Nach einer knappen Dreiviertelstunde ist Drei Annen Hohne erreicht. Dieser Zug fährt weiter nach Nordhausen,
da wir zum Brocken wollen, müssen wir hier aussteigen. Geht Ihnen das auch so? Zum zigsten Mal lassen Sie sich von der Atmosphäre des Bahnhofs einfangen,
vom Wassernehmen, von den kleinen Durchsichts- oder Reparaturarbeiten des Lokpersonals, von der in den Himmel strebenden Dampfsäule. Tja, und
dann entstehen wieder neue Bilder! Aber immer wieder ist die Situation ein wenig anders! Diesmal liegt nun alles im Nebel..... |
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Nachdem der Gegenzug P 8940 von Benneckenstein, gezogen von 99 7238, den Bahnhof erreicht hat, verläßt unser
Zug dann recht schnell den Bahnhof...
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Das Klappern der Zungen der Rückfallweiche wird von den Abdampfschlägen der Lokomotive übertönt, und noch ehe die Zungen wieder
in Grundstellung anliegen, ist der Zug auch schon im Nebel verschwunden, welcher alle Geräusche aufsaugt und den Bahnhof in totale Stille taucht. |
Und wir warten auf den nächsten Zug! Eine Stunde später bringt uns P 8931, gezogen von 99 7237 nach Schierke. Der Zugführer muß uns aber
leider enttäuschen, dieser Zug endet in Schierke! "Aber der nächste fährt auf den Brocken! Viel Schnee liegt dort!" Schnell ist Schierke erreicht, die Lok setzt
unter Zuhilfenahme des weichenstellenden Zugführers an die andere Seite des Wagenzuges, um dort 90 Minuten auf die Rückfahrt nach Wernigerode zu warten.
In dieser Zeit hätten wir auch auf den Brocken fahren können! |
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Unser Entschluß steht fest! Dann laufen wir eben auf den Berg! Neben den Bahngleisen bis zur alten Rodelbahn,
diese steil hinauf bis zur Brockenstraße! |
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Je höher wir kommen, desto bizarrer wird die Winterlandschaft! Schnee und Eis haben einen Märchenwald geschaffen,
welcher mit wachsender Begeisterung wahrgenommen wird. Und dann sind wir am Fuß des Gipfels angelangt, hier kreuzen die Gleise der
Brockenbahn, welche den Berg wegen der Steigung in einer weiten Spirale umrundet. Hier warten wir nun auf P 8933 von Wernigerode.
Um halb zwölf sollte der hier vorbeikommen. |
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Als er dann kommt, ist die Enttäuschung groß! Brummend schält sich 199 891 aus dem Nebel,
um kurz hinter dem Bahnübergang wieder darin zu verschwinden. Zwanzig Minuten später rollt sie dann bergab nochmals vorbei, P 8927
nach Schierke am Zughaken. |
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Den nächsten Zug erwarten wir dann am nach Norden führenden Wanderweg nach Ilsenburg, auch "Heinrich-Heine-Weg"
genannt. Ein tiefes Brummen zerstört unsere Hoffnung auf eine Dampflok, kurz darauf schält sich 199 870 mit P 8920 aus Nordhausen Nord
aus dem Nebel. Ein wenig frustriert laufen wir den Berg hinauf, im Glauben, genug Zeit zu haben, da für die Garnitur -zumindest laut Fahrplan-
eine ganze Stunde Aufenthalt vorgesehen ist. Das Hupen der Lok kündet dann aber von der vorzeitigen Rückfahrt! Na, egal, dann treiben
wir uns eben noch ein Weilchen auf dem Brockengipfel herum! |
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Die Fahrgäste aus den beiden Zügen erkunden schliddernd und sich gegenseitig festhaltend das völlig vereiste Brockenplateau, |
wandeln zwischen Aussichtsturm, alter Spionagezentrale, Wolkenhäuschen und Fernmeldeturm herum. Recht still ist es dabei, der Nebel schluckt alle
Geräusche!
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In der anderen Richtung schmiegt sich das Empfangsgebäude des Bahnhofes an den Berghang. (Ich habe etwas gezögert, dieses digital aus völliger Unterbelichtung
herausgearbeitete Bild zu zeigen, aber es sieht zumindest interessant aus.) Aber nun zum Bahnhof! Auch auf der Gleisseite tief verschneit und vereist, so präsentiert er sich dem
Betrachter. Antrieb und Laterne der Einfahrweiche mußten sogar aus einer Schneewehe "herausgeschnitten" werden! |
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Während in nördlicher Richtung dunkle Wolken vorbeiziehen, verschwinden Aussichtsturm und der Wegweiser oberhalb des Bahnhofs im Nebel, welcher allerdings gar nicht
so dicht zu sein scheint.
