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Mein erstes Ziel: Die Aufnahme von P 4000 mit 01.5 vor den Dornburger Schlössern,
diesem war aber an diesem Tag (ein damals verhasstes) U-Boot vorgespannt. So heißt es warten....
Schließlich passiert D 301 mit seiner 132 den Bahnhof, hinter den Fenstern wachsame Transportpolizisten,
gekreuzt vom Feiertags-Entlaster D 10504 nach Berlin, normalerweise auch ein Hoffnungsträger auf eine 01.
Aber heute habe ich wohl Pech! Noch nicht einmal eine 44'er taucht auf! |
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So verlasse ich nach einiger Zeit ergebnislosen Wartens enttäuscht das gaststättenfreie Dornburg in Richtung Camburg.
Irgendwie hat sich doch heute alles gegen mich verschworen!! Der kurze Tag ist schon zur Hälfte vorüber, und meine letzte Hoffnung ist nun der normalerweise
mit einer 44'er bespannte P 3004 nach Halle (S). Aber was ist in dieser Zeit des Umbruchs schon normal! Nun, diesmal habe ich Glück, der Zug rollt pünktlich
in den Bahnhof, bespannt sogar mit 01 0520! Die Lok ist schnell abgekuppelt und rollt an den nördlichen Ausfahrsignalen vorbei, um der die Weiterfahrt
übernehmenden 242'er Platz zu machen. |
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Der Bahnhof Camburg besticht im Jahr 1982 durch seine vollständige Ausrüstung mit Formsignaltechnik, was immer wieder für Begeisterung
unter den Eisenbahnfreunden sorgt. Besonders die Signalbrücke in der Bahnhofsmitte mit ihren Zwischen- und Vorsignalen ist wohl als herausragende Fotokulisse
wohlbekannt. Schnell dorthin geeilt, denn da bahnt sich gerade eine Güterzugbespannung mit 44 0698 an! Die Ankunft dieser Lok war mir leider während
meines Gaststättenbesuchs "durch die Lappen" gegangen! |
Langsam durchfährt 44 0698 die berühmte Signalbrücke, um sich an den schweren Dg 55445 aus Weißenfels zu setzen.
Schaut da nicht die Bahnhofs-Köf ein wenig neidisch auf das Kraftpaket? Aber das ist nun wirklich nicht ihre Leistungsklasse!
Zeit für die Bremsprobe, zum Glück reicht eine vereinfachte aus, da der Zug ja nur kurz im Hauptgleis gestanden hat.
So gilt es nun, Position einzunehmen, zum Glück hält sich der Ansturm der Eisenbahnfreunde an diesem Tag in Grenzen. |
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Auch aus dem "Westen" haben sich Fotografen eingefunden, was auf viel Dampf bei der Ausfahrt hoffen läßt. In der Zeit des Wartens
gilt es also, noch eine Verabredung mit einem motorisierten Verfolger von 01 0520 mit P 4005 zu treffen, um bei dessen Fahrt durch das Saaletal dabeizusein.
Ich muß sagen, die PKW-Besitzer, oft auch aus "dem Westen", haben mich nie enttäuscht....
Aber da, der Signalflügel hebt sich und ein durchdringender Pfiff der 44'er ertönt! Eine gewaltige Qualmwolke strebt plötzlich gen Himmel, wo eben noch
Signalbrücke und Stellwerk standen, ist nur noch Qualm, aus dem nun immer schneller die Abdampfschläge der langsam anfahrenden Lok ertönen. Flimmernd
umwabert die näher kommende Qualmwolke die Fahrleitung im Takt des Drillings-Triebwerkes, schwingt etwa auch der Boden unter uns mit? Immer schneller ertönt
der sich nun langsam entfernende Auspuffschlag der Lok, bricht sich aber noch eine ganze Zeit an den Hängen beiderseits des Saaletals, als die lange
Wagenschlange schon längst hinter der Kurve verschwunden ist. Schweigend stehen wir noch eine Weile, keiner wagt es, den Nachhall des soeben Erlebten
durch Worte zu zerstören. An diese eindrucksvolle Ausfahrt denke ich gerne zurück. Vielleicht meldet sich derjenige Eisenbahnfreund einmal bei mir,
der dieses Ereignis gefilmt hat?! |
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Bis zur Abfahrt des P 4005 bleibt noch Zeit, 01 0520 beim Drehen zu bewundern, wenngleich diese Lok nicht
den gepflegten Eindruck wie z.B. 01 0519 in diesen Tagen macht. Bald heißt es dann aber, an die Strecke zu fahren. Zum Glück kenne ich diese
aus einigen vorangegangenen Touren recht gut und kann meinem "Chauffeur" gute Tips geben. Weiter als bis zur Halbschranke in
der langgestreckten Kurve kurz hinter Camburg kommen (und wollen) wir aber vorerst nicht. |
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Während der kurzweiligen Verfolgung des P 4005 von Camburg bis Rudolstadt entstehen die nachfolgenden Bilder: rechts hinter Camburg,
ganz rechts bei Rothenstein, unten vor der evangelischen Kirche von Orlamünde, in der Mitte bei Uhlstädt und rechts unten bei Rudolstadt-Schwarza.
In Uhlstädt zeigt sich sogar einmal kurz die Sonne, sonst ist das Wetter recht diesig, und die (bewegten) Bilder sind daher nicht immer ganz scharf geworden,
was der Stimmung aber keinen Abbruch tut. |
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Zurückgekehrt nach Saalfeld, erfahren wir von anderen Eisenbahnfreunden, daß eine 44'er noch in Gera sei. Also los, ihr entgegen!
Inzwischen ist es dunkel geworden, aber wegen der eingleisigen Strecke muß 44 0414 während ihrer Rückfahrt nach Saalfeld in Niederpöllnitz (Überholung
durch E 805 - rechts) und Triptis (Kreuzung mit E 806 - mitte) Zugfolgehalte einlegen. Und im Heimatbahnhof füllt sie dann noch verdientermaßen ihre
Wasservorräte am allseits bekannten Wasserkran auf. |
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Aber noch ist der Tag nicht zu Ende! P 8048 nach Arnstadt, planmäßig mit einer 44'er bespannt, aber seltsamerweise nur bis Rottenbach,
wartet auf seine Abfahrtszeit um 20:50 Uhr. 44 0305 ist rechtzeitig am Zug, in aller Ruhe lassen sich noch ein paar schöne Nachtbilder machen. Und, dieser
Zug dient auch meiner Heimkehr, also zur Abfahrtszeit in den ersten Wagen gestiegen und bei offenem Klappfenster den zwanzigminütigen Dampfsound heraus aus
dem Saaletal genossen! |
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In Rottenbach setzt sich dann ein U-Boot an den Zug, dessen gleichmäßiges Brummen und die Wärme im gut beheizten Bghw-Wagen tun
ihr übriges: Mir fallen die Augen zu. Vom Zugführer in Arnstadt geweckt, erreiche ich P 9028 nach Erfurt, und dort, nach einem Mitropa-Aufenthalt
("Braustolz"-Bier), den Nachtzug D 558 und fahre, auf dem Fußboden zwischen Studenten und Berlin-Initiative- Bauarbeitern sitzend, nach Hause.
Ich hoffe, mit dieser Schilderung ein wenig Freude bereitet zu haben. Vielleicht liest der Fahrer des PKW einmal diese Seite und meldet sich bei mir?!
Über Nachricht auch anderer Eisenbahnfreunde würde ich mich freuen.
Die gesamte Fotoserie umfaßt 32 Bilder, diese sind, wie immer, zum privaten Gebrauch herunterladbar. Wollen Sie alle noch einmal an sich
vorbeiziehen lassen? HIER!
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