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Fahrt nach Jena/Göschwitz am 06.11.1981


Im Oktober/November 1981 wurde es zur Gewißheit: Die Öl-Loks der BR 01/44 und 50 sollten zum Jahresende wegen Heizölmangel abgestellt werden. Im November und Dezember dieses Jahres besuchte ich daher mehrmals die Saalebahn und deren angrenzende Strecken, um diese schönen und kräftigen Lokomotiven nochmals im Regelbetrieb zu erleben. Gleichzeitig gefiel (und gefällt) mir das Hügelland um Saalfeld, ich nutzte diese Touren daher gleichzeitig zu ausgedehnten Wanderungen entlang dieser Bahnstrecken.

Für den 06.11.1981 waren für mein Studium eher keine Überraschungen zu erwarten, ein Teil der Vorlesungen sollte ausfallen, ein anderer Teil konnte schadlos geschwänzt werden. Manche Studenten fuhren lieber einen Tag eher nach Hause, ich beschloß dagegen, das angekündigte schöne Wetter für eine Fahrt nach Jena und Göschwitz auszunutzen. Am Donnerstag vor 23.00 Uhr finde ich mich auf dem Neustädter Bahnhof in Dresden ein, um mit D 450 nach Leipzig zu fahren. Eine Flasche Bier tut ihr übriges: Als ich nach einem geruhsamen Schlummer wieder aufwache, schaukelt der Zug gerade über die Weichen von Großkorbetha! So ein Mist, Leipzig ist längst vorbei, also stehe ich kurz nach ein Uhr frierend auf dem Naumburger Bahnhof. Alles ist verschlossen und verrammelt, keine Menschenseele ist zu sehen! Eine ganze Stunde trotte ich über die Bahnsteige und betrachte mir die durchfahrenden Güterzüge, bis schließlich die Bahn ein Einsehen hat und eine 110'er ein paar Dreiachser auf Gleis 3 an den Bahnsteig schiebt, P 16200 nach Straußfurt wird bereitgestellt. Und die Wagen haben auch schon eine gewisse Anfangswärme, Licht brauche ich dagegen nicht. Bei "Donnerbüchsen" ist auch das Aufwachen kein Problem, als der Zug anfährt, bin ich recht schnell wieder wach. In Großheringen wartet schon P 5005, auch mit einer 110'er bespannt, für die Fahrt nach Jena.
Die erste 01.5 ist mit P 4000 nach Leipzig avisiert, da es noch dunkel ist, kommt nur ein Standbild in Frage. Ich beschließe, in Jena Paradies auszusteigen, dort soll es auch eine schon früh geöffnete Gaststätte geben. Ich muß sagen, eine herrliche große Portion Rührei sowie ein heißer, starker Kaffee heben meine Laune merklich! Na, dann los, auf den Bahnsteig und P 4000 erwartet...


01 0519 in Jena Paradies

Und da rollt auch schon 01 0519, die Saalfelder Starlok, an den Bahnsteig und hält auch genau an der H-Tafel! Die Haltezeit reicht gerade für ein Bild... Nun schnell den Berg hinauf zum Westbahnhof, dort fährt gerade 01 0531 mit dem Berufszug P 5010 aus Saalfeld ein. Schnell verlassen die Pendler den Bahnsteig in Richtung Stadtmitte, ich habe noch ein wenig Zeit für Bilder und zur Betrachtung der Lok.

01 0531 in Jena West

Langsam wird es nun heller, die Lok wird gleich mit Tender voran ihren Wagenpark nach Göschwitz zurückfahren. Ich begebe mich zurück in Richtung Saaletal, das Kreuzungsbauwerk der Saalebahn mit der Gera-Weimarer Eisenbahn ist mein nächstes Ziel. In Höhe des Paradiesbahnhofs begegnet mir diese eigentümliche Zweirichtungs-Straßenbahn: Wegen Bauarbeiten endet Linie 2 auf der Strecke in Jena-Ammerbach und führt deshalb zwei gegenseitig verschränkte Tw mit sich.

01 0531 in Jena West Straßenbahn in Jena-Ammerbach
01 0531 zwischen Göschwitz und Jena West

Inzwischen bescheint die aufgegangene Sonne auch die Hänge des Saaletals, die stolze 01 0531 beschäftigt sich bis zum Mittag mit einem Übergabe-Dienst nach Jena West, heute ist ein einzelner Gbs-Wagen zu befördern. Und das ohne Schiebelok! Nun aber schnell zur Saalebahn, dort startet gerade 44 0851 mit dem schweren Ng 66460 nach Weißenfels. Und wenig später bin ich schon an der Südseite des Überführungsbauwerkes angekommen!

44 0851 bei Göschwitz
118 366 vor Jena West 01 0519 vor Göschwitz

Ein interessanter Zug ist D 900 aus Dresden Hbf, dieser verkehrt zum Kopfmachen nach Jena West, um von dort ins Saaletal zurückzukehren, und über Göschwitz und Rudolstadt nach Katzhütte zu gelangen. 118 366 rollt heute mit diesem Zug über die Saalebahnbrücke auf Jena West zu. Da Südostwind herrscht, hört man nichts von 01 0519, welche kurze Zeit später mit dem in Camburg übernommenen P 3003 aus Halle (Saale) unter der Brücke hervorbricht. Blitzschnell reagiert, aber leider kein ganz scharfes Foto entstanden!

