Ende August weilte ich einmal wieder in Dresden. Es gab auf familiärer Basis viel zu tun, solche oftmals recht eintönigen Arbeiten lassen sich
allerdings mit Vorfreude auf einen anderweitigen Höhepunkt besser überstehen. Also eine Fototour! Was lag da näher als eine Fahrt in Richtung Falkenberg,
dem Bahnknoten, welcher nun auch noch wegen der Totalsperrung der Berliner Strecke zusätzlichen Umleitungsverkehr aufzunehmen hatte. Am 25.August war es
dann soweit: Laut Wettervorhersage sollten es bei strahlendem Sonnenschein 36 Grad werden.....
Wegen der zu erwartenden Hitze erscheint es ratsam, möglichst früh aufzubrechen. So erklimme ich um 06:30 Uhr mit einem geborgten Fahrrad die Dresdener
Südhöhe von hinten und genieße für eine Weile das wie immer herrliche Panorama der Innenstadt von Dresden, angestrahlt von der Morgensonne. Aber nun weiter,
bergab in Richtung Hauptbahnhof in der frischen Morgenluft! Wunderbar! RB 18310 wartet schon am Bahnsteig 2 und verläßt pünktlich um 07:08 denn Dresdener Hbf
in Richtung Elsterwerda-Biehla. Treffen mit Bernd Kauschmann, Einsteigen in S 37421 nach Wurzen über Leipzig (Wer macht bloß solche Durchläufe?) und Ankunft
auf dem oberen Bahnhhof von Falkenberg (Elster) - bzw. was davon übrig geblieben ist - um 08:46.
Die S-Bahn hat hier 10 Minuten Aufenthalt, Gelegenheit den grauen Talent mit der Nummer 1442 709 mit dem zwar baugleichen,
aber für den "normalen" Regionalverkehr angeschafften verkehrsroten 442 210 zun vergleichen, welcher in Kürze als RB-D 28889 nach Finsterwalde
(weiter nach Cottbus ist wegen Bauarbeiten gesperrt) aufbrechen will. Nun aber schnell hinunter nach Gleis 1, wo 152 077 gerade mit KT 41361 (Duisburg Ruhrort
Hafen-Lovosice) auf die anhaltinische Strecke nach Röderau gewechselt hat und nun langsaam wieder auf die Streckengeschwindigkeit von 100 km/h beschleunigt
(oben Mitte). Zu dem dritten Bild muß ich ein wenig weiter ausholen: Die auf Autologistik spezialisierte Firma BLG RailTec hat den oberen Bf von Falkenberg
als Drehscheibe für ihre Autozüge aus Tschechien / der Slowakei und Polen ausgewählt und bildet hier nedue Züge nach ganz Europa und zu den Nordseehäfen. Und
dies natürlich auch umgekehrt! So ist DGS 48302 aus Devinska Nova Ves, befördert von einer Knödelpresse, um 06:40 im unteren Bahnhof angekommen und wird nun
um 09:10 zum oberen hochgeschleppt, wegen der dort nur unvollständigen Oberleitung von einer Diesellok. An diesem Tag hat 203 737 diese Aufgabe inne,
welche wir noch häufig zu sehen bekommen werden.
Eigentlich wollen wir ja weiter, aber da springt am Bahnsteig 4 das Zwischensignal P auf grünes Licht! Schnell über die Brücke,
und wenig später nähert sich schon der nächste Zug: 185 362 hat mit dem 2682 Tonnen schweren GB 60842 gerade mit 40 km/h von der Röderauer Strecke auf die
Kohlfurter Bahn gewechselt, um über das durchgehende Hauptgleis 6M weiter in Richtung Roßlau (Elbe) zu gelangen. Im Allgemeinen wird der offenbar begehrte Elbkies
aus dem Kieswerk Mühlberg ja von Privatbahnen befördert, aber manchmal bekommt DB Cargo auch noch ein bißchen vom Kuchen ab, in diesem Falle eine Fahrt
nach Papenburg (Ems).
