Und wirklich, die Lok rangiert wenig später in einer Sägefahrt an den Bahnsteig. Schnell die
beiden Schwarzen ob der Mitfahrt nach Rostock gefragt! Und die haben nichts dagegen! Na, dann aufsteigen! Es wird eine wunderbare Fahrt,
wegen der befahrenen Nebenbahn nicht sehr schnell, aber sehr stimmungsvoll der aufgehenden Sonne entgegen, welche Landschaft und Lok
in prächtige Farben taucht. In Hagebök sieht der Fahrplan einen Kreuzungshalt mit P 15123 vor - Fotozeit!!! |
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Hagebök - der Name klingt richtig platt-deutsch! Ein wohl nicht nur an diesem Morgen verschlafenes Nest mit einem hübschen kleinen
Bahnhof und einem Empfangsgebäude im Mecklenburgischen Stil. Ein Reisender wartet auf den bald eintreffenden P 15123. Und die Sonne lugt langsam über
die großen "Ohren" der Lok. Das sind Szenen, die kann man nicht mit Aufschreiben schildern, die speichert man sein ganzes Leben lang! |
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Nach der Kreuzung geht es weiter in Richtung
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Rostock. Hier noch Impressionen von der
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weiteren Fahrt auf der Heizerseite......!
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In Rostock ist es dann mit der Ruhe vorbei! Die Lok bespannt umgehend am Hausbahnsteig den aus drei "Langholzwagen"
bestehenden Sonderzug Sr 28506 und präsentiert sich am Hausbahnsteig neben den gußeisernen Stützen des Bahnsteigdaches. Die Fahrgäste trudeln langsam ein
und wir finden, trotz - oder gerade wegen ?- der Uniform eine Mitfahrgelegenheit bis Wittenberge. Bis Priemerburg wird der Zug mit 100 km/h verkehren, eine
Verfolgung über Landstraßen erscheint nicht sinnvoll..... Wir beschließen, bis |
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in die Gegend von Güstrow vorzufahren und erwischen den Zug das erste Mal noch auf der Hauptstrecke beim Hp Lüssow in voller Fahrt mit etwa 100 km/h.
Rechts geht es schon gemächlicher zu, der Zug befährt ab jetzt die unvollständig ausgebaute Nebenstrecke Güstrow-Pritzwalk, hier beim Hp Klueß. Bis zum Wiederaufbau
der Hafenabfuhrstrecke Neustrelitz-Rostock fuhren hier sogar Schnellzüge, aber die Fahrzeiten waren völlig inakzeptabel... |
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Der Zug erreicht bei Krakow am See die Mecklenburgische Seenplatte. In die hügelige Endmoränen- landschaft eingebettete kleine und große Seen
säumen jetzt den Schienenstrang. Leider bezieht sich jetzt aber der Himmel und der Nachschuß mit dem in der Schwinzer Heide verschwindenden Zug hat etwas Düsteres,
Bedrohliches an sich, was so gar nicht zu der bis jetzt wunderbaren Fahrt passen will! Es sieht stark nach einem kräftigen Gewitter aus! |
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Als der Zug beim Weiler Teerofen wieder aus der Heide herausdampft und hurtig in den Bahnhof Karow entschwindet, ist es trocken gebieben.
Nur schade, daß P 18272 nach Wismar einen Deut schneller war. |
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Weiter! In der Nähe von Leisten zweigt ein kopfsteingepflasterter Weg von der Hauptstraße ab und kreuzt die hier auf einem kleinen Damm durch
ebenerdiges Gelände verlaufende Strecke, Gelegenheit für ein Schattenbild von der ganzen Garnitur vor dem sich zum Glück langsam wieder aufhellendem Himmel. Der Bahnübergang
mit den davor wartenden PKW seiner Verfolger ist schnell passiert. Nun aber schnell nach Ganzlin, dem Fahrplan nach müßte dort eine 50'er mit ihrem Güterzug
warten! |
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Und richtig, 50 3652 wartet in Ganzlin mit Dg 54856 (Pritzwalk-Güstrow) auf unseren Sonderzug. Die Uniform öffnet uns die Tür zu ihrem Führerhaus,
und schon rollt 01 2204 in den Bahnhof.
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Operativ wird im Bahnhof ein Fotohalt organisiert, vor der Kulisse einer alten Fabrik begegnen sich die beiden Lokomotiven noch einmal
für alle....
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Hinter Ganzlin hat die Strecke Mecklenburg verlassen und die Prignitz erreicht. Das Gelände ist jetzt ziemlich eben und die Geschwindigkeit etwas
höher (bis 80 km/h), so daß wir den Zug erst wieder bei Brügge (Prign) auf dem Bahndamm als höchste Erhebung erreichen. Und nochmals bei der Durchfahrt durch Falkenhagen,
einem richtigen Preußisch- Brandenburger Landbahnhof! |
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Pritzwalk ist ereicht, die ungekrönte Hauptstadt der Prignitz. Einige Fans warten am Westkopf des Bahnhofs, stellen wir uns doch dazu! Und wirklich,
wenig später erreicht 50 3554 mit Dg 53875 aus Wittenberge den Bahnhof. Leider haben wir damit aber die Einfahrt unseres Sonderzuges verpaßt. Macht nichts, hier legt dieser
einen längeren Halt ein, unter anderem auch zum Wassernehmen erforderlich. Viel Betrieb und ausschwärmende Mitfahrer, und der Rangierer rechts im Bild wird seine Wagengruppe
gleich vor dem Zug abstellen. |
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Eine kleine Überraschung gibt es hier aber doch noch, was uns mit Pritzwalk wieder etwas versöhnt: Die Versuchslok 118 131 mit ihrer
glasfaserverstärkten Vollsichtkanzel steht vor dem Lokschuppen! Drei Loks wurden umgerüstet, dies sollte die Sicht auf die Strecke verbessern, und hat sich aber offenbar
nicht so wie erhofft bewährt! Schnell noch etwas in der überfüllten Bahnhofswirtschaft gegessen, dann weiter in Richtung Wittenberge! Ein letztes Mal erreichen wir den
Sonderzug bei Blumenhagen, wie er seinem Ziel entgegenstrebt. |
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Die Ursache für fehlende Wittenberger Bahnhofsbilder mit dem Sonderzug ist darin zu suchen, daß wir schon am Nordbahnhof
"gestrandet" sind. Nach dem Ende der Öl-50'er und Öl-44'er Ende 1981 haben Reko-50'er diese Leistungen teilweise übernommen. Und so bollert kurz nach
unserer Ankunft auch schon 50 3698 mit ihrem Dg 50744 (Mg-Buckau - Rostock Seehafen) durch den Bahnhof (links unten). Da die Strecke stark befahren ist, muß die
Höchstgeschwindigkeit des Güterzuges von 80 km/h bei Strafe vermehrter Überholungen erreicht und auch eingehalten werden! Derweil wartet im Güterbahnhof schon 50 3599
mit Dg 53828 auf Ausfahrt nach Ludwigslust. Nach kurzer Zeit heben sich die beiden Signalflügel und wir erleben zum Abschied noch ein gewaltiges Spektakel für Augen und Ohren,
zumal sich plötzlich auch die Sonne noch einmal blicken läßt und die schon etwas heruntergekommen aussehende Lok (ohne Nummernschilder!) in ein goldiges
Licht taucht. |
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