119 075 in Göschwitz

Schnellen Schrittes gelange ich an den Südkopf des Bahnhofs Göschwitz, als die frisch in Betrieb genommene 119 075 mit dem verspäteten D 501 aus Berlin-Lichtenberg vorbeieilt. So funkelnagelneu sieht die Lok ziemlich bunt aus, aber das wird sich schnell geben! Und auf der anderen Seite der Autobahnbrücke nähert sich von Rothenstein her ein schwerer Güterzug mit 44 0280. Das Gegenlicht hebt das markante Aussehen der Lok noch hervor!

44 0280 vor Göschwitz

Einige Minuten später liegt eine Wolke über dem Saaletal, als 44 0413 mit dem schweren Erz-Gag 56843 vom Rostocker Seehafen nach Unterwellenborn in Richtung Saalfeld vorbeizieht. Schwarzer Rauch steigt nach oben, die Sonne bescheint leider nur noch die Neubauten von Jena-Lobeda. Die Lok stampft an mir vorbei, in ihre Abdampfschläge mischt sich mit der Zeit das Rumpeln und Poltern der ausgeleierten E-Wagen.

44 0413 hinter Göschwitz / 44 0413 hinter Göschwitz
110 650 vor Göschwitz

Leichtere Züge rollen nun aus Richtung Süden an mir vorbei: 110 650 zieht Lgo 59486 durch das Saaletal nach der Rbd Halle "in die Kohle", kurz darauf folgt 44 0221 mit dem aus wenigen Wagen (14 Achsen) bestehenden Mittags-Ng 66474 aus Saalfeld. Gemächlich rollt die Fuhre auf Göschwitz zu, im Hintergrund thront die Leuchtenburg oberhalb von Kahla über dem Saaletal.

44 0280 vor Göschwitz

Nun aber zurück nach Göschwitz. In Höhe der Autobahnbrücke dampft mir 44 0414 in voller Fahrt mit dem voll ausgelasteten Dg 55445 aus Weißenfels entgegen. Der Wind allein verhindert, daß die über die Autobahn rollenden Fahrzeuge in dichten Rauch gehüllt werden, hören werden die lärmenden Zweitakter den Zug sowieso nicht.... Ich erreiche mein Ziel, als 01 0531 mit P 5019 und "Tender voran" aus Jena Saalbahnhof eintrifft und sich eine Wolke ernsthaft über das Saaletal legt.

44 0414 hinter Göschwitz 01 0531 in Göschwitz
01 0531 in Göschwitz 01 0531 in Göschwitz

Die Garnitur, bestehend aus zwei Dbv-Einheiten, wird als P 6014 in Richtung Weimar weiterfahren, die 01 muß dazu umsetzen. Auch Wassernehmen gehört zum Programm, da sich in Jena Saalbahnhof kein Wasserkran befindet. Sonne und Wolken verzaubern die Landschaft um Göschwitz herum derweil mit Farb- und Schattenspielen, nur die Lok der Begierde selbst trifft kein Sonnenstrahl! Schade....

Zwanzig Minuten habe ich nun, um nach Jena West zu kommen, um dort die Ausfahrt von P 6014 auf Film zu bannen. Noch etwas atemlos halte ich die Einfahrt von 119 034 mit dem Gegenzug P 6019 aus Erfurt fest, ehe dann 01 0531 über den Hochhäusern von Jena mit ihrem langen Personenzug aus der Kurve auftaucht um die lange Steigung aus dem Saaletal herauf nach Großschwabhausen in Angriff zu nehmen. Das Panorama der Stadt ist immer einen Blick wert!

119 034 vor Jena West 01 0531 verläßt Jena West
01 0531 in Jena West 118 024 in Jena West

Fasziniert betrachte ich den vorbeirollenden Zug. Aber was ist das? In die Auspuffschläge der 01 mischt sich das Brummen eines Dieselmotors?! Und richtig, am Schluß läuft 118 024 mit! Dies ist im Fahrplan nicht vorgesehen, normalerweise schafft die Dampflok den Zug auch allein. Zufrieden kämpfe ich mich durch das Brombeergestrüpp zurück auf die Straße, kaufe in einem Lebensmittel-Konsum Brötchen und ein paar Knacker und verfüge mich wieder zum Westbahnhof, um mit P 6016 nach Mellingen zu fahren.

Auch das noch, ein Gewitter! Heftiger Regen empfängt mich in Mellingen, November eben! Eine halbe Stunde Zeit vergehrt, in der ich so richtig durchnäßt werde, bis dann 01 0531 mit P 5033 nach Saalfeld ausfährt! Zwei etwas düstere Bilder entstehen - 15 Minuten später dagegen wird der Bahnhof wieder von der untergehenden Sonne beleuchtet. Pech gehabt! Oder vielleicht doch nicht? Abendrotbilder von dieser Lok gibt es ja zur Genüge.....

01 0531 in Mellingen 01 0531 in Mellingen

P 6020 bringt mich nach Weimar, die Fahrzeit ist allerdings zu kurz, um meine durchnäßten Jeans zu trocknen. Und- der 4-Minuten-Anschluß auf den Städteschnellverkehr nach Berlin klappt! Der Zug ist an diesem Freitagabend ziemlich voll, ich finde aber einen Sitzplatz und verzehre zur Freude der Danebensitzenden mein stark geräuchertes Paar Knacker, auch ein Bier findet sich im Speisewagen. So läßt es sich bis Berlin aushalten!

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