Es empfiehlt sich immer ein rechtzeitiges Eintreffen in Wolkenstein. So können im frei
zugänglichen Bw die Fahrtvorbereitungen miterlebt werden. Die Bekohlung erfolgt sogar mit einem für
Schmalspurbahnverhältnisse recht modernen Förderband, auf welches allerdings die Kohle von Hand geschaufelt
werden muss. 99 1582 bereitet sich hier auf ihre 23 km lange Fahrt durch das Preßnitztal nach Jöhstadt
vor, wofür der Fahrplan eine Fahrzeit von 92 Minuten vorsieht. Rechtzeitig |
|
|
|
setzt die Meyer-Lok zum Schmalspurbahn- steig um, wo schon der Wagenzug, bestehend
aus einem Pack- sowie 2 Personenwagen, wartet. Die wenigen Anschlußreisenden aus Richtung Flöha warten
schon fast eine Stunde frierend in den Wagen. Da, endlich wird die Lok angekuppelt und nach der Bremsprobe
zischt erster Heizdampf durch die Wagen! P 14287 ist abfahrbereit und die kleine Lok kocht fleißig Dampf
für die Bergfahrt nach Jöhstadt. |
|
|
|
Aber nun geht es los! Etwa 500 Meter lang nutzt der Schmalspurzug die Regelspurtrasse auf
einem Dreischienengleis und überquert dabei die Zschopau. Danach teilen sich die Strecken und die schmale Spur
biegt in das Preßnitztal ein. Ein typisch sächsisches übrigens, Wälder und Felder wechseln sich mit Orten und
kleinen Fabriken ab, welche früher die Wasserkraft der Preßnitz ausgenutzt haben, wie rechts, als P 14287
vor Streckewalde die Pappenfabrik passiert, in der gerade um Planerfüllung gerungen wird. |
Kurvenreich verläuft die Strecke links und rechts der Preßnitz, welche häufig auf
geländerlosen Stahlträgerbrücken überquert wird. Auch unzählige Bahnübergänge gilt es, bimmelnd und pfeifend
zu passieren. Schließlich fährt der Zug in Niederschmiedeberg ein, wegen des Kühltruhenwerks der Güterverkehrsknoten
der Strecke (unten). Der Fahrplan sieht hier keinen längeren Aufenthalt vor, bei Bedarf kann aber Wasser
genommen werden. Das Bahnhofsgebäude befindet sich übrigens hinter dem abgestellten Packwagen am Bahnhofskopf
neben dem Bahnübergang. Links fließt die Preßnitz, rechts steht eine Fabrik. |
|
|
|
|
|
|
Kurz vor Oberschmiedeberg passiert der Zug dann eine der idyllischsten Stellen der Strecke,
in einem Einschnitt wird eine gemauerte Steinbrücke durchfahren (oben), um bald darauf Steinbach mit der unter
Eisenbahnfreunden geradezu berühmten Wasserstation zu erreichen. Höchste Zeit, denn die ständige Steigung hat
die begrenzten Wasservorräte der kleinen Lok arg strapaziert. Frisch mit Wasser versorgt, passiert 99 1582 dann
mit ihrem Personenzug die lange Rechtskurve hinter dem Bahnhof Schmalzgrube. Bald wird über den Hp Schlössel
der Zielbahnhof Jöhstadt erreicht. |
|
Aber wenden wir uns jetzt dem ca eine Stunde später verkehrenden Ng 69953 zu, welcher
heute von 99 1606 befördert wird. Nach Absetzen der Wagen für Niederschmiedeberg ist nur noch ein aufgebockter
E-Wagen mit Kohle zu befördern, dessen Ankunft in Steinbach vom örtlichen Brennstoffhändler schon sehnlichst
erwartet wird. Durch den Wintereinruch ist der Kohlebedarf im Ort stark angestiegen! Nach Wegsetzen des Wagens
bleibt während des Wassernehmens auch Zeit zur Wartung der etwas altertümlich anmutenden Technik. |
|
|
|
|
|
|
Aber die Mittagspause in Jöhstadt ruft! Ng 69953, nur noch bestehend aus Lok, Packwagen
und drei Mann Personal, durchquert in eiliger Fahrt den in mittäglicher Ruhe daliegenden Bahnhof Schmalzgrube.
Schnell ist in Jöhstadt der Packwagen weggesetzt und die Lok vor dem Lokschuppen neben 99 1582 abgestellt.
Die Personale verschwinden nach Hause zur Mittagspause, vielleicht zu einer sächsisch-erzgebirgischen Spezialität?
Wir verdrücken uns in eine Gaststätte, danach fährt mein Mitstudent nach Hause und ich bin in für den Rest
des Tages auf die Schmalspurbahn angewiesen. |
|
So zuckle ich rumpelnd und schaukelnd mit P 14292 von Jöhstadt zurück nach Wolken- stein.
Zuglok ist wieder 99 1582, welche die Wagen sehr gut beheizt. In Verbindung mit dem genossenen Mittagsbier nicke ich ein
und verschlafe fast den 17-minütigen Verkehrshalt in Niederschmiedeberg. Inzwischen hat es wieder angefangen zu schneien,
keiner der wenigen Mitreisenden im Zug hat Lust, auszusteigen oder gar ein Foto zu machen! In Wolkenstein angekommen,
setzt die Lok um und präsentiert sich bald darauf mit P 14293 in der Dämmerung (unten). |
|
|
|
Was nun? Ich beschließe, mit P 14293 noch einmal nach Niederschmiedeberg zu fahren,
um dort noch ein Nachtbild vom Gegenzug zu machen, was mir auch ganz gut gelingt. Zu- frieden schaukle ich zurück
nach Wolkenstein. Die Anschlüsse dort sind allerdings auch für die Rückfahrt keineswegs aufeinander abgestimmt, fast
eine ganze Stunde muß ich auf P 18784, der mich nach Flöha bringen soll, warten. Hier gelingt der Anschluß an P 8647,
welcher aber nur bis Freiberg fährt, immerhin kann ich da aber in den schnellsten Zug des ganzen Tages umsteigen, D 969
bringt mich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca 65 km/h zurück nach Dresden. |
|