Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine Bilder mehr auf dem Dresdener Hbf zu machen, noch dazu bei solchem Licht! Aber: CNL von Zürich
nach Prag ist gerade eingefahren, mit einer Verspätung von 18 Minuten. Um EC 171 nicht zu behindern, hat man den Zug auf die Nordseite nach Gleis 17 gefahren.
Ein ungewöhnliches Motiv: Die Mehrsystem-ÖBB-1216 037 hat den Zug gerade übernommen, während 101 076 ihn von Leipzig herbefördert hat und nun über das
bahnsteiglose Mittelgleis zur Westseite rangiert. 143 112 dagegen wird zuerst abfahren, mit S 7025 nach Bad Schandau. |
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Aber nun schnell zum Gleis 9, zum RE nach Cottbus. Pünktlich um 08.45 Uhr verläßt RE-D 38506 den Hauptbahnhof, zuckelt über Dresden-Friedrichstadt
nach Coswig und, etwas schneller, über Großenhain Cottb Bf nach Ruhland. Mit zwei anderen Reisenden eile ich durch den Tunnel zum Gleis 5, wo schon RE-D 26193 nach
Hoyerswerda wartet, welcher dort Anschluß an die ODEG hat, an DPN 99969. Die nächsten Bilder entstehen bei der 11.00 Uhr-Kreuzung der beiden auf dieser Strecke
verkehrenden ODEG-Triebwagen unter den buntgefärbten Bäumen von Klitten, links "mein" 650 084 in Richtung Görlitz, rechts auf dem mittleren Bild fährt der Gegenzug
DPN 99668 ein, in Form von 650 083, schon sehnlichst von einem Zusteiger erwartet. Eilig fordert das freundliche Zugpersonal zum Einsteigen auf, und um 11.11 Uhr
erreiche ich den Hp Petershain, ein letzter Nachschuß des entschwindenden Triebwagens, dann bin ich allein auf dem menschenleeren Bahnsteig. Zeit für einen Rundgang,
was meinen Sie? Schauen Sie HIER ! |
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Nach zwei Stunden Wartezeit, nur kurz unterbrochen vom Verzehr zweier hervorragender Fischbrötchen aus dem Laden der Teichwirtschaft Petershain,
gleich nördlich des Haltepunktes gelegen, kommen dann auch wieder Züge vorbei: 650 083 hält als DPN 99671 nur kurz und nach spitzer Kreuzung in Niesky rollt dann der Gegenzug
heran, DPN 99672 nach Hoyerswerda, überraschenderweise als Desiro. Da scheint es ein Problem mit 650 084 gegeben zu haben?! |
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Die Wege der Vorsehung sind manchmal unergründlich: Hier in Petershain haben sie dazu geführt, daß alt und neu säuberlich voneinander getrennt sind!
Auf der einen Seite am verbliebenen Streckengleis der Bahnsteig mit seiner neuartigen Möblierung, auf der Nordseite (zum Dorfkern hin) dagegen das alte Haltepunktgebäude mit
seinen Nebengelassen und dem verwilderten Garten des ehemaligen Haltepunkt- und Schrankenwärters. Das Bimmeln der Schranken reißt mich aus meinen Betrachtungen, 232 675 mit
FE 45473 (Seddin-Tarnowskie Gory) naht. |
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Aber nun weiter in Richtung Mücka: Westlich des Haltepunktes gibt es einen weiteren Bahnübergang. Plötzlich reißen die Wolken kurz auf,
so kann ich hier wenigstens ein sonniges Bild zeigen, wenn auch nur von einer Halbschrankenanlage. Als dann kurz vor 15.00 Uhr die 232'er mit dem Gegenzug FE 45470 nach Seddin
vorbeibrummt, ist der Sonnenschein dann schon wieder vorbei. 1048 Tonnen hängen am Zughaken der Lok, 270 Minuten Verspätung hat der Zug. |
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Stilleben mit Halbschranke: Der Desiro kehrt aus Hoyerswerda zurück, nunmehr als DPN 99673. Der Hersteller der Halbschranke, das ehemalige "VEB Werk für Signal- und Sicherungstechnik"
gehört inzwischen ebenso wie der des Desiro zum Siemens-Konzern. Aber auch der Stadler-VT 650 083 kommt wieder vorbei, nunmehr als DPN 99676 nach Hoyerswerda. Dieses Bild ist etwas verunglückt,
meine Füße rutschten gerade ganz sacht in Richtung des vor dem Bahndamm befindlichen Grabens.... |
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Aber nun weiter, in Richtung Mücka, trotz des inzwischen einsetzenden Nieselregens. Ein Feldweg führt südlich des Bahndamms entlang und biegt am Waldrand in einer scharfen Linkskurve nach Süden ab....