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Das zeigt sich auch, als 199 891 mit P 8928 zum zweiten Mal in den Brockenbahnhof einfährt. Eine seltsame Art Gegenlicht
ist entstanden. Nachdem ich eine Aufnahme vom eingefahrenen Zug verwendet habe, schaue ich noch einmal zur Einfahrweiche zurück, wo die über den Gipfel
rasenden Nebelschwaden für einen Wechsel von Licht und Schatten sorgen. |
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Die Diesellok setzt um, als "Begleitete Rangierfahrt", mit dem Nebeneffekt, daß die Aufsicht nicht zum Weichenstellen an das andere
Bahnhofsende laufen muß. Recht schnell steht nun P 8921 nach Nordhausen Nord zur Abfahrt bereit, bis zu dieser bleibt aber noch eine Stunde Zeit, den
Brockenwirt im Empfangsgebäude zu besuchen. Aber den Zug nicht verpassen, es ist der letzte des Tages! |
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Nun, wir haben den Zug erreicht und rollen talwärts. Kurz vor Goetheweg verabschiedet sich der Gipfel von uns, kurz sichtbar in
einem Wolkenloch! Wenig später taucht der Zug in den Hochwald ein.
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Besser ist dagegen der Wurmberg auszumachen, er liegt gegenüber, dazwischen das Tal der Kalten Bode. Gut ist an seinem Berghang noch die Schneise
der alten Grenzbefestigungen zu verfolgen. |
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Als Lok und Zug in die Tiefe des Eckerlochs eintauchen, beleuchtet die Sonne kurz die Baumwipfel. Wenig später ist alles wieder dunkel:
Unten grüßen die ersten Häuser von Schierke, oben nähert sich die aufsteigende Brockenstraße.
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Nur kurz ist der Aufenthalt in Schierke. Wir steigen hier aus und hoffen auf eine Dampfbespannnung des letzten, hier wendenden Personenzuges.
Außerdem wollen wir ja auch nicht nach Nordhausen! |
Kurz vor 16:00 Uhr stehen wir dann am Einfahrsignal (Hier gibt's noch keine Rückfallweichen!) und warten auf P 8937 von Wernigerode.
Und da kommt er! Langsam schält sich ein dunkler Punkt mit einer Rauchwolke aus der beginnenden Dämmerung, wird größer und größer und entpuppt sich später als
die mit voller Kraft dem Neigungswechsel zustrebende 99 7237! Leider habe ich aber kein Bild vom Einfahrformsignal gemacht..... |
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Dafür aber noch einen Nachschuß des eingefahrenen Zuges. Der recht helle Himmel läßt inzwischen ein wenig Hoffnung auf noch etwas andauerndes Foto-Licht
aufkommen. |
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Und dann passiert es: Während die 99'er umsetzt, bricht kurz die Sonne hinter Wolken und Nebel hervor!
So als kleine Entschuldigung des Wettergottes für diesen Tag!
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Als die Lok an den Zug setzt, ist der Sonnenstrahl aber schon wieder am Ersterben, und als die Lok dann mit P 8938 zurück nach
Wernigerode zur Abfahrt bereitsteht, ist von ihm nichts mehr zu sehen. |
Es ist der letzte Zug für heute, wir steigen ein und rollen nach Wernigerode zurück. Der Schnee wird weniger und weniger und hört schließlich
ganz auf. In Hasserode kreuzt noch 199 870 mit P 8941 nach Benneckenstein, dann sind wir wieder am Endbahnhof angekommen.
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Die letzte Aufgabe des Zugführers besteht darin, die Weiche zum Zurücksetzen der Dampflok umzustellen. Dazu hat er schon
seine Tasche mitgenommen. Die Reisenden haben es ebenfalls eilig, denn P 8791 nach Aschersleben fährt schon drei Minuten später ab. Aber was sollen wir in
Aschersleben? Bleiben wir doch noch ein Stündchen! Inzwischen ist die Lok ins Bw hinübergewechselt und wird dort behandelt. Über dem Bw müßte eigentlich
der Brocken zu sehen sein, aber der liegt im Nebel! Ein wenig warten wir noch, vielleicht reißt dieser ja noch einmal kurz auf? Aber diesen Gefallen
tut er uns heute nicht mehr. Also hinein ins Bahnhofrestaurant für einen kleinen Imbiß, um 18:00 Uhr stehen wir dann auf dem Normaspur-Bahnsteig
und warten auf den auch pünktlich eintreffenden P 5881 nach Halberstadt. |