Aber nun los! Über die Bahnhofstraße radeln wir zur Übigauer Straße hin, welche mittels einer gleichnamigen Brücke genau am Übergang
vom unteren Pbf zum Gbf über die Bahngleise führt. Zuerst der Blick nach Norden: Links im Bild die beiden Gleise der anhaltinischen Eisenbahn nach Jüterbog-Berlin,
dazwischen die Einfahrt zum Gbf (Bereich W 26) und rechts davon die Kohlfurter Bahn nach Roßlau. Vom Bw daneben ist nicht mehr viel übrig geblieben, nur noch
Abstellgleise für in der Nacht wendende Regionalzüge.
Jetzt aber der Blick nach Süden in Richtung Pbf: Rechts die Anhaltinische Eisenbahn (Gleise 1M und 2M), daneben das
Abstellgleis 4a, flankiert von der Kohlfurter Bahn (Gleise 5M und 6M) und der nach links abzweigenden Verbindung zum oberen Bahnhof. Und wie die Spinne im Netz
hat der für den unteren Bf verantwortliche Fdl im Stellwerk B 20 den Überblick über die umfangreichen Weichenstraßen. Eine Treppe führt hinab zu dem Stellwerk
.....
Ein breiter Weg führt zum Siemens und Halske-Stellwerk aus dem Jahr 1912 hin, welches zu DDR-Zeiten mit einem Gleisbildtisch aufgerüstet
wurde. Der freundliche Fdl hat nichts gegen unsere Anwesenheit und versorgt uns sogar noch mit Daten über die folgenden Züge. 112 110 hat am Morgen den
Frühzug RE-D 3301 von Berlin hergebracht und aus dem Ankunftsgleis 1M in das Abstellgleis 4a weggesetzt, um dort Platz für die durchfahrenden Züge des
EC- und Güterverkehrs zu schaffen. Leider verpasse ich den auf Gleis 2 mit 101 059 und 100 km/h durchrauschenden EC 178 (Prag-Berlin) und kann somit nur
mit einem Nachschuß dienen. Dreizehn Minuten später klappt das dann angesichts der in Diensten der HSL-Logistik mit DGS 69462 hinter den Doppelstockwagen
auftauchenden SBB-482 044 dann schon besser. Der Zug befördert Getreiderzeugnisse in französischen Wagen von Pirna Gbf nach Delmenhorst und wechselt
hier mit 40 km/h von der Röderauer Strecke auf die Kohlfurter Bahn. Ein Beispiel für europäische Integration: Getreideerzeugnisse aus Tschechien in
französischen Wagen im Auftrag einer deutschen Logistikfirma mit einer Schweizer Lok! Der Gegenzug reißt mich aus meinen Gedanken: 120 149 beschleunigt den
15 Minuten verspäteten EC 173 (Hamburg-Budapest) nach dem Überwechseln mit 60 km/h in die Zweigleisigkeit. Kein Vindobona mehr! Die über 50 Jahre bestehende
Direktverbindung Berlin-Wien ist wegen der CD-Neigetechnikzüge aufgegeben worden. Wenig später öffnet sich die Gleissperre und der Doppelstock-Wagenpark
wird aus der Abstellung nach Gleis 2M zum RE-D 3310 nach stralsund bereitgestellt, im Hintergrund die historische Wasserstation aus der Zeit der
Anhaltinischen Eisenbahn.
Ein kurzer Blick hinter das Stellwerk: Die Einfahrweiche 232 aus Richtung der Niederlausitzer Eisenbahn ist schon lange außer Betrieb,
Personenverkehr gibt es hier seit den neunziger Jahren nicht mehr und die Einfädelung für Güterzüge befindet sich weiter nördlich. In den Vormittagsstunden
strahlt die Sonne das Stellwerk B 20 von hinten an, so daß ein Blick aus dieser Richtung bestimmt auch einmal reizvoll ist.
während die Sonne immer höher steigt und die Temperaturen inzwischen mit über 30 Grad Celsius für Schweiß sorgen, rollen pausenlos Züge vorbei.
Zuerst erreicht die Knödelpresse 372 010 mit DGS 48334 aus Nymburk den Bahnhof, dem nächsten Zug für die Autologistik-Drehscheibe. Kurz darauf beginnt RE-D 3310
seine fünfstündige Fahrt nach Stralsund über Berlin-Neustrelitz und wenig später bollert 189 015 mit EX 41340 auf der Fahrt von Lovosice nach
Bremerhaven-Speckenbüttel durch den Bahnhof. Die Expresstrasse hat allerdings 157 Minuten Verspätung, was bis Bremerhaven nur noch auf 89 Minuten kürzbar
sein wird.
