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Die beiden Dampfer sind mit ihren Betonmischzügen inzwischen ausgerückt und einsam und kalt hält nur noch 52 8039 die Stellung am Kohlenbansen.
Was man bei dieser Lok allerdings nicht vermuten dürfte, es gibt sie noch. Nach Zwischeneinsatz als Heizlok in Engelsdorf ist sei bei der Ostertalbahn gelandet
und wartet dort nach Fristablauf im Jahr 1997 auf ihr weiteres Schicksal. Aber auch eine weitere kalte Dampflok ist hier zu erspähen: 99 6101 der Harzquerbahn macht
hier auf dem Weg zur L 6-Untersuchung in Görlitz Zwischenstation. Auf der anderen Seite des Güterbahnhofs dampft es dagegen, 52 8044 hat ihren Betonmischzug dorthin
rangiert und wir machen uns auf den Weg zu ihr. |
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Eigentlich ist Uebigau ja gar kein richtiger Bahnhof. Stellwerksmäßig gehört er zu Falkenberg (Elster) W 12 (im Hintergrund), wo auch die letzten Weichen
des oberen Bf auslaufen. Aber ein Ausfahrsignal extra gibt es auch noch, vor der Schranke. Nur langsam rollt 118 350 kurz vor 10:00 Uhr an den Bahnsteig, sie mußte mit P 3911
wegen der Elektrifizierungsarbeiten durch den Güterbahnhof fahren. Dieser P 3911 ist übrigens eine Ausnahme: Er verkehrt von Halle über Delitzsch ob Bf-Eilenburg nach Cottbus.
Alle anderen Personenzüge und auch alle Schnell- und Eilzüge kommen von Leipzig, so daß aus Richtung Halle in Eilenburg umgestiegen werden muß. Aus den Gleisen des Güterbahnhofs
heraus reicht nicht einmal die Bahnsteiglänge für den 5 Wagen-Zug. |
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Auf der anderen seite der Bahnanlagen geht es nun zurück nach Westen und wir passieren das Stellwerk W 11 mit der wartenden 111 023 im Vordergrund.
Die Baureihe V 100 gibt es ja inzwischen in diversen Unterbauarten, diese hier wurde für den Rangierdienst geschaffen, um die damit an ihre Leistungsgrenzen
kommende V 60 zu unterstützen.
Und dann haben wir den Betonmischzug erreicht: Günstig gelegen ist sein Arbeitsplatz, er steht im durchgehenden Hauptgleis Richtung Cottbus zwischen B 3 und W 11 (Uebigauer Spitze).
Die geplanten Quertragwerke zum Überspannen des Güterbahnhofs erfordern ordentliche Fundamente, Arbeit für das "Jugendobjekt Elektrifizierung". Auch Vegetationsrückschnitt hat schon
reichlich stattgefunden! Die 52'er schaufelt sich sozusagen selber ihr Grab. Nach Fertigstellung der Elektrifizierung wird sie nicht mehr benötigt werden und noch einige Zeit ihr
Leben als Dampfspender in Röblingen fristen, bevor sie als Schrott nach Falkenberg zurückkehrt. Ob der mit E 892 vorbeifahrenden unbekannten 132'er ein längeres Leben beschieden sein
wird? Aber genießen wir zusammen doch noch einige Zeit die Nähe zu der Dampflok, während weiter hinten mit dem Bagger Löcher ausgehoben und Verschalungen in den Boden eingebracht
werden. |
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Ein Seitenblick sei zwischen den Bäumen hindurch geworfen, dann trete ich ein wenig näher heran. "Komm doch, ich beiße nicht!", säuselt die Maschine,
und die Arbeiter scheint's nicht sonderlich zu interessieren.... Noch ein Stilleben mit Kilometerstein (Zählung von Halle) und Weichenantrieb, aber welche alte Dame würde es
sich gefallen lassen, nur von hinten fotografiert zu werden? Bevor ich mir da ihren Unmut zuziehe, wechsle ich lieber zur Vorderfront! Durch das "Lifting" mit Windleitblechen
und Vorwärmer hat ihr Aussehen spürbar gewonnen! Und auch ihr Fahrgestell hat sich doch noch recht gut gehalten, oder? |
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Aber nun an die Strecke nach Lu Wittenberg, dort erwartet uns eine weitere alte Dame! Die Sonnen scheint und der Frühling macht sich bemerkbar,
für 244 108 ist es immerhin der achtundvierzigste. Sie fährt gerade, etwa 3 Stunden verspätet, mit Dg 51743 von Magdeburg-Rothensee nach Dresden-Friedrichstadt in
Falkenberg (Elster) W 21 zum Umspannen ein. Und sie hat es eilig, zurück ins Heimat-Bw Roßlau zu kommen! So wird Dg 52652 gleich "vor Plan" über das Kreuzungsbauwerk
der Strecke nach Jüterbog-Berlin poltern. Sonderlich gepflegt wirkt die Maschine aber nicht, wenn es wohl auch neuere Loks, welche viel schlimmer aussehen, gibt.
Die Frachten hinter der Lokomotive entpuppen sich als Militärgut. Und was sich wohl unter den Planen verbirgt? Ein ordentlicher, bunt gemischter Dg rumpelt an uns vorbei,
als das Poltern der Wagen über die Brücke aufhört, ist von der Lok schon nichts mehr zu sehen. Der Lokführer versucht dann bestimmt schon, das Vorsignal vom Abzw Beyern
auszumachen.... |
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Mittagessen im Bahnhofsrestaurant, einfach aber gut. Inzwischen ist 52 8044 zum Vesper im Schein der Nachmittagssonne in das Bahnbetriebwerk zurückgekehrt.
