Ab Ilfeld stampft 99 7245 in das Beretal hinein. Je weiter es in die Berge hineingeht, desto nebliger und düsterer wird es.
Nässe tropft von den dampfgeschüttelten Fichtenästen. So richtig mutmachend für uns ist das nicht, der wir gerade unsere mitgebrachten Stullen verzehren.
Auch der obligatorische Wasserhalt in Eisfelder Talmühle verheißt nichts Gutes. Nur schemenhaft zeichnet sich die Lok in der Dunkelheit des Waldes
ab. Aber dann! Schon häufig besserte sich das Wetter bei Erreichen der Hochfläche von Benneckenstein, so auch heute! Im schönsten Sonnenschein rumpeln wir
zur Kreuzung mit 99 7240 vor dem Gegenzug P 14401 nach Benneckenstein hinein. |
Hier aussteigen und bis 11.00 Uhr warten? Wir entscheiden uns, durch das Grenzgebiet nach Drei Annen Hohne weiterzufahren. Dort ist einfach
mehr los!
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In Drei Annen Hohne hat unser Zug Anschluß an den schon auf dem Nachbargleis wartenden P 14431 nach Schierke. Aber wer darf da schon hinfahren,
ins Grenzgebiet? So bleibt uns nur eine Aufnahme von der Zugausfahrt mit 99 7244. 30 Minuten später kehrt die Garnitur auch schon wieder zurück, nunmehr als P 14432. |
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Und hier warten auch einige Reisende auf den bis hierher fast leeren Zug. Prallt das Sonnenlicht hier noch gleißend auf das Empfangsgebäude,
so wird es in nördlicher Richtung
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von den Abgasen des Braunkohlen-Heizwerks der hier befindlichen Ferienheime verdunkelt. Auch die
am Durchgang zum alten HBE-Bahnhof mit der nicht mehr existenten Mitropa-Gaststätte vorbei entschwindende 99 7244
trägt mit dazu bei. |
Aber was ist das? P 14403 ist eigentlich erst um 10.27 Uhr fällig! Da dampft 99 7247, offenbar mit P 14449, dem Reisebüro-Sonderzug nach Benneckenstein, um 10.20 Uhr
in den Bahnhof! Und muß hier, wie alle Züge in Richtung Benneckenstein, Wasser nehmen. Um den nachfolgenden P 14403 nicht zu verspäten, heißt das, umsetzen nach
Gleis 2! Dort gibts zwar nur Wasser aus dem Schlauch, was aber nichts macht, da ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Kurz darauf rollt auch P 14403 "mit wenigen Minuten
Verspätung", gezogen von 99 7238, in den Bahnhof. Schnell nimmt er am Kran Wasser, nur 6 Minuten sieht der Fahrplan dafür vor. Nach einem kurzen Spurt zur Bahnhofsausfahrt
gelingt dann noch eine Bilderserie, wegen des leichten Gefälles dann aber ohne Dampf. Auf der ansteigenden Stecke im Vordergrund ist der Zugverkehr nur spärlich,
Schierke ist schwer und der Brocken unerreichbar. |
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Wir laufen zurück in den Bahnhof. Hier wartet noch 99 7247 mit P 14449 auf Weiterfahrt, welche auch gleich nach Rückmeldung des P 14403 von Elend
erfolgt. Wie bei allen Zügen auf den Schmalspurbahnen durch den Harz zumindest im Sommer sind auch hier die Einstiegsbühnen belegt. Waldesluft in Reinform, verbunden mit
den Betriebsdüften des Dampfzuges! |
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Uns zieht es nun auch hinaus in den Wald. Entlang der Strecke wollen wir nach Steinerne Renne wandern. Am Bahnübergang der Straße nach Rübeland begegnet
uns die sich die letzten Meter nach Drei Annen Hohne hineinmühende 99 7245 mit P 14445 nach Benneckenstein. Weiter unten entscheiden wir uns, hinter dem Thumkuhlentunnel auf P 14407 zu warten.
Im letzten Jahr haben hier Waldarbeiter ganze Arbeit geleistet und Fotostrecken geschaffen, die wir gerne einmal nutzen, 99 7244 bei ihrer Arbeit bergauf zu genießen. |
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Die schwer arbeitende Lokomotive bleibt in meiner Erinnerung. Harzbahn live, in einer Zeit ohne Kenntnis der Brockenstrecke wohl einer der Höhepunkte
der erfahrbaren Harzbahnen. Nun, bald ist der Zug im Thumkuhlentunnel verschwunden und wir machen uns auf zur nicht mehr weit entfernten Station Steinerne Renne.