Neu im Logistikgeschäft ist die tschechische Firma Metrans, mit neuen Lokomotiven dürfte sie sich zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz
für DB Cargo und das mit den störanfälligen Knödelpressen hantierende tschechische Pendant entwickeln. 186 182 bollert mit DGS 42306 (Ceska Trebova-Rotterdam
Waalhaven durch den Bahnhof, der 372 010, welche inzwischen ihren nach Gleis 3N eingefahrenen Zug umfahren hat, den Fahrweg zum oberen Bahnhof versperrend.
Aber nicht lange, dann startet sie mit ihrem charakteristischen Aufheulen und verschwindet hinter dem Stellwerk.
Wo Züge hineinfahren, müssen auch wieder welche herauskommen. In diesem Falle wird DGS 69134 nach Imsumer Deich (Bremerhaven) von der
schon bekannten 203 737 vom oberen Bahnhof nach Gleis 7N geschleppt, wo er dann bis ca. 12:00 Uhr auf eine E-Lok der Mittelweserbahn zur Weiterbeförderung
warten wird. Kaum ist er dort eingefahren, folgt schon der nächste Metrans-Zug: DGS 69134 ebenfalls von Ceska Trebova, aber diesmal nach Hamburg-Waltershof,
zockelt mit 386 018 durch den Bahnhof. Währenddessen hat die BLG-V 100 ihren angebrachten Zug umfahren und rangiert an den in Gleis 3N an den DGS 48334 zur
Fahrt in den oberen Bahnhof.
Auch aus Richtung Fermerswalde kommen Züge: 482 046 von SBB-Cargo zieht DGS 42377 der HSL-Logistik von Hamburg-Harburg nach Pirna Gbf,
die leeren Autotransportwagen am Zughaken dürften die Kräfte der Lok nicht sonderlich fordern. Und auch auf der Anhaltinischen Eisenbahn tut sich etwas:
112 123 trifft mit RE-D 3305 aus Stralsund in Gleis 1M ein, der Zug ist 10 Minuten verspätet. Inzwischen hat die V 100 den in Gleis 3N wartenden DGS 48334
fertig bespannt und startet mit ihm zum oberen Bahnhof. Ich verstehe nichts von Autos, und kann ihnen daher nicht sagen, mit welcher Automarke die Tschechen
uns da beglücken.
Recht schnell hat 112 123 mit dem Doppelstockpark aus RE-D 3305 nach Gleis 4a umgesetzt und Platz gemacht u.a. für 101 066, welche
kurz darauf mit dem in Dresden übernommenen EC 176 aus Prag auf der Fahrt nach Hamburg durch den Bahnhof rauscht. Zur Abfahrt vom oberen Bahnhof hat offenbar
die Strippe für 372 010 gereicht, denn sie befördert den DGS 48335 nach Devinska Nova Ves, welchen sie nach Tschechien bringen wird, selbst zum unteren
Bahnhof nach Gleis 3N. Und unfährt auch zügig. Über die Fahrbgebung dieser Lokomotive könnte man ja trefflich streiten, mit gefielen die alten Fahrben
jedenfalls besser.
Der nächste EC-Zug in Richtung Dresden ist nun fällig: Mit sechs Minuten Verspätung beschleunigt 101 140 den EC 379 (Kiel-Prag) nach der
mit 60 km/h befahrbaren Überleitung in die Zweigleisigkeit am Nordkopf des Bahnhofs. 112 123 schaut dabei zu. Hatten wir heute eigentlich schon einen Class 66?
