell verlasse ich den Regelspurbahnhof in Richtung der Schmalspurbahn und stromere dort ein wenig herum. Der Zug in das Zittauer Gebirge soll erst um 12:00 Uhr abfahren, still liegen die Gleisanlagen vor mir. Nur ein Bild habe ich gemacht, von den beiden abgestellten VII-k 99 1749 und 99 1758. Weiter in Richtung Bw habe ich mich wohl nicht getraut. Ein paar Minuten später stellt dann 99 1759 ihren P 14180 nach Kurort Jonsdorf bereit, sie wird mich in siebenundvierzigminütiger Fahrt dorthin bringen, über eine Distanz von 12,7 Kilometern. Z.O.J.E. hieß die erste Betreibergesellschaft, der Volksmund machte daraus "Züge ohne jede Eile". Wenige Minuten vor der Abfahrtszeit erreicht dann 99 1731 mit dem Gegenzug P 14075 aus Kurort Oybin den Bahnhof, nun steht unserer pünktlichen Abfahrt nichts mehr im Wege. |
|
![]() |
![]() |
![]() |
|
||
Pünktlich um 12:00 Uhr setzt sich das Gefährt rumpelnd in Bewegung, zuerst steht die Umrundung der Stadt an. Vier Minuten bergab ins Neißetal nach Zittau Hp, dann das Passieren der ehemaligen Abzweigstelle Neißebrücke, wo man bis 1945 nach Reichenau/Hermsdorf fahren konnte. Nach Durchfahren des Neißeviaduktes mit der Strecke nach Liberec wird dann bald der Bahnhof Zittau Süd erreicht. Hier wartet schon der nächste Gegenzug, 99 1760 mit P 14179 von Kurort Jonsdorf (Bild links unten). Nun sind es noch 1,7 Kilometer bis Zittau Vorstadt, dem Bahnhof, an welchem sich die Strecke mit einer scharfen Linkskurve aus der Umklammerung von Zittau befreit und sich dem gleichnamigen Gebirge zuwendet. Zittau Vorstadt: Es gibt einen Wasserkran und sogar einen Bahnsteigtunnel, begann hier doch von 1913 bis 1945 der zweigleisige Streckenteil, eine absolute Seltenheit bei Schmalspurbahnen. Dazu gab es hier vier Bahnsteiggleise, jetzt werden noch zwei davon genutzt. Auf dem letzten, rechten Bild in der Reihe nähern wir uns schon dem nächsten Bahnhof, Olbersdorf Oberdorf. Die Kreuztafel steht vor dem 124 Meter langem Viadukt über das Goldbachtal, durch welches sich der Ort Olbersdorf zieht. |
||
![]() |
![]() ![]() ![]() |
|
![]() |
Bis Olbersdorf Oberdorf findet noch Güterverkehr auf der Schmalspurbahn statt, hier enden die beiden täglichen Nahgüterzugpaare. So grüßt von der Ladestraße herüber ein waschechter offener Schmalspurgüterwagen, beladen mit den bei der Reparatur dieses Gleises angefallenen Alt-Stoffen. Etwas weiter dann der als Schuppen genutzte Kasten eines Gepäckwagens, wahrscheinlich aber von der Normalspurbahn. Die nächsten anderthalb Kilometer geht es dann schon steiler bergauf, 50 Meter beträgt der Höhenunterschied bis zum Abzweigbahnhof Bertsdorf, vorbei am Anschluß Imprägnierwerk, wo gerade einige E-Wagen mit Holz beladen werden. Dies geschieht mit einer Krananlage, ein Werksbahngleis mit Drehscheibe ist allerdings auch vorhanden und scheint auch funktionstüchtig. |
|
![]() |
![]() |
![]() |
|
||
Bertsdorf ist erreicht. Im Nachbargleis wartet 99 1735 auf die Anschlußreisenden nach Kurort Oybin. Obwohl die Abfahrtszeiten beider Züge um eine Minute auseinanderliegen, gibt es -wie meist- eine Doppelausfahrt. Bilder davon gibt es genug, diesmal sind sie aber aus dem nach Jonsdorf ausfahrenden Zug aufgenommen. 99 1735 (links im Bild) macht allerdings mit P 14474 mehr Dampf als erforderlich, die Strecke nach Oybin verläuft recht eben zurück ins Goldbachtal. Aber wir: Nur 3,3 Kilometer beträgt die Entfernung zum Endbahnhof Kurort Jonsdorf, 114 Höhenmeter sind zu überwinden. Dichter Wald umfängt uns, vorne bullert die Dampflok, bis schließlich am Hp Jonsdorf der Blick auf das langgestreckte Straßendorf frei und nach weiteren 1,7 Kilometern der Endbahnhof erreicht wird. |
![]() |
![]() |
|
||
Hier sieht der Fahrplan nur einen Aufenthalt von elf Minuten vor. Während die Reisenden ihrer Wanderung oder ihrem Gaststättenaufenthalt zustreben, wird die Lok abgekuppelt und umfährt unter Mithilfe des als Rangierleiter fungierenden Zugführers den Wagenzug. Schnell hinterher, auf die hinterste Einstiegsbühne gestiegen und die Lok dort erwartet, wo sie sich mit fühlbarem Stoß aus der Bewegung heraus ankuppelt. |
||
