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Schnell verläßt S 7070, geschoben von 143 883 den Bahnhof. Signal M zeigt "Hp 2", es gehört zu der noch erhaltenen Gruppe von Ausfahrformsignalen am
Ostkopf des Bahnhofs. Daneben ist das Fdl-Stellwerk "B 5" auszumachen, von hier aus wird der Zugverkehr auf der Ostseite des Bahnhofs geregelt. Hinter dem Stellwerk allerdings
wird schon fleißig gebaut, die Gleise 16 und 17 (2916 und 2917) sind samt der zugehörigen Bahnsteigkanten (Bhstg 6 und 7) abgerissen, ebenso die Mittelausfahrt
in Richtung Dresden-Klotzsche. |
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Zweckmäßige, aber auch formschöne Architektur kennzeichnet das 1902 von der Sächsischen Staatsbahn erbaute Stellwerksgebäude. Beim Blick vom für Doppel-ICE
verlängerten Bahnsteig 3 gen Osten fallen die beiden noch vorhandenen Wasserkräne auf: Der rechte steht zwischen den Gleisen 4 und 5 (2904 und 2905), der linke bedient das
Lok- und Kurswagenwartegleis 7 sowie Gleis 10 (2910). |
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Gehen wir doch auf Bahnsteig 3 etwas nach vorne: Beim Blick leicht zurück nach links bietet sich dem Betrachter ein Gegenlicht-Stilleben aus Wasserkran, Signal N,
Stellwerk B 5 und altem Maschinenhaus. Und der Blick nach rechts zeigt einen weiteren Wasserkran am Gleis 1 (2901) mit dazugehörigem Ausfahrsignal J, allerdings, wie auch das Gleis,
derzeitig außer Betrieb. Und dahinter die alte Verladerampe für Autozüge. Lange ist es her, daß die Trabbis und Wartburgs mit dem Autozug "Favorit" nach Budapest befördert werden konnten....
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Der Arbeitsschutz verlangt nach einer Bedienungsanleitung für den Wasserkran. Auch nach dem Ende der Dampfbespannungen wurde hier offenbar noch regelmäßig Wasser
genommen, von den Görlitzer Wendeloks für die Dampfheizung. Heute jedoch werden die Kräne wohl nicht mehr funktionieren und im Zuge der Umgestaltung der Bahnanlagen verschwinden.
Ein Blick in die andere Richtung: Wasserkran, Signal N, der schon neugebaute Bahnsteig 7/8 und ganz im Hintergrund Stellwerk W 4, daneben noch ein Wasserkran, doch dazu später. |
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Signal L reißt mich aus meinen Betrachtungen: Mit hörbarem Klappern heben sich seine beiden Flügel, Ausfahrt für RE 17031 nach Zittau! Ganz hinten im Sonnenlicht ist
übrigens Stellwerk W 2 erkennbar, der Wärter dort regelt die Ausfahrten in Richtung Klotzsche und Radebeul. Aber nun fährt RE 17031, bestehend aus 612 133/633 sowie 612 002/502, aus.
Ob die schöne Bahnhofsuhr erhalten bleibt? Zu wünschen wäre es! |
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Langsam kehre ich zur Bahnhofshalle zurück, um mich durch den Tunnel zum Bahnsteig 7/8 zu begeben. Kurze Aufmerksamkeit gilt noch dem Gleisarbeitsfahrzeug
"GAF 100 R/H", welches im Gleisstummel 7 auf weitere Einsätze wartet. |
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Schnell bin ich auf Bahnsteig 8 gelangt. Auf dieser Seite ist Stellwerk B 5 gutbesonnt (links). Die Kante von Bahnsteig 6 wird schon gebaut, bei Inbetriebnahme
desselben wird es wohl das Stellwerk B 5 nicht mehr geben.... Und von der Spitze des Bahnsteiges blickt man auf das Wärterstellwerk W 4, zuständig für die Gütergleise, die ehemalige Kurve
zum Neustädter Gbf und für die Einfahrt zum ehemaligen Bw, mit einem weiteren Wasserkran versehen. |
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Das Licht der schon recht tiefliegenden Sonne bricht sich in den Fensterscheiben des Stellwerkes und mahnt mich, zur Westseite des Bahnhofs zu gehen, bevor diese
ganz untergegangen ist. Hinter dem Lokschuppen ist die Sonne jedenfalls schon verschwunden. Auch dort steht noch ein Wasserkran an einem Nebengleis.