Nicht zu spät, denn alte Damen sollen ja nicht zu viel belastet werden, und vor allen Dingen sollen sie viel trinken! Zum eigentlichen Essen bin ich leider zu spät gekommen,
der Hochbunker ist allerdings sowieso nicht mehr in Betrieb. Na, das hört sich doch schon nach wohlgefüllten Wasserkästen an! Und wenig später sieht man es auch schon.
Schnell zudrehen!
Eine eher unangenehme Aufgabe schließt sich nun an, das Reinigen der Rauchkammer der Lokomotive. Der meist verwendete minderwertige Brennstoff erzeugt
Unmengen an Asche, welche von Hand herausgeschaufelt werden müssen. Der Vergleich mit alten Damen hinkt hier allerdings, denn bei denen sind Ballaststoffe mehr gefragt....
Mit Romantik hat das überhaupt nichts zu tun! Aber auch diese Arbeit ist irgendwann beendet, neu mit Betriebsstoffen versehen und frisch restauriert wartet man nun
auf weitere Aufgaben. Alte Damen sonnen sich doch gerne auch ein bißchen, oder? |
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Später kehrt auch 52 8063 von ihrem Betonmischzug-Einsatz zum Restaurieren in das Bw Falkenberg (Elster) zurück. Zuerst geht es zum Kohlenbansen, Brennstoff
nachfüllen. Ein kleiner Kohlenkran erledigt diese Arbeit jetzt, der vorne im Bild erkennbare Hochbunker wird nicht mehr genutzt, für zwei Lokomotiven lohnt sich das nicht mehr....
Der Greifer öffnet sich und der Brennstoff poltert in den Tender. Immerhin wurde das eine Gleis unter dem Hochbunker hindurch noch einmal repariert, das zweite (rechts davon)
dagegen ist schon abgebaut. Fertig! Mit ein wenig Dampf bewegt sich die Maschine unter dem Hochbunker hindurch |
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zum Wasserkran. Während die Flüssigkeit in den Wasserbehälter rinnt, poltern die Verbrennungsrückstände aus der Feuerbüchse zischend in den zweckmäßigerweise
hier angeordneten Schlackesumpf. Mehr Zeit benötigt jedoch das Wassernehmen. Zeit genug noch für ein Stilleben mit Windleitblechen, einigen Rangiersignalen und einem Formhauptsignal,
während der Rauch beider Loks das Gegenlicht verdunkelt. Weiter hinten befindet sich der inzwischen für Dieselloks reservierte Ringlokschuppen. |
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Die nachmittägliche Märzsonne taucht die schon etwas maroden Lokbehandlungsanlagen in ein warmes Licht, während wir auf das Öffnen der Rauchkammertür warten.
Aber diese (Drecks-)Arbeit scheint heute auszufallen. So genießen wir einfach noch den Anblick, welcher zu unzähligen Bildern verführt, von denen ich noch einige zeigen möchte.
Gelblicher Schwefeldampf kündet von der Hochwertigkeit des verwendeten Brennstoffs. |
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Unser Blick schweift über das Bahnhofsgelände zur immernoch auf Weiterbeförderung nach Schlauroth wartenden 99 6101 der Harzquerbahn. Sieht eigentlich
ganz gut aus, die Maschine, im Harz wird ja traditionell gut gepflegt! Nur näher heran habe ich mich nicht getraut. Recherchen bei revisionsdaten.de ergaben, daß
sie am 14.März 1988 in Schlauroth eine Schadgruppe L 6 erhalten hat. Schauen wir uns nun diesen rostigen Gesellen Hochbunker noch einmal an. Über ein Steuerpult wurde über Klappen
die Kohle in die Tender dosiert. Und das auf zwei Gleisen! Das rechte davon ist allerdings schon längst abgebaut, dieses kommt ja auch nicht am Kohlenbansen vorbei. Und es scheint so,
daß da oben noch ein letzter Kohlevorrat schlummert, wahrscheinlich inzwischen zu echter Gartenerde zerfallen! |
Ein Lokportrait gefällig? Ob das für einen neuen Personalausweis tauglich wäre? Im Hintergrund wartet noch eine weitere 52'er, die 52 8039, kalt auf ihr
weiteres Schicksal. Vorbei die Zeiten, als hier die vom Betriebsdienst zurückkehrenden Lokomotiven anstanden und auf Behandlung warten mußten.
Die abendliche Stille wird unterbrochen vom Herannahen des Lokheizers. In den Lokschuppen geht es aber nicht, dort residieren schon die Dieselloks.
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Nun passiert hier an diesem Tag dampfmäßig nichts mehr. Verkrümeln in Richtung Heimat ist also angesagt, der pünktlich um 17:58 Uhr abfahrende E 895
wird dazu genutzt und auch der siebenminütige Anschluß in Doberlug-Kirchhain auf D 676 klappt erstaunlicherweise. Abfahrt um 18:30 mit 2 Minuten Verspätung, Ankunft
in Flughafen Schönefeld um 19:38 Uhr (+8'), vowon bis Berlin-Schönweweide zwei Minuten wieder aufgeholt werden konnten. So ist dann aus dieser Fahrt doch noch etwas
solides geworden, wenn auch der Plandampf nicht stattgefunden hat. |