![]() ![]() ![]() ![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Fertig! Das Hämmern der Luftpumpe kündet schon von der stattfindenden Bremsprobe. All das ging ziemlich schnell vonstatten, so daß sogar noch
ein paar Minuten Zeit sind, den auf Abfahrt nach Bertsdorf wartenden P 14487 auf Film zu bannen. Leider zeigt sich der im Hintergrund eigentlich sichtbare Hochwald
auf keinem meiner Bilder. |
||
|
||
Als ich Oybin e4rreiche, ist gerade 99 1760 mit P 14084 aus Zittau angekommen. Hier wiederholt sich die Prozedur aus Jonsdorf, die Lok umfährt, unterstützt vom als Rangierleiter fungierendern Zugführer. Nach vierzehn Minuten steht P 14475 nach Bertsdorf zur Abfahrt bereit und fährt auch gleich ab, um nach zehn Minuten Fahrzeit schon seinen Zielbahnhof zu erreichen. Ein Bild von der dort wieder erforderlichen Lokumfahrt habe ich noch geschossen (Bild unten), |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() ![]() ![]() |
|
Ich aber begebe mich in die Bahnhofseinfahrt aus Richtung Zittau, um den nächsten Zubringerzug aus dieser Richtung, P 14186, aufzunehmen. Der Bahnhof liegt ein bißchen wie auf einer Terasse am Rande des recht kleinen Gebirges, so daß der Blick weit in das nördlich davon liegende Land reicht. Aber keine Zeit, nach vorne zu gehen, schon bullert 99 1731 heran: Zuerst sieht man nur eine von Olbersdorf heranziehende Rauchwolke, bis dann ein immer größer werdender schwarzer Punkt über den Terassenrand "schaut", welcher sich wenig später als Dampflok entpuppt, die auf dem Jonsdorfer Außengleis ausrollt. Schneller Umstieg der Reisenden nach Oybin, Pfiffe der Zugführer und wenig später der Loks, und beide Züge verlassen den Bahnhof, dabei der Jonsdorfer mit 99 1731 wegen der anstehenden Steigung wesentlich geräuschvoller (Bilder oben rechts). |
||
![]() |
Eine Dreiviertelstunde später kehren beide Züge dann wieder fast zeitgleich nach Bertsdorf zurück, links 99 1760 mit P 14085 aus Oybin, im rechten Bild 99 1731 mit P 14489, welcher, von Kurort Jonsdorf kommend, hier endet. Und, nachdem die Reisenden aus letzterem umgestiegen sind, fährt P 14085 auch schon weiter nach Zittau. |
![]() |
|
||
![]() |
![]() |
Beim kurzen Halt in Olbersdorf Oberdorf gelingt ein Bild vom im Nachbargleis auf die Rückfahrt wartenden nachmittäglichen Nahgüterzug, leider ist die Loknummer nicht überliefert (Bild links). Gemächlich rumpeln wir Zittau entgegen, passieren Zittau Vorstadt und kreuzen in Zittau Süd mit P 14088 nach Kurort Oybin. Der Lokführer von 99 1735 quittiert gerade das Abfahrtsignal des Zugführers. |
![]() |
Pünktlich kurz nach sechzehn Uhr erreicht der Zug den Bahnhof Zittau, schnell sind die Reisendern ausgestiegen und die Garnitur verschwindet über den Bahnhofsvorplatz in Richtung Abstellbahnhof und Bw. Interessant sind die auszumachenden Objekte auf dem linken Bild: Der aufgebockte Kesselwagen, ein Umladekran, aber auch die in einer Reihe abgestellten Loks der BR 52. Nur, leider bin ich da nicht hingegangen, um zu fotografieren. Schade..... Hatte ich keinen neuen Film? Ich weiß es nicht mehr. |
![]() |
|
||
Ein Freund hat mich gebeten, ihn in Zittau zu besuchen. Ich komme diesem Wunsch gerne nach, erreiche aber E 688, den letzten Zug nach Berlin, nicht mehr. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit: P 16812 bringt mich über Polen, über Krzewina Zgorzelecka (Ostritz) nach Görlitz, dort erreiche ich D 968 nach Reichenbach, welchen ich bis Dresden-Neustadt nutzen will, immer mit ein wenig Bangigkeit im Herzen, ob die sechzehn Minuten Umsteigezeit dort auch reichen. Und zunächst scheinen diese Befürchtungen auch berechtigt: Nach Kreuzung in Zoblitz mit einem Güterzug erreichen wir Löbau schon sechs Minuten verspätet, Abfahrt mit 9 Minuten. Nun, 118 258 hält sich dann aber wacker, mit nur noch sechs Minuten Verspätung erreichen wir schließlich Dresden Neustadt. D 1914 bringt mich pünktlich nach Berlin-Schönefeld, an 23:23 Uhr. Diese Fahrt verschlafe ich aber, nachdem ich mir vom mitfahrenden Liegewagenschaffner ein kühles Radeberger besorgt habe.... |
||
Die gesamte Fotoserie umfaßt 33 Bilder, die auch unter den jeweiligen Loknummern ins Bildarchiv eingestellt wurden. |