Hier nimmt uns der aus Benneckenstein zurückkehrende P 14446 auf, gezogen von 99 7239. Da wir uns vorgenommen haben, Halberstadt noch einen kurzen Besuch abzustatten, steigen wir in Wernigerode
in P 17443 dorthin um, welcher uns bis 14.20 Uhr dorthin bringt. |
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Eine 50'er vor einem ordentlichen Schnellzugpark wartet hier zuerst auf uns. 50 3553 rollt mit P 19413 aus Thale
mit 3 Minuten Verspätung in den Bahnhof. Dieser Zug geht hier, durch die schon wartende 106 907 mit einigen Wagen verstärkt, zum D 647 nach
Stralsund über Magdeburg, Berlin und Neubrandenburg. Na, dann gehen wir doch einmal zum östlichen Bahnsteigende und schauen zum Bw herüber!
Insgesamt 3 Dampfloks sind auszumachen, leider sind ihre Nummern nicht bekannt. |
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Vor dem Bw befindet sich das Fdl-Stellwerk "Hmf", Bauart Siemens und Halske aus dem Jahr 1912. In diesem soll sich auch
eine selbstgebaute Fahrschautafel befinden.
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Da reißen uns knarzende Fahrgeräusche aus unseren Gedanken. 50 3553 rollt über die ausgeleierten Gleise bedächtig ins Bw zurück. |
Na, dann auf zur Magdeburger Ausfahrt. In einer engen Kurve windet sich das Gleis hier wenig hauptbahnverdächtig aus dem Bahnhof.
Ich glaube, im Jahr 1987 nur mit 30 km/h befahrbar. Und hier taucht 50 3553 nach einer Stunde wieder auf, "Tender voran" mit P 15433 nach Dedeleben am Zughaken.
Dedeleben ist der durch die deutsche Teilung entstandene Endpunkt der in Nienhagen abzweigenden Nebenstrecke nach Jerxheim. Ob aber der hinter der Lok laufende Bmh-Wagen
zur planmäßigen Zugbildung gehört, darf bezweifelt werden. |
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Aber auch eine zweite 50'er soll noch kommen, mit Ng 61744 von Magdeburg-Rothensee. Aber es kommt nur die Lok, 50 3552 als Lz von Nienhagen her.
Ob aber das neu aufgestellte Lichtsignal eine echte Verbesserung für die herannahenden Lokführer darstellt, darf wegen dessen geringerer Höhe zumindest angezweifelt werden.
Nun, auch das neue Signal wird nur den Begriff "Fahrt mit 40 km/h" anzeigen.... |
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Der nächste Personenzug nimmt uns mit nach Wegeleben. Vorher schnell noch den auf dem Bahnhofsvorplatz herumquietschenden Gotha-Triebwagen Nr 46 der Halberstädter
Verkehrsbetriebe auf Film gebannt! Das nächste Mal wird die Kamera in der Nachmittagssonne in der Ostausfahrt von Wegeleben ausgepackt. Aber nicht der Nahgüter nach Thale kommt (vorerst) vorbei,
sondern die Güstener 118 142 brummt mit einem Dg zurück zur Heimat heran. Hätte man doch damals mehr von den allseits anzutreffenden Dieselloks fotografiert! |
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Wir laufen vor zum Bahnübergang, einer ordentlichen mechanischen Vollschranke. Schon weit ist in Richtung Halberstadt der anfahrende Ng 66796 nach Thale an der Rauchsäule auszumachen,
langsam trägt der Westwind auch das Stakkato der Auspuffschläge immer deutlicher heran. Der Zug scheint in Wegeleben Durchfahrt zu haben! Aber was ist das?! Von hinten her mischt sich das Dröhnen einer Ludmilla
immer lauter ein, diese röhrt sogar zuerst mit ihrem Rübeland-Pendel über den Bahnübergang, den von der Landwirtschaft in die Spurrillen planierten Staub aufwirbelnd. |
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P 9536 nimmt uns mit zurück nach Halberstadt. Ein wenig läßt nun doch die Kondition nach. Nach einem kurzen Gang über den Bahnhof, wobei noch ein Foto von 132 187 mit dem hier
aus E 846 aus Leipzig in zwei Minuten zum P 16474 nach Wernigerode mutierenden Wagenzug entsteht, verfügen wir uns in die Mitropa. Ich weiß nicht mehr genau, was wir dort konsumiert haben, aber es weckt unsere
Lebnensgeister noch einmal zu einem Gang auf die Straßenbrücke in der Westausfahrt des Bahnhofs, wo auch pünktlich um 18.59 Uhr P 15434 im Abendlicht aus Dedeleben zurückkehrt. Die Sonnenstrahlen beleuchten
die recht interessante Gleisentwicklung des Bahnhofskopfes: Man erkennt deutlich die scharfe Rechtskurve aus Richtung Groß Quenstedt. In der Mitte die Strecke nach Wernigerode (Früher, und heute wieder,
die Hauptbahn Halle - Hannover), links im Bild gehts zum RAW Halberstadt. Ausfahrten aus dem Stumpfgleis links sowie vom Hausbahnsteiggleis über Signal S sind nur in Richtung Heudeber-Danstedt möglich. |
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