Nein? Da ist sie: 266 107 der ITL brummt mit DGS 99764 durch den Bahnhof, ein Ganzzug mit Elbkies aus Mühlberg nach Berlin Nordost für die Berliner Betonmafia
am Zughaken. Es ist immer wieder erstaunlich, was diese Diesellok-Baureihe so wegziehen kann, 3700 Tonnen sollen es bei diesem Zug sein. Hm, eine Dampflok kann
ich Ihnen heute nicht bieten, oder doch, wenn auch nur kalt? Im Bereich des alten Bw, welches jetzt teilweise ein Museum beherbergt, ruht sich jetzt auf ihre
alten Tage zusammen mit einigen Signalen 52 5679 aus. Immerhin geht es ihr wesentlich besser als ihren am oberen Bahnhof in der Sammlung Falz vor sich
hin rostenden Schwestern.
Ziemlich heiß ist es geworden. Aber den ganzen Tag hier am Stellwerk herumhocken wollen wir auch nicht. Das heißt, mit dem Fahrrad zu
fahren, was sich als eine schweißtreibende Angelegenheit herausstellt. Durch die Übigauer und die Lindenstraße glangen wir zum Überwerfungsbauwerk der Kohlfurter
über die Anhaltinische Bahn. Natürlich ist dieses inzwischen erneuert, und, es bietet Schatten bis zur Durchfahrt der nächsten EC-Züge. 120 149 hat in Dresden
Hbf gewendet, den aus Prag kommenden EC 174 von einer Knödelpresse übernommen und wird diesen bis Hamburg-Altona befördern. Wegen der kurzen Rampe aus dem
Falkenberger Gbf hinaus ließen sich die Gleise der Kohlfurter Bahn nicht erhöhen und so mußte man anläßlich der Elektrifizierung der Strecke nach Jüterbog
das Gleis ein wenig absenken. Zugkreuzung ist in Herzberg (Elster), so daß zwölf Minuten später der Gegenzug EC 175 auftaucht. Der Park aus EC 178 hat in
Berlin-Grunewald gewendet, so daß mir 101 059 ein zweites Mal vor die Linse gerät. Einfahrt mit 60 km/h (Hl 3b)zeigt Signal U dem Lokführer wegen der weiter
oben schon erwähnten Überleitung in den zweigleisigen Betrieb.
Leider hat der Bernd keine Lust mehr, mit mir weiter zu fahren, und tritt den Rückweg zum Bahnhof an. Ich dagegen biege in die nach Beyern
(Der Name ist richtig geschrieben!) führende Kreisstraße 243 ein, welche ein paar hundert Meter vor dem Beginn des kleinen Ortes die Kohlfurter Bahn überquert.
Leider keine WSSB-Halbschranke mehr, aber das weite, ebene Land zwischen Schwarzer Elster und Elbe bietet interessante Motive für Fotos. Eine hohe Hecke wirft
auch Schatten und so warte ich auf das einen Zug ankündigende Schließen der Schrankenbäume. Zuerst surrt ein unbekannter Talent als RB-D 37837 nach Halle (S)
über Dessau heran, der 1442'er in der Lackierung der Mitteldeutschen S-Bahn paßt hier allerdings nicht unbedingt hin. Ja, und dann entdecke ich die verwilderte
Plantage mit sich unter den Früchten biegenden Apfel- und Pflaumenbäumen auf der anderen Seite der Straße. Besonders die Pflaumen haben es mir angetan,
zuckersüß und Saftig erzeugen sie ein Verlangen nach mehr. Und es gibt davon genug! Fast hätte ich darüber den nächsten Metrans-Zug verpaßt, 186 433 überquert
mit DGS 43310 (Prag Uhrineves-Hamburg Waltershof) ziemlich plötzlich den Bahnübergang. Aus Richtung Fermerswalde ist die Strecke dagegen besser einsehbar,
so kann ich mich für die von 114 015 beförderte RB-D 17745 aus Dessau Hbf rechtzeitig in Stellung bringen. Das Gnadenbrot für die Garnitur, so lange es noch nicht
genug einsatzfähige Talent-Triebzüge gibt.
So muß das Schlaraffenland sein! Die süßen Früchte wachsen geradezu in den Mund, man kann sie mit den Lippen vom Baum abreißen. Mjam!
Doch da schließen sich die Schrankenbäume wieder und ein weiterer Güterzug folgt gen Fermerswalde: ITL-185 548 mit DGS 95352 von Pirna Gbf nach Rheinhausen,
einmal wieder Autos aus Tschechien oder aus der Slowakei, denn in Pirna gibt es ja bekanntlich keine Autoproduktion. Kurz darauf von der anderen Seit wieder
ein Metrans: 386 009 mit DGS 43313 von Hamburg Waltershof nach Praha Uhrineves.