Nanu, was ist das, ein wenig abseits der Horkaschiene? Verrostete Warnkreuze, ein stellenweise von Gras überwuchertes, aber nichtdestotrotz
befahrenes Gleis, welches jeden Ökofreak zufriedenstellen würde. Schnell den Bahnatlas aufgeschlagen! Nichts! Nun, laut Wikipedia wurde bis Dezember 1895
"eine Industriebahn zum Steinbruch Sproitz verlegt und in Betrieb genommen". Das wären ja etwa 5 Kilometer! Wie weit heute das Gleis noch liegt, weiß ich nicht,
aber der Anschluß wird noch zur Holzverladung genutzt, wechselnd mit Kodersdorf Sandberge fahren ab hier Ganzzüge nach Niedergörne.
Ich begebe mich nun weiter in Richtung Mücka, das Anschlußgleis verläuft etwa ab der ersten Warnbake vom Einfahrvorsignal Va parallel der Horkaschiene.
Noch mehr Bilder von der Szenerie gibt es HIER ! |
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Langsam nähere ich mich Mücka, passiere das Einfahrvorsignal Va und das Zugehörige Hauptsignal A. Einfahrten auf dem geraden Strang
sind hier nicht vorgesehen, ein Relikt aus der nach dem 2.Weltkrieg beendeten Zweigleisigkeit. So hat das Vorsignal auch nur eine gelbe Lampe, welche im Falle
von "Hf 2" am Hauptsignal ein gelbes Blinklicht zeigt (Hl 7). Bald habe ich die Bahnhofseinfahrt erreicht: Signal Rs 8 sichert hier die Einfahrten vom Anschlußgleis,
der Blick schweift über das Ausfahrvorsignal Vd, |
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wieder nur mit gelber Lampe, zu den Signalen der Gegenrichtung (B+C) und zum Stellwerk B 1. Schön ist die Gleisentwicklung aus der Zeit der Zweigleisigkeit auszumachen,
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links die beiden ehemaligen durchgehenden Hauptgleise, rechts das Überholgleis, von welchem dann noch zur Ladestraße und zu Gleisanschlüssen abgebogen wird.
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Das Bimmeln der Schranke reißt mich aus meinen Gedanken. Schnell schließen sich die Bäume, klappernd heben sich die beiden Flügel vom
Ausfahrsignal C. Mist, da bin ich auf der falschen Seite! Na, machen wir das beste daraus, aus 232 093, welche kurz darauf mit FE 45463 von Senftenberg nach
Wegliniec gemächlich heranrollt. Der Fahrdienstleiter hat offenbar seine Liebe zum Überholgleis entdeckt, denn einen sichtbaren Grund zur Fahrt des Zuges
dort entlang gibt es nicht. Auch die nachfolgende Tfzf 67380 fährt dort entlang (233 118), diesmal stehe ich aber auf der anderen Seite. Qualmend rumpelt
die Lok über die Weichen, ob diese Gase gesünder als die einer Dampflok sind? |
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Früh bricht die Dämmerung an diesem Tag herein, trotz Sommerzeit! Auch muß ich ja noch zu vernünftiger Zeit bei meiner gebuchten Ferienwohnung
in Uhyst auftauchen. Als dann DPN 99678 kurz vor 17.00 uhr langsam an den Bahnsteig rollt, fahre ich mit. Noch ein letzter Blick nach dem Ausstieg in Uhyst
auf den davoneilenden Desiro, dann stehe ich auf dem menschenleeren Bahnsteig in der Dämmerung. Nun, eine halbe Stunde habe ich ja noch! Und von den zwei Loks
in Horka kommt doch bestimmt eine mit einem Güterzug gleich hinterher! |
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Leider vergeht noch fast die gesamte halbe Stunde, gerade will ich enttäuscht aufbrechen, da schließen sich endlich die Schranken
und 233 118 mit CFP 48480 bullert durch den Bahnhof, trotz der 1854 Tonnen Kohle für Fürth/Bay am Zughaken für die Lichtverhältnisse schon etwas zu schnell.
Ich Halbdunkel schlage ich mich durch das Gebüsch zurück auf die Straße, komme noch einmal am Bahnübergang vorbei und finde auch problemlos die in der nächsten
Straße liegende Ferienwohnung. |
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