Ich durchlaufe die durch das Sonnenlicht in warme Farben getauchte Bahnsteighalle und blicke zurück auf den erneuerten Bahnsteig 8 (unten). |
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Auf der anderen Bahnhofsseite regelt der Fdl des Stellwerks B 6 die Zugfahrten. Dieser Bau ist von ähnlicher Ausführung wie der von B 5,
allerdings mit überdachter Treppe. Leider stört der Bauzaun, ich beschließe daher, mich nach Bahnsteig 5 zu begeben.
Auf dem Rückweg zur Unterführung fährt gerade ICE 1651 von Wiesbaden am Bahnsteig 3 ein, und mich fasziniert die immer noch intakte und saubere Verarbeitung des durch Abriß von Gleis 16/17
freigelegten genieteten Brückenträgers über die Hansastraße und des zugehörigen Brückengeländers (unten). |
Alt trifft Neu! Der vordere Tk von ICE 1651 (415 020) wartet vor dem Stellwerk auf Freigabe des Lichsignals T durch den Fdl. Die Ausfahrt erfolgt pünktlich, die endlose
Wagenschlange des Doppel-ICE-Triebzuges rollt aus der Bahnsteighalle heraus auf die Elbbrücke auf den Hbf zu (unten). |
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Ob Sie dieses Bild mit oder ohne ICE schön finden, bleibt Ihnen überlassen! Ich habe einmal beide Bilder nebeneinandergestellt. Mit Zügen sieht so ein Bild
im allgemeinen ja belebter aus, aber mit ICE ....?
Auf der nächsten Zeile sind noch einige Bilder von diesem Standpunkt eingefügt, vom Stellwerk B 6 als auch von der Bahnhofshalle. |
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Wendet man den Blick dagegen in Richtung Elbbrücke, so erblickt man die beiden letzten, sich gegenüberstehenden, Stellwerke des Bahnhofs.
Etwas näher am Bahnsteig liegt W 7 (links), zuständig für die Gütergleise und etwas einfacher konstruiert als das weiter entferntere, für die Personenzuggleise zuständige
Stellwerk W 8 (rechts). Wobei inzwischen durch Umbauten in Dresden-Mitte aus den Reisezug- die Nahgleise und aus den Güter- die kombinierten Fernzug- und Gütergleise geworden sind.
Ich beschließe, |
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und laufe in die Bahnhofshalle zurück. Auf der Ostseite fährt gerade ICE 1552 nach Frankfurt/M aus, man sieht noch einmal Stw B 5 und die Ausfahrformsignale J-N.
Das Sonnenlicht wird schwächer, taucht aber die an sich recht dunkle Bahnhofshalle in ein interessantes Licht, bei dem gußeisernen Ornamente der Treppeneinfassungen schön anzuschauen sind.
Diese Halle ist schon von der Konstruktion her längst nicht so hell und luftig wie die des Hauptbahnhofs. |
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Man hat versucht, dieses Manko auszugleichen, indem man die Südwest-Hallenwand farbig verglast hat.
Die Nachmittags- und Abendsonne taucht die Halle so in ein warmes Licht. "Einfach nur schön", so möchte man zu den von der Sonne angestrahlten Treppeneinfassungen sagen! Wenigstens diese
Bauten bleiben uns erhalten, und, vielleicht wird auch irgendwann einmal dieses häßliche Dienstgebäude auf Bahnsteig 3/4 entbehrlich, welches einmal die "Bahnhofsdispatcherleitung" (BDL)
und ähnliche Dienstposten beherbergt hat..... |
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Nun aber schnell! Die Sonne wird gleich untergehen! Ich laufe die Eisenbahnstraße entlang, bis ich die Hinterfront von Stw W 7 erreicht habe. Häßliche Graffity und ein
unschöner weißer Container verzieren das vom Odem unzähliger Dampfloks gealterte Gemäuer, auch der ehemalige Kohlenschuppen ist in keinem guten Zustand mehr. Schnell weiter, durch die
Eisenbahnbrücke Leipziger Straße auf die andere Bahndammseite zur Antonstraße! |
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Stellwerk W 8 präsentiert sich etwas größer und formschöner, dessen Stellbereich ist schon immer umfangreicher gewesen (oben).
Zufrieden laufe ich über die Marienbrücke und blicke in den Sonnenuntergang. RB 17725 nach Zittau rollt gerade über die Brücke, im Hintergrund ist das Riesenrad des Vergnügungsparks auf den
Elbwiesen an der Pieschener Allee zu sehen. Damit Sie einen besseren Überblick über den Bahnhof Dresden-Neustadt gewinnen, habe ich oben einen Link zu einem Gleisplan dieses Bahnhofs
eingefügt. Einfach auf den Gleisplan klicken..... |