Aber nun weiter! Ich radle durch die verschlafene Hauptstraße von Beyern, biege am Ortsende rechts in die Gräfendorfer Straße
und erreiche auf ihr wiederum die Bahnstrecke am ehemaligen Abzw. Beyern. Ein alter Schrankenposten wurde zu sozialistischen Zeiten mit einem Spurplanstellwerk
ausgestattet, um eine sogenannte Strategische Kurve nach einer ebenfalls neuen Abzweigstelle Großrössen an der alten anhaltinischen Strecke Jüterbog-Falkenberg
anzubinden, mit der im Kriegsfall der Knoten Falkenberg (Elster) hätte umfahren werden können. Kurve und Stellwerk wurden im Jahr 2002 stillgelegt,
übriggeblieben ist nur noch eine zugbediente Schrankenanlage "BÜ 153,7". Nun, genießen Sie den Anblick des Gegensatzes zwischn alt und neu ein wenig, garniert
von einigen Zügen. So hat 114 015 in Falkenberg gewendet und ist nun auf der Rückfahrt mit RB-D 17738 nach Dessau Hbf, gefolgt vom Metrans-DGS 43320
auf der Fahrt von Ceska Trebova nach Bremerhaven, befördert von 386 005. Und 143 658 verdient sich ihr Gnadenbrot mit RB-D 37840 auf der Fahrt von Bitterfeld
nach Falkenberg. Die eigentliche Abzweigstelle liegt allerdings einige Meter weiter südöstlich, erkenntlich an dem Quertragwerk mit dem typischen Betongewicht
für die abgebaute (oder vorgesehene) Oberleitung der strategischen Kurve. Ob diese jemals überspannt war, weiß ich nicht.
Neben dem Planum der alten Kurve verläuft eine asphaltierte Straße, zur Benutzung mit dem Fahrrad einladend. Noch ein Bild vom Quertragwerk
über den ehemaligen Abzweigweichen, dann wende ich mich zusammen mit dem noch liegenden Gleis nach Osten, nicht ohne vorher noch einen Zug auf der anderen Strecke
fotografiert zu haben: HeavyHaul-DE6607 brummt mit DGS 95370 von Mühlberg nach Hamburg Süd heran! Es ist immer weider erstaunlich, was diese Class 66-Loks so
wegziehen, in diesem Falle hängen 3960 Tonnen am Zughaken. Aber nun los, zum anderen Ende der Kurve nach Großrössen.
Reichlich zwei Kilometer lang ist die Kurve, dann ereiche ich den
, überragt vom wenige Meter weiter nördlich
befindlichen Turm des ebenfalls im Jahr 2002 stillgelegten Spurplanstellwerks. Eigentlich sieht der doch noch ganz passabel aus? Oder nicht? Auch hier ein Zug
mit einer unerkannt gebliebenen Captrain-185'er vor dem ITL-DGS 95337 nach Vamdrup. Auch nach Dänemark reicht die Autodrehscheibe Falkenberg!
Von oben bietet sich dann ein guter Blick über die ausgedehnte Abzweigstelle, welche im Gegensatz zur Abzweigstelle Beyern, die Anfertigung
solch eines Stellwerksturmes erforderte. Zuerst ein Blick nach Süden mit 112 109 vor RE-D 3318 (Elsterwerda Biehla-Stralsund). Links im Bild naht die zweite Kurve
von Kleinrössen an der Niederlausitzer Eisenbahn mit der ehemaligen Anschlußweiche auf dem BÜ im Hintergrund, wo weiter hinten rechterhand die Kurve nach Beyern
abzweigte. Nun schweift der Blick nach Norden: Der Hamster 442 106 kommt als RB 18779 von Herzberg (Elster), die Baumreihe weiter hinten rechts kennzeichnet
die Kurve von Nord nach Kleinrössen, welche auf dem Bild rechts in die Kurve vom Süden (aus dem ersten Bild) eingeführt wird. So ist ein Gleisdreieck entstanden,
in dessen südlicher Spitze das Stellwerk steht. Wollen Sie sich hier noch ein wenig umschauen?
Den nächsten Zug verpasse ich leider, nur einen Nachschuß kann ich noch bieten: EC 172 von Budapest nach Hamburg, befördert von 101 140.
Die EC-Züge kreuzen alle zwei Stunden in Herzberg (Elster) und so warte ich am Bahnübergang auf den Gegenzug EC 179 nach Prag. Aber der kommt nicht? Ungeduld
ist da ein schlechter Ratgeber und läßt sich lange unterdrücken. Aber wie lange? Nun, gerade als ich wegfahren will, da kommt er: 101 074 nähert sich dem
Bahnübergang mit 43 Minuten Verspätung, ein brennender Bauwagen bei Wittenberge soll dafür die Ursache gewesen sein.
Aber nun zurück nach Beyern. Zwischen Dorf und Bahnstrecke befindet sich eine offene Wiese, auf der sich das Sonnenlicht in den Abendstunden
recht lange hält, so daß sich am Abzw. Beyern aus Richtung Südosten noch ein paar wunderbare Abendbilder anfertigen lassen. 1442 307 in grauer Farbgebung
der Mitteldeutschen S-Bahn wird auf seiner Fahrt nach Bitterfeld als RB-D 37849 die Sonne auch nicht mehr einholen können. Meist kommt ja hinter einer
Regionalbahn ein Güterzug, und so ist es auch diesmal: 186 423 der Ruhrtalbahn zieht den VIAS-DGS 41380 (Decin-Lehrte) an mir vorbei, die langsam schwächer
werdenden Sonnenstrahlen werden noch einige Zeit von beladenen Kesselwagen reflektiert. Na, dann weiter, am Sportplatz vorbei nochmal zum Bahnübergang mit den
Pflaumenbäumen!
Doch zum Verzehr der saftige Früchte komme ich überhaupt nicht, denn gerade noch rechtzeitig bricht Crossrail-185 594 mit dem Chemikalienzug
DGS 41512 von Ruhland nach Antwerpen aus dem Wald auf die besonnte Ebene hervor. Die nur wenig mit unterschiedlichen Behälterformen beladenen Wagen sorgen
für Abwechslung beim Nachschuß auf den in Richtung Fermerswalde entschwindenden Zug. Jetzt habe ich es eilig, und radle in Richtung Falkenberg zurück,
will ich doch noch den letzten EC von Budapest nach Berlin auf den Chip bannen.
Leider liegt die aus der Mittagszeit bekannte Eisenbahnbrücke nicht mehr im Sonnenlicht, als sie von 186 336 mit GB 60854 befahren wird,
am Haken nochmals einen Kieszug aus Mühlberg, diesmal nach Bad Bentheim und weiter in die Niederlande, 2420 Tonnen schwer. Man vergleiche diese Last einmal mit
der des Class 66-Zuges! Und auch vom wenig später herannahenden EC 170 werden nur noch die Wagendächer von deer Sonnne beleuchtet, 101 132 liegt schon
im Dunkeln.
Müde und durstig radle ich nach Falkenberg zurück, die Hitze hat mir doch ziemlich zugesetzt. Gerademal 20:00 Uhr ist es, aber alles
ist geschlossen in der "Eisenbahnerstadt". Bahnhof, Dönerladen, "Hundenetto". Na, eine Pizzeria habe ich dann in der Bahnhofstraße doch noch gefunden, endlich
eine große Apfelschorle und ein Bierchen sowie eine Pizza, umgeben von ein paar Trunkenbolden beim Genuß des städtischen Nachtlebens. Um 21:12 bringt mich wieder
ein "Hamster" nach Elsterwerda-Biehla und von dort RB 18339 nach Dresden Hbf, an 22:44 Uhr. Mit Gruseln habe ich schon während der ganzen Fahrt an die starke
Steigung zur Südhöhe hinauf gedacht. Na, immerhin schaffe ich davon zwei Drittel ohne vom Fahrrad abzusteigen. Aber dann muß ich doch schieben. Als Entschädigung noch eine
kleine Abfahrt, dann bin ich gegen 23:15 Uhr wieder am Startort von frühen Morgen, um einige interessante Eindrücke reicher....
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