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Auch hier: Durchdringender Regen, Pfützen überall. 99 1564 kehrt gerade mit der Früh-Übergabe 70037 aus Altmügeln zurück, während 99 1562 vor dem Lokschuppen auf neue Einsätze wartet.
Frierend laufe ich ein Stück aus dem Bahnhof heraus und warte dort auf den Frühzug aus Oschatz, Ng 66958. Das Einfahrsignal steht schon lange auf Fahrt, als der Zug an ihm vorbei, bespannt mit 99 1574,
in den Bahnhof rollt.
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Vor dem Lokschuppen hat sich inzwischen 99 1564 zur 1562 gesellt. Beide Personale fachsimpeln ein wenig miteinander. 99 1574 rangiert dagegen noch ein wenig auf dem Bahnhof,
bevor sie sich ebenfalls zum Lokschuppen begibt. Stelldichein dreier Loks zum zweiten Frühstück, die vierte rangiert derweil in Oschatz.
Da stehen sie, die schwarzen Dinger, vor denen das Schild warnt! |
Ein bißchen Bewegung tut mir jetzt bestimmt gut! Und nach 09.00 Uhr rollen zwei Züge gen Westen, Ng 66978 nach Kemmlitz, gefolgt von Üg 70038 nach Altmügeln. Zwischen Mügeln und Altmügeln
verläuft die Strecke durch recht offene Landschaft. Kaum habe ich diese erreicht, naht auch schon 99 1562 auf dem Weg nach Kemmlitz. Der recht lange Zug verlangt der kleinen Lok alles ab, leicht quietschend durchfährt er
den in einer Kurve liegenden Bahnübergang, im Hintergrund grüßt der trutzige Turm von Schloß Ruhetal. |
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Schnell weiter in Richtung Altmügeln. Der markante Turm müßte sich doch auch noch besser in Szene setzen lassen! Glücklicherweise
ist der Bahndamm begehbar, was man von der danebenliegenden Wiese leider nicht behaupten kann. Und heller ist es auch nicht geworden, als 99 1574 auf der Fahrt nach Altmügeln an mir vorüber rollt.
Schnell hinterher! Die Zuglänge läßt umfangreiche Rangierarbeiten voraussehen. |
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Bei meiner Ankunft sind die Rangierarbeiten schon in vollem Gange. 99 1574 setzt gerade an den östlichen Bahnhofskopf um,
um beladene offene Wagen aus den umfangreichen Anschlußgleisen abzuholen. Der Rangierleiter sichert derweil die dabei befahrenen Bahnübergänge. |
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Nun, irgendwann sind auch die umfangreichsten Rangierarbeiten beendet! Der fertig gebildete Zug steht zur Rückfahrt im Hauptgleis und
der Rangierleiter holt sich telefonisch vom Zugleiter die Erlaubnis zur Rückfahrt nach Mügeln. Und dann bullert die Fuhre los, das Zischen des entweichenden
Dampfes wird von den Abdampfschlägen der Lok unterbrochen. Ein ziemlich schwerer Zug muß in Fahrt gebracht werden. |
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Da vergißt man doch glatt für kurze Zeit die nassen und kalten Füße und die inzwischen triefende, sich leider als nicht ganz wasserdicht herausstellende,
Regenkleidung. Ich laufe zum Mügelner Bahnhof zurück, auf dem Überweg Dr.-Friedrichs-Straße überholt mich schließlich noch die mit Ng 6979 aus Kemmlitz zurückkehrende 99 1562. |
Da Ng 66960 aus Oschatz noch nicht angekommen ist, eile ich ihm nun entgegen. In einer langen Geraden verläuft die Strecke hier nach Schweta, immer neben der obstbaumbesäumten Landstraße.
Und dann schält sich aus dem Dunst der Nahgüter heraus, erst als kleine dunkle Wolke am Horizont, welche immer größer zu der schwer arbeitenden 99 1608 wird, deren Abdampffahne sich im regennassen
Himmel verliert. Ein Achtungspfiff, dann bullert die Lok über die Mügelner Straße von Grauschwitz, noch lange übertönt sie im Westwind das Rumpeln der Wagenschlange. |
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Schnell zurück zum Mügelner Bahnhof. Dort wird schon fleißig rangiert, eine anstrengende und auch gefährliche Arbeit für alle Beteiligten. Immer wieder sind die Kuppelbäume der Rollwagen ein- oder
auszuhängen, es gibt auch keine Bühnen zur Mitfahrt der Rangierer. Auch 99 1574 eilt zur Hilfe herbei, kein Wunder, schließlich soll sie ja das Gros der Wagen nach Kemmlitz weiterbefördern. |
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Und das tut sie dann auch: Mit einer eindrucksvollen Abfahrt verabschiedet sie sich für heute mit Ng 66980 genau um 12.00 Uhr von mir. 6 E-Wagen sowie der Packwagen sind zu befördern, eine ordentliche
Aufgabe, zumal die Steigung hinter Nebitzschen nicht ohne ist. Da wird sie wohl zweimal fahren müssen... |
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Inzwischen ist auch 99 1608 auf der anderen Bahnhofsseite mit Ng 66961 nach Oschatz ausgefahren. Und Üg 70039 nach Altmügeln fällt aus. So beschließe ich, mit dem Bus nach Oschatz zurückzufahren.
Dort finde ich auch in Bahnhofsnähe einen Imbiß. Die im Ikarus-Bus erwärmten (aber nicht getrockneten) Klamotten finden Ergänzung durch innerliche Wärme, erzeugt von zwei Bockwürsten und einem herrlich heißen Kaffee.
Na, dann los zum Oschatzer Bahnhof!
Hier bedient 99 1562 gerade die Rollwagenanlage. Sie sichert die Rollwagen gegen verschieben, während eine 106'er vorsichtig normalspurige E-Wagen auf diese schiebt, aufmerksam vom Rangierpersonal beobachtet.
Bald ist dies vollbracht, nun wird der erste E-Wagen auf dem Rollwagen befestigt und vom Rest entkuppelt. Die Dampflok zieht nun den Rollwagen ein Stück weg von den anderen, damit einer der neben der Gleise
im Dreck liegenden Kuppelbäume eingehängt werden kann. Wen dies bis zum Ende des Zuges erfolgt ist, kann die 106'er verschwinden und die Dampflok die alleinige Herrschaft über den Zug übernehmen.
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Von Zeit zu Zeit künden einige kurze Auspuffschläge von der Rangierarbeit der Lok. Später werden die Wagen aus der Rollbockanlage herausgezogen, die Heberleinbremsen verbunden und
schließlich steht der Zug abfahrbereit. 99 1608 ist von der Anschlußbedienung in Oschatz zurückgekehrt und wird sich gleich vor 99 1562 setzen, beide Loks werden den letzten Nahgüter, Ng 66964, nach Mügeln befördern.
Ich sehe keinen Sinn mehr, auf die Abfahrt zu warten, es regnet weiterhin und die Dämmerung hat längst eingesetzt. Außerdem muß ich am nächsten Tag schon um halb fünf Uhr aufstehen, und das zu einer 12-Stunden-